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Diesen Brief hat eine Zeugin an ihre Organisation geschrieben.

Meine lieben Brüder und Schwestern,    10.Oktober 2003

Mit diesem Brief möchten wir Euch etwas mitteilen, was uns schon seit einiger Zeit beunruhigt. Aus Furcht zu Schweigen wäre nicht angebracht, denn in der Furcht gibt es keine Liebe, wie der Apostel Johannes sagt. Aber wir schreiben diesen Brief aus Liebe. Genauer gesagt, die Liebe die von Gott und Jesus gelernt haben drängt uns, Euch diesen Brief zu schreiben. (1.Joh.4:18-19)

Wir haben gelernt, die richtigen Fragen zu stellen um unsere eigene Religion zu untersuchen und die Fehler zu sehen. Das habt ihr uns so gelehrt, das haben wir auch so gemacht; aber nicht aus Gehorsam euch gegenüber, nicht nur weil ihr das gesagt habt, sondern weil es richtig war und es der Wille Jehova Gottes war.

Ihr habt uns gezeigt, dass es falsch ist zu Lügen, Bestechung, Töten, unterlassene Hilfeleistung, Heuchelei, usw. Deswegen haben wir versucht diese Dinge in unserem Leben zu ändern und uns davon fernzuhalten. Das haben wir nicht aus Gehorsam euch gegenüber gemacht, sondern weil es richtig war und weil wir glauben, dass es dem Willen Jehova Gottes entspricht.

Wir haben auch gelernt aufrichtig und offen zu sein; so offen und gerecht, dass man nichts zu verheimlichen braucht. Denn nur Dinge die unangenehm sind und für die man sich schämt versucht man zu verheimlichen. Auch das haben wir gemacht, nicht weil ihr das gesagt habt oder aus Gehorsam euch gegenüber, sondern weil es richtig war und dem Wille Jehovas entspricht.

Diese oben angeführten Punkte sind nur paar von Hunderten, da wir uns in diesem Brief so kurz wie möglich fassen möchten. Das waren gute Worte, Ratschläge und Ermunterungen.

Vor ca. 18 Jahren haben wir uns kennengelernt, davon15 Jahren offiziell (getauft). Leider haben wir in dieser Zeit die oben angeführten Punkte in der Praxis nicht so gesehen wie es gepredigt wird. Dabei reden wir nicht von Vollkommenheit oder Unvollkommenheit.

Ich erinnere mich sehr gut an den Kongress 1988, als wir bei einer Resolution alle aufgestanden sind und bekannt gegeben haben, dass wir verschiedene Dinge in der falschen Religion verabscheuen (z.B. Falsche Lehren, Verachtung des Namens Gottes, Unmoral, usw.)

Bei jedem Punkt, habe ich selbst mit voller Überzeugung „Ja“ geschrieen und war dabei glücklich. Das ist es was ich meine. Wir haben die Dinge verabscheut, weil sie falsch sind. Dabei geht es um Dinge, die man nicht mit Unvollkommenheit entschuldigen kann.

Genau aus diesem Grund schreiben wir euch diesen Brief. Das heißt nicht, dass wir besser sind als ihr, oder dass wir mehr wissen als ihr, oder dass wir in irgendeiner Hinsicht größer sind als ihr. Mit euren Worten: Wir schreiben diesen Brief nicht von "oben", sondern von ganz unten. Diese Einstellung haben wir auch nicht in unserer ehemaligen Religion gehabt.

Für uns ist nur wichtig was Gott von uns Menschen erwartet, nicht wer welches Etikett oder welche Stellung oder Macht hat. Wir haben auch gelernt, dass wir alle Brüder und Schwester sind (von Jesus), was wir leider in der Praxis auch nicht gesehen haben. Was meinen wir damit konkret? Wir wollen dazu einige Punkte herausgreifen.

Man darf bei euch keine Fragen stellen. Einfache Fragen aus Mangel an Erkenntnis sind gestattet, sie werden sogar begrüßt. Bei Fragen aber, die sich aus ernsthaftem Nachforschen und sachkundiger Überlegung ergeben und in denen Lehren und Handlungen der Organisation in Frage gestellt werden, ist es überwiegend üblich, dass man den Fragesteller und seine Beweggründe angreift, statt auf die Frage einzugehen. Dabei meinen wir solche Fragen, die nicht befriedigend beantwortet werden können. Z.B.: Mehrere Male wurde das Ende prophezeit (1874 – 1914 - 1918 – 1925 ... 1975) , obwohl davon nichts eingetroffen ist, wurden Fehler nie zugegeben, im Gegenteil, man hat immer mehr versucht sich zu rechtfertigen. Diese Dinge sind vielleicht für uns nicht wichtig, aber diejenigen, die nicht daran glauben, werden durch einen Gemeinschaftsentzug als für immer tot erklärt – im Namen Gottes! Das sind hier nur trockene Zahlen, aber viele haben ihr Leben in vollem Vertrauen auf diese Vorhersagen danach ausgerichtet und deswegen viel erleiden müssen.

„Das Volk Gottes wurde dadurch gereinigt, denn die, die nur für ein Datum Jehova gedient haben sind weggegangen, ihre falschen Beweggründe wurden offenbar gemacht“, sagt man oft zur Rechtfertigung. Dabei sollten wir allerdings nicht die Warnung Jesu aus Matth18:6,7 vergessen:

Wer immer aber einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, straucheln macht, für den ist es nützlicher, dass ihm ein Mühlstein, wie er von einem Esel gedreht wird, um den Hals gehängt und er ins weite, offene Meer versenkt werde. Wehe der Welt wegen der Ursachen des Strauchelns! Zwar muss es Ursachen des Strauchelns geben, doch wehe dem Menschen, durch den es eine Ursache des Strauchelns gibt!

Aber es kommt noch schlimmer. Die Brüder und Schwester in Malawi haben nicht nur Haus und Hof verloren, Frauen wurden vergewaltigt, manche wurden lebendig verbrannt und Tausende waren auf der Flucht; warum? Nur weil sie nicht bereit waren eine Parteimitgliedskarte mit sich zu führen, obwohl es die einzige Partei im Land war und der Besitz dieser Karte nur als eine Art Ausweis gedient hat. Aber gleichzeitig ist es in Mexiko gang und gäbe durch Bestechung einen Ausweis zu erhalten, durch dessen Besitz man nachweislich Militärdienst geleistet hat. D.h.: Während die Brüder in Mexiko sich ein militärisches Papier mit Korruption, Lüge und Betrug leisten können, ist es für die Brüder und Schwestern in Malawi verboten auf ehrliche Weise, ohne sich zu verkaufen oder zur Lüge Zuflucht zu nehmen oder auf irgendeine andere Weise Gottes Wort zu übertreten, ein Papier zu erwerben, dass für sie praktisch als Ausweis dient ! Dabei müssen sie niemanden wählen oder eine Partei unterstützen. Wer hat das angeordnet? Gottes Kanal!! Wer übernimmt die Verantwortung für diese Blutschuld??

Auf der einen Seite brüstet man sich damit, dass in keinem Krieg bisher ein Zeuge Jehovas eine Waffe in die Hand genommen und einen Menschen getötet hat, andererseits haben Zigtausend Menschen ihr Leben verloren, wegen eurem – aber bestimmt nicht Gottes - Befehl. Wiederum hat der Kanal Gottes gesprochen, das genügt!

An den Diktator Hitler habt ihr einen Brief geschrieben, den man schon beinahe als Drohbrief bezeichnen kann. Welche Reaktion habt ihr damals eigentlich erwartet?? Ich kann mich noch gut erinnern, als dieser Brief auf einem Kongress erwähnt wurde war mein erster Gedanke, noch bevor ich die Auswirkungen kannte: Die armen Zeugen in Deutschland, die müssen das ausbaden. Und tatsächlich war die Reaktion Hitlers auf diesen Brief grausam. Die Personen, die den Brief geschrieben haben saßen gemütlich im Sessel in Brooklyn und Tausende mussten leiden oder gar ihr Leben lassen. Während die Einstellung und die Treue der Zeugen in Deutschland wirklich bewundernswert ist, kann man sich über einen solchen verantwortungslosen Brief nur wundern. Allerdings in Verbindung mit dem Anspruch der auserwählte und einzige Kanal Gottes zu sein und daher im Auftrag Gottes zu reden, ist ein solcher Brief Blasphemie. Wir wissen nicht wie Hitler die Zeugen weiter behandelt hätte ohne einen solchen provozierenden Brief. Es geht hier aber nicht um Hitler sondern um euer Verhalten.

Wenn ihr eure Autorität schon mit der von Moses gleichsetzt, dann wäre es gut einmal über diesen Text nachzudenken:

Psalm 106:33 - Denn sie erbitterten seinen Geist, und er begann, mit seinen Lippen übereilt zu reden. !! Wenn er schon für sein übereiltes Reden teuer bezahlt hat, was wird mit euch sein? Außerdem hat sein voreiliges Reden niemandem geschadet, außer der Ehre Gottes! Am meisten verwundert uns, dass ihr nie bereit wart die Verantwortung für ein solch lieblose oder unweise Vorgehensweise zu übernehmen. In den vielen Jahren seit wir die Publikationen des Sklaven lesen haben wir nie ein Wort der Entschuldigung an die Leidtragenden gefunden, die leiden mussten, weil sie euch geglaubt haben. Auch wenn ihr immer wieder betont, "wir sind unvollkommen", zeigt eure Handlungsweise nicht, dass ihr euch dessen bewusst seid!

Diese Art von Fragen meinen wir (eine von Hunderten). All diese Dinge über euch werden wir in unserem Brief erwähnen. Wir empfinden die gleiche Abscheu wie 1988. Wer hat davon gehört, oder wer weiß alles davon? Nur eine Handvoll Menschen! Woher wissen wir das alles? Von ganz oben, von einem der 43 Jahre lang gedient hat, davon 9 Jahre in der Leitenden Körperschaft – Raymond Franz. Seine beiden Bücher: Der Gewissenskonflikt, Auf der Suche nach der Christlichen Freiheit (nur als CD-ROM)

Einige der oben angeführten Punkte fallen natürlich auch unter die Rubriken Lügen, Betrug, Bestechung. Wir reden nicht über Lügen die allgemein üblich sind (unter den Zeugen), wenn jemand, bewusst oder unbewusst, etwas Gegenteiliges als die Organisation sagt und es dann nachher verleugnet, oder wenn jemand die Unwahrheit sagt, um die Organisation zu verteidigen. Dabei haben sie nicht einmal ein schlechtes Gewissen, denn so werden sie erzogen, dass man sich für die Organisation opfert (sich verkauft, von seinem Charakter ) und dabei noch gut fühlt. Wir meinen nicht solche billige Lügen, wobei wir zu unserer Verteidigung den Apostel Petrus anführen und sagen er sei ja auch schwach geworden und habe gelogen, sogar Jesus verleugnet. Mit solchen Beispielen erleichtern wir unser Gewissen. Es ist auch nicht unüblich an der Haustüre nicht die Wahrheit zu sagen – man verfolgt ja einen guten Zweck- z.B. im moslemischen Gebiet auf die Frage ob man den Koran gelesen habe mit „ja“ zu antworten, obwohl man nur ein paar Verse gelesen hat. Man führt den Wohnungsinhaber bewusst in die Irre. Oder bei einem Scheidungsprozess werden die Zeugen beraten wie bei Anwälten in diesem System, nur damit kein schlechtes Licht auf die Organisation kommt. Auch dabei schrecken sie vor Lügen nicht zurück, erst recht nicht bei Prozessen direkt gegen die Organisation.

Obwohl wir wussten, dass ihr kein Prophet seid, haben wir euch zugehört, wie einem Propheten wie einem Sprecher, einem Kanal Gottes. Ich bin überzeugt, viele dienen euch, aber leider nicht Gott, immer noch mit dieser Einstellung. Trotzdem geben uns folgende Worte Jesu Mut:

Wer einen Propheten aufnimmt, weil er ein Prophet ist, wird eines Propheten Lohn erhalten, und wer einen Gerechten aufnimmt, weil er ein Gerechter ist, wird eines Gerechten Lohn erhalten. - Matth. 10:41

Mit dieser Verheißung im Sinn haben wir unser Verhältnis zu euch aufrechterhalten. Wenn ihr nicht diese entsprechenden Werke hervorbringt, dann ist das euer Problem, nicht derjenigen, die daran glauben. Aber was ist mit denjenigen, die eure Religion als Glaubenskrücke benutzen um sich Gott zu nähern ( sie machen es nur aus Bequemlichkeit oder aus Furcht) ? Was werden sie tun, wenn Jehova bald ihnen diese Krücke wegnimmt? Sagt ihr nicht selbst, dass noch bevor das Ende kommt alle Religionen verboten werden; was werden dann diejenigen tun, die nicht ihr Unterscheidungsvermögen selbst geschult haben, sondern die ihr von euch abhängig gemacht habt?

Wir sind der Kanal Gottes und Gott lehrt durch diesen Kanal, behauptet ihr. Eure Ältesten die von diesem Kanal belehrt werden stellten folgende Frage an die Leitende Körperschaft in Brooklyn:

Eine Schwester, der die Gemeinschaft entzogen wurde, besucht immer noch die Zusammenkünfte. Sie müht sich ab mit einem Kinderwagen die steile Treppe hochzukommen, dabei geht sie rückwärts, langsam Stufe für Stufe. Niemand hilft ihr, aus Furcht sich schuldig zu machen. Immerhin war noch nicht das Gewissen aller ganz abgestumpft, dass sie die Frage stellen: "Sollen wir ihr helfen den Kinderwagen hoch zutragen?" Diese Frage stellten die armen Ältesten! Ich denke mir, warum fragen sie nicht ihr eigenes Gewissen und: "was hätte Jesus getan?" Aber nein, sie wenden sich mit dieser Frage nach Brooklyn, weil sie unsicher sind, wie sie sich verhalten sollen. Deswegen habe ich sie auch als arme Älteste bezeichnet.

Was sagt Jehova durch den Propheten Jeremia über solche Menschen:

"Sie sind unweise Söhne; und sie sind nicht solche, die Verstand haben. Weise sind sie zum Bösestun, aber zum Gutestun haben sie tatsächlich keine Erkenntnis." - Jeremia 4:22

Ein anderes Beispiel: Ein treuer gottesfürchtiger Bruder wusste, dass er bald an seiner schlimmen Krankheit sterben würde. Dieser Bruder hatte sich entschlossen eine Bluttransfusion anzunehmen, um seinen Tod ein paar Tage hinauszuzögern, nur um noch einmal seine Kinder sehen zu können, die eine weite Anreise hatten. Er wurde noch im Krankenhaus, kurz bevor er starb, ausgeschlossen. Mit welchem Gewissen, mit welcher Einstellung tut man so etwas? Er liegt sowieso im Sterben!! Welchen Sinn ergibt das jemandem noch sozusagen einen Stempel „des ewigen Lebens unwürdig“ aufzudrücken. Nur weil er Blut genommen hat?? Auf der einen Seite wird Bluttransfusion als eine große Sünde dargestellt, andererseits seid ihr bereit fast alle Bestandteile des Blutes anzunehmen. Aber auf dieses Thema wollen wir später noch ausführlicher eingehen.

Nehmen wir einmal an dieser Bruder hat schwer gesündigt, weil er eine Bluttransfusion akzeptiert hat.

(Natürlich kann diese Sünde ja nicht so schwerwiegend sein, denn er hat Blut direkt zu sich genommen, und eure Missionare die in afrikanische oder fernöstliche Länder geschickt werden, werden geimpft mit einem Stoff, der auch aus Blut gewonnen wird; zur Gewinnung dieses Stoffes sind ca.15 Liter Blut notwendig!) Trotz dieser Tatsachen wollen wir einmal annehmen, dass er schwer gesündigt hat. Ist es dann notwendig, jeden Kontakt offiziell mit ihm abzubrechen, da er doch ohnehin bald sterben wird? Muss man ihn mit dieser Handlungsweise noch deutlich zeigen, dass er von der Barmherzigkeit Gottes abgeschnitten und ohne Hoffnung ist?? Ist es das, was es bedeutet Jesus nachzufolgen? Hat Jesus nicht oft genug zu Menschen wie euch gesagt: ich will Barmherzigkeit, nicht Schlachtopfer? Wie hat Jesus die Frau gerichtet, die beim Ehebruch ertappt wurde? Habt ihr nicht gelesen, dass Jesus sagte: "wer von euch ohne Sünde ist werfe den ersten Stein" und die Juden nach und nach alle verschwunden sind, bis Jesus mit dieser Frau alleine war; und auch dann hat er sie nicht gerichtet? Behauptet ihr nicht von euch die wahren Nachfolger Jesu zu sein? Bravo. Aber da seid ihr nicht alleine, solche wie euch gibt es auf der Erde leider genügend.

Wenn auf einem Kongress ein Aufseher auf der Bühne ein braunes Buch in den Händen hält und sagt: "Brüder wenn die Organisation sagt dieses Buch ist schwarz, dann ist es schwarz!" und die Zuhörer applaudieren; was soll man zu einem solchen Volk sagen??

Aber solche Aussagen machen nicht nur die Einstellung des Redners und der Organisation sondern auch derjenigen die zuhören und applaudieren offenbar. Deswegen lässt Jehova all diese Dinge geschehen.

Ich habe mich damals geschämt als ich dieses Ereignis auf dem Kongress gehört habe und ich hoffe das manche von euch genau solche Gefühle haben werden. Vielleicht können wir auf diese Weise doch dem einen oder anderen helfen die Wahrheit zu erkennen und wem wir alle wirklich dienen müssen.

Wenn es den Interessen der Organisation dient, verwendet ihr gerne Verse aus dem mosaischen Gesetz. Aber dort steht auch "ich werde das unschuldig vergossene Blut in Israel aus eurer Hand zurückfordern..." Ähnliches steht auch in 5.Mose 21:7,8.

Das Blut das in Malawi, im Nationalsozialistischen Deutschland, und an anderen Orten wegen euren Anweisungen vergossen wurden wird Jehova aus eurer Hand zurückfordern. Und was ist mit denen, die ihr aus euren Reihen entfernt habt, obwohl sie viele Jahrzehnte treu der Organisation gedient haben? Und warum habt ihr sie raus geworfen? Einen weil er mit seinem Vorgesetzten gegessen hat, der kurz vorher die Organisation verlassen hatte, einen anderen weil er seinem Freund gesagt hat : "ich bin auch nicht mit allem einverstanden was die Organisation sagt". Als man ihn aus der Versammlung entfernt hatte war er 91 Jahre alt!! Er hatte danach niemanden mehr der ihm half oder zur Seite stand, da ihr gleich den Umgang mit ihm verboten habt. Einen anderen schmeißt ihr raus nur weil er sagt, Gott sieht immer die Zukunft voraus nicht nur ab und zu! Eine Witwe habt ihr aus eurer Mitte entfernt, weil sie in einer Kaserne putzt um ihren Unterhalt zu verdienen. Andererseits kann gleichzeitig in der gleichen Kaserne eine Frau im Haus des Generals putzen ohne sich zu "versündigen", da sie ihren Lohn aus der privaten Kasse des Generals erhält, die andere Frau hingegen vom Militär bezahlt wird! Solche Beispiele gibt es massenweise: jemandem wird die Gemeinschaft entzogen, der von Beruf Gärtner war weil er die Gartenanlage der Kirche in Ordnung hält, ein anderer weil er elektrische Leitungen gelegt hat!! Wenn jemand sagt : "ich möchte kein Zeuge Jehovas mehr sein" dürfen seine Verwandte ihn nicht mehr sehen, sonst müssen sie selbst damit rechnen ausgeschlossen zu werden! Omas, Opas, Enkelkinder werden ebenfalls nicht geschont. Oder das vorher erwähnte Beispiel des alten kranken Mannes der im Sterben liegt und eine Bluttransfusion annimmt nur um seine Kinder noch ein letztes Mal zu sehen!!

Das sind mit Sicherheit noch nicht alle Fälle! Ihr könnt sicher selbst aus eigener Erfahrung noch den einen oder anderen Fall hinzufügen. Das heißt nicht, dass wir gegen das sind was Johannes in seinem Brief schreibt, oder was im Gesetz Mose vorgeschrieben war, sondern es geht um euren Beweggrund. Eure rigorose und extreme Handlungsweise macht eure Herzenseinstellung offenbar!! Damit wollen wir eure Einstellung zeigen, dass sie nicht christlich ist. Außerdem, aus eurer Mitte entfernt zu werden ist in euren Augen ein Schritt in die Vernichtung, in Wirklichkeit ist es ein Schritt zur Rettung. Leider werden viele schwach, begehen Sünden, auch grössere Sünde manchmal. Das beruhigt euch sehr und gibt euch das Gefühl über diese Person richtig geurteilt zu haben! Ihre Blutschuld werdet ihr aber mittragen, ihr sollt das nicht vergessen.(Hesekiel Kapitel 34)

Mir sind dazu die Worte Jehovas aus dem Buch Hesekiel eingefallen:

Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat: ‚Siehe, ich bin gegen die Hirten, und ich werde meine Schafe gewiss aus ihrer Hand zurückfordern und sie aufhören lassen, [meine] Schafe zu weiden, und die Hirten werden nicht länger sich selbst weiden; und ich will meine Schafe aus ihrem Mund befreien, und sie werden ihnen nicht zur Speise werden.‘ “ Hesekiel 34:10

Meine Schafe gingen ständig irre auf allen Bergen und auf jedem hohen Hügel; und auf der ganzen Oberfläche der Erde waren meine Schafe zerstreut, ohne jemand, der sich auf die Suche machte, und ohne jemand, der [sie] suchte. Hesekiel 34:6

... darum, dass ihr mit Seite und mit Schulter ständig drängtet und ihr mit euren Hörnern ständig alle Erkrankten stießet, bis ihr sie nach draußen zerstreut hattet. Hesekiel 34:21

Denkt ihr Gott wird das Blut all dieser Menschen nicht aus eurer Hand zurückfordern? Wenn er früher das getan hat, dann wird er es auch in der heutigen Zeit tun. So wie Jehova früher das Volk Israel von sich geworfen hat, wird er es auch mit euch tun. Und das obwohl sie ein von Jehova selbst berufenes Volk waren; wer hat euch berufen? Ihr euch selbst! Denkt ihr vielleicht eure Hände sind weniger mit Blut befleckt als die der Moslems, Katholiken oder Protestanten, nur weil ihr Kriegsdienst verweigert?? Wir sind überzeugt, dass es nicht so ist.

Hütet euch auch davor euch zu überheben und zu sagen: "ihr habt doch Gott und die Bibel nur durch uns kennengelernt und jetzt seid ihr so undankbar." Der Apostel Paulus hatte eine ganz andere Einstellung, obwohl er sicher eher Grund zum Rühmen gehabt hätte. Er sagt durch den Geist Gottes:

"Was ist denn Apollos? Ja, was ist Paulus? Diener, durch die ihr gläubig geworden seid. ... ...so dass weder der Pflanzende etwas ist noch der Begießende, sondern Gott, der [es] wachsen läßt." 1.Korinther 3:5-9

Er betont wie wichtig es ist die ganze Ehre dem zu geben, der es wachsen lässt, Gott, und nicht dem der pflanzt oder begießt. Wenn also weder Paulus noch Apollos etwas ist, dann erst recht nicht eure Organisation die ihr schon beinahe Götzendienerisch in den Himmel hebt! Wer ist dann etwas? Paulus sagt nur Gott ist etwas. Gibt es bei euch eine solche Einstellung? Wir haben das nicht gesehen bei euch.

Wessen Geistes Kanal ihr wirklich seid ist leicht zu erkennen.

In der Kirche wird Maria, die Mutter Gottes über Gott erhoben oder zumindest gleichgestellt, bei den Moslems der Prophet Mohammed, usw. Ihr gebt die ganze Ehre, die allein Jehova Gott gebührt der Organisation und seid daher auch nicht besser als die Gruppen, die ihr so lautstark verurteilt.

Das schreibe ich nur weil ich euch selbst als so einmalig und rein seht. Ich weiß, dass ich durch diesen Brief nur euren Hass ernten werde. Aber wie sagt der Prophet Amos:

"Im Tor haben sie einen Zurechtweiser gehasst, und einen Redner vollkommener Dinge verabscheuen sie." Amos 5:10

Jesus Christus sagt, „niemand kommt zum Vater außer durch mich“ und in 1.Timotheus 2:5,6 steht: "Es gibt einen Gott und einen Mittler zwischen Gott und Menschen." Aber ihr habt dadurch, dass ihr die Rettung von einer Organisation abhängig macht sowohl den Vater als auch den Sohn verleugnet!

Die Bibel sagt eindeutig, dass es in keinem anderen Namen Rettung gibt als durch Jesus, und dass er diese Autorität niemand anders übertragen hat. Hat Jesus nicht sogar im Gegenteil folgende Warnung ausgesprochen gemäß Lukas 21:8:

Seht zu, dass ihr nicht irregeführt werdet, denn viele werden aufgrund meines Namens kommen und sagen: „Ich bin es“ und: „Die bestimmte Zeit hat sich genähert.“ Geht ihnen nicht nach.

Gibt es irgendeinen Text in der Bibel aus dem hervorgeht, dass wir mit einer Organisation verbunden sein müssen? Leider kommt nicht einmal das Wort Organisation oder etwas ähnliches in der Bibel vor!!

Wer ist also dieser „treue und verständige Sklave“, auf den man uns mit großem Eifer immer wieder aufmerksam macht? Jesus wirft Licht auf diese Frage mit den folgenden Worten:

"Denn wer immer den Willen meines Vaters tut, der im Himmel ist, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter." Matthäus 12:50

Wer auf der Erde diesem Grundsatz entsprechend handelt, der ist ein „treuer und verständiger Sklave“. Das ist das, was wir aus den Worten Jesu verstehen.

Aber ihr macht eure Mitglieder nur selten aufmerksam auf den folgenden Vers. Dann lasst ihn uns wenigstens jetzt in diesem Brief noch kurz behandeln. Unter den Sklaven sollte es auch böse Sklaven geben, wie Jesus in seinem Gleichnis weiter ausführt. Er sagt:

"Wenn aber jener übelgesinnte Sklave je in seinem Herzen sagen sollte: ‚Mein Herr bleibt noch aus‘ und anfangen sollte, seine Mitsklaven zu schlagen, und mit den Gewohnheitstrinkern essen und trinken sollte, wird der Herr jenes Sklaven an einem Tag kommen, an dem er es nicht erwartet, und in einer Stunde, die er nicht kennt, und wird ihn mit der größten Strenge bestrafen und wird ihm sein Teil mit den Heuchlern zuweisen. Dort wird [sein] Weinen und [sein] Zähneknirschen sein." - Matthäus 24:48-51

Wir wissen, dass ihr grundsätzlich aus der Bibel alles Positive auf euch anwendet, aber alles Negative auf diejenigen, die nicht mit euch verbunden sind. Wie wir schon gesagt haben, ob ihr es hören wollt oder nicht wir werden weiter reden, bzw. schreiben, denn unser Gewissen drängt uns dazu. Die obige Beschreibung des übelgesinnten Sklaven trifft eher auf euch zu, als die des treuen Sklaven. Wenn unsere Worte für euch hart sind, wegen euren Werken, dann sollten eure Gefühle sich nicht gegen uns richten, weil wir das ansprechen, sondern darauf richten wie ihr von dieser Organisation euch befreien könnt, die euch benutzt. Lest diesen Brief nicht als ob er von einem Feind kommen würde, sondern er kommt zwar von "unten", aber er ist wirklich als gut gemeinte Warnung gedacht - auch wenn ich nicht die Hoffnung habe, dass ihr irgendetwas davon annehmen oder gar ändern werdet. Schließlich sind wir 18 Jahre lang auch ein Opfer von euch gewesen. Obwohl wir uns nach Gottes Wort gerichtet haben, konnten wir trotzdem nicht sagen, dass wir frei von all euren unbiblischen Lehren waren. Dabei haben wir auch nach euren Lehren fanatische Dummheiten gemacht. (wie z.B über eure Ansicht über Blut). Dazu fallen mir die folgenden Worte Jeremias ein:

Vielleicht werden sie zuhören und umkehren, jeder von seinem schlechten Weg, und ich werde Bedauern empfinden müssen wegen des Unglücks, das ich an ihnen zu vollziehen gedenke wegen der Schlechtigkeit ihrer Handlungen. Jeremia 26:3

Wie ihr auch richtig erkannt habt, sagt die Schrift nirgends, dass die Versammlung oder die Gemeinde das Haupt des Mannes ist. Aber der Apostel Paulus sagt klar und deutlich: "... das Haupt jeden Mannes ist der Christus ...", gemäß 1.Korinther 11:3. Er spricht nicht von einer Versammlung, einer Organisation oder irgendeiner anderen Einrichtung. Er gibt niemandem diese Autorität ein solches Haupt zu sein, keinem Ältesten, keinem Aufseher oder irgendeiner anderen Stellung oder Position sondern er sagt klar und deutlich: "der Christus"

Das zeigt deutlich, dass Jehova Gott niemandem außer dieser von ihm eingesetzten Person die Befugnis gegeben hat unser Haupt zu sein und nur durch seine Anerkennung in dieser Stellung können wir erwarten durch die Hilfe seines Geistes geführt und geleitet zu werden.

Am Anfang sind wir auch durch eure Worte verführt worden und haben auch andere verführt.Wieder ein Beispiel:

Die Aussagen im Erwachet! vom 22. Februar 1985 in dem Artikel: „Durch Aufgeschlossenheit Gottes Wohlgefallen erlangen“ wird auf die Notwendigkeit von Aufgeschlossenheit hingewiesen, deshalb haben wir auch geglaubt, dass ihr selbst aufgeschlossen seid. Auch im Wachtturm vom 15.Januar 89 wird in dem Artikel: "Bist du für neue Gedanken aufgeschlossen?" auf diese wertvolle Eigenschaft aufmerksam gemacht.

Ihr lehrt eine Person all diese wichtigen Eigenschaften, bis ihr sie ein Teil eurer Gemeinschaft geworden ist. Ihr zeigt, wie wichtig es ist die eigene Religion zu untersuchen, welche Fragen er sich über seine Religion stellen sollte, dass er auch das Recht hat darauf schriftgemäße Antworten zu erhalten. Ihr ermuntert ihn auch die Geschichte seiner eigenen Religion zu untersuchen, usw. Aber diese gleichen Grundsätze gelten nicht für einen Zeugen Jehovas. Wenn er getauft ist, dann muss er alles was die Organisation sagt annehmen ob er es glaubt oder nicht, ohne seine eigene Auslegung zu machen oder etwas zu kritisieren muss er danach leben, und auch so sterben. Hat die Organisation einen Fehler gemacht? Egal. Besser ist es mit der Organisation auf einem falschen Weg zu gehen, als alleine auf dem richtigen Weg. Bestimmt kommen euch diese Worte nicht unbekannt vor.

Im Wahrheitsbuch steht auf der Seite 13, was eine Person u. a. machen muss um zur Wahrheit zu gelangen:

Wir müssen nicht nur prüfen, was wir persönlich glauben, sondern auch, was die Religionsgemeinschaft lehrt, der wir angehören mögen. Sind ihre Lehren voll und ganz im Einklang mit Gottes Wort, oder stützen sie sich auf die Überlieferungen von Menschen? Wenn wir die Wahrheit lieben, brauchen wir uns vor einer solchen Prüfung nicht zu fürchten. Jeder von uns sollte aufrichtig wünschen, Gottes Willen uns betreffend kennenzulernen und ihn dann zu tun (Johannes 8:32).

Warum beginnen wir nicht gleich damit die Geschichte unserer Organisation einmal zu prüfen, ob die Lehren der vergangenen 100 Jahren Menschenlehre war, oder sie sich wirklich als göttliche Lehre erwiesen hat? Wir könnten uns z.B. fragen, warum keine der Vorhersagen eingetroffen ist. Und warum man solche die solche Fragen stellen aus den eigenen Reihen entfernt.

"Diese Fragen sollst du in deiner eigenen Religion stellen, aber wenn du bei uns bist dann sei still und warte auf Jehova." Was ist das für eine Gerechtigkeit und Aufrichtigkeit? Durch eure Lehre habt ihr nicht nur Schwarz als Weiß, Tag als Nacht gelehrt, sondern auch gelehrt, dass man darüber keine Fragen stellt. Ist das die Wahrheit, die ihr den Menschen anbietet und sie einladet diese anzunehmen? Ihr habt selbst nicht die Wahrheit angenommen und erlaubt auch den anderen nicht sie anzunehmen!!

Wie treffend hat Jesus über Menschen wie euch folgendes gesagt:

Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler, weil ihr das Königreich der Himmel vor den Menschen verschließt! Denn ihr selbst geht nicht hinein, noch erlaubt ihr, dass die hineingehen, die sich auf dem Weg dorthin befinden. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler, weil ihr das Meer und das trockene Land durchreist, um einen einzigen Proselyten zu machen, und wenn er es wird, macht ihr ihn zu einem Gegenstand für die Gehenna, doppelt so schlimm wie ihr selbst. -Matthäus 23:13-15

Der Gründer der Wachtturm Gesellschaft C.T. Russell sagt selbst, dass die Zugehörigkeit zu einer irdischen Organisation keine Rolle spielt bei der Auswahl zu himmlischer Herrlichkeit.

(Watchtower 1881 S.295)

So habt ihr früher gedacht, heute dagegen seid ihr auf einem genau gegenteiligen Kurs. Versucht es nicht damit zu erklären, dass das Licht des Gerechten immer heller wird, denn eure Entwicklung geht immer mehr ins Dunkel statt zum Licht.

Einerseits habt ihr eure Mitglieder davon abgeraten Häuser zu bauen, neue Anschaffungen zu machen oder sogar ihre gesundheitlichen Probleme zu lösen, mit der Begründung, "das Ende ist nahe", andererseits habt ihr ständig Bethel – und Druckeinrichtungen auf den neusten Stand gebracht und neue Zweigbüros gebaut mit Hilfe kostenloser Arbeitskräfte. Die Organisation sagt gewissermaßen: "Tu das was ich sage, es ist für dich zum Guten. Mach dir keine Sorgen für die Zukunft. Lad dir nicht diese Last auf die entstehen wenn dir neue Dinge anschaffst oder gar ein Haus baust. Statt dessen solltest du unsere Last tragen und mithelfen beim Ausdehnen des Königreichswerkes." Und das sagen sie ohne dabei rot zu werden.

Jesus hat auch das treffend beschrieben mit den Worten in Matthäus 23:4,5,27:

Sie binden schwere Lasten zusammen und legen sie auf die Schultern der Menschen, sie selbst aber wollen sie nicht mit ihrem Finger bewegen.

Alle Werke, die sie tun, tun sie, um von den Menschen gesehen zu werden; ...

... weil ihr getünchten Gräbern gleicht, die zwar von außen schön scheinen, innen aber voll von Totengebeinen und jeder Art Unreinheit sind. So erscheint auch ihr von außen zwar vor Menschen gerecht, im Innern aber seid ihr voller Heuchelei und Gesetzlosigkeit.

Ihr rühmt euch damit, dass ihr "die Fransen eurer Kleider vergrößert", wie eure Vorfahren. Aber alle diese Gebäude, die moderne Drucktechnik, die Zweiggebäude auf die ihr so stolz seid habt ihr auf dem Rücken dieser armen Menschen, die ihr gelehrt habt ihre Lasten von sich zu werfen, erbaut und der laufende Unterhalt wird mit ihren Beiträgen bestritten. Diese Menschen tun dies gerne, mit Freude, weil sie das Gefühl haben etwas für Jehova Gott zu tun. Aber ihr seid auf dieser Welt nicht die einzigen, die es gelernt haben ein bequemes Leben zu führen, indem ihr die Gottesfurcht der Menschen für eure Zwecke missbraucht. Aber wie ihr selbst sagt, ist das Ende nahe, auch das Eure. Oder glaubt ihr vielleicht, dass ihr dann gerettet werdet? Wir sagen mit Bestimmtheit: Nein! Oder haltet ihr Gott auch für einen Verbrecher?

... und ihr wollt herkommen und vor mich treten in diesem Haus, über dem mein Name genannt worden ist, und wollt sprechen: ‚Wir werden gewiss befreit werden‘ ungeachtet all dieser verübten Abscheulichkeiten? Ist denn dieses Haus, über dem mein Name genannt worden ist, in euren Augen eine bloße Räuberhöhle geworden? Siehe, ich selbst habe [es] auch gesehen“ ist der Ausspruch Jehovas. Jeremia 7:10,11

Wollen wir mit diesem Brief Menschen oder Gott gefallen? Galater 1:10

Für eine Organisation ist Einheit besonders wichtig. Deswegen habt ihr euren Mitgliedern auch diesen Gedanken der Einheit so sehr in ihren Sinn indoktriniert, dass sie sich verpflichtet fühlen, unter allen Umständen die Organisation zu verteidigen, ob sie selbst hinter diesen Ansichten stehen oder nicht, ob sie die Ansichten der Organisation verstehen oder nicht! Dabei scheint es wirklich egal zu sein, wie schwerwiegend die "Abtrünnigkeit" ist. Einer wird ausgeschlossen, weil er die Zeitrechnung die auf das Jahr 1914 hinweist nicht annimmt und darüber redet, ein anderer weil er sagt Jehova sieht bei jedem Menschen immer die Zukunft voraus. Mit der Begründung der Abtrünnigkeit wird er aus euren Reihen entfernt, da er die Einheit zerstört und ihr verbietet jedem eurer Mitglieder mit ihm zu sprechen, oder auch nur zu grüßen. Um die Notwendigkeit der Einheit zu verdeutlichen schämt ihr euch nicht sogar als Beispiel das Militär zu nehmen, obwohl ihr selbst sagt, dass Militär und Kriege zu der Welt Satans gehören. Aber ihr sagt dann noch voller Stolz: wir sind Soldaten Christi! Wen hat Jesus jemals mit militärischen Disziplinarmaßnahmen in Zucht genommen zum Glauben gezwungen? Hat Jesus irgendjemanden, der zu ihm kommen wollte abgewiesen? Wir kennen kein Beispiel, wenn ihr eins kennt, dann sagt es uns!!

Ich frage euch daher: mit welcher Einstellung könnt ihr von Haus zu Haus gehen und sagen: "wenn ihr nicht eure Religion untersucht, sie verlasst und zu uns kommt könnt ihr nicht gerettet werden"? wenn ihr doch gleichzeitig euren Anhängern lehrt, dass es wichtig ist unter allen Umständen die Einheit zu wahren? warum ist es bei euch richtig, wenn dies aber jemand von einer anderen Religion tut bzw. sagt, dann ist es falsch! Andere sollen offen über die Fehler in den eigenen Reihen sprechen, aber eure Anhänger müssen warten, bis Jehova Gott die Angelegenheit ins Reine bringt! Mit diesem Wissen im Sinn solltet ihr einmal über euer Selbstlob nachdenken, wie viel Zeit und Energie ihr im Predigtdienst verbringt, und dann über die Zahl der vielen verschiedenen Religionen und über die vielen Menschen in diesen Religionen, die nur um die Einheit ihrer Gemeinschaft zu wahren, Dinge sagen, die falsch oder unvernünftig sind. Sind sie deswegen schlechter, unvernünftiger oder gar hartherziger als ihr und haben sie deswegen zu recht den Zorn Gottes verdient? Wieder muss ich "Nein" sagen!

Sagte Jesus nicht, wir sollten erst den Balken aus unserem eigenen Auge entfernen, damit wir besser sehen können, wie wir den Strohhalm aus den Augen der anderen entfernen können?

Und Petrus sagt in 2. Petrus 2:18-19 :
"Denn sie führen geschwollen reden... 19... Während sie ihnen Freiheit verheißen, führen sie selbst ein Dasein als Sklaven des Verderbens." Welch eine passende Warnung für unsere heutige Zeit !!

An dieser Stelle möchte ich noch einmal kurz auf das Thema Blut zu sprechen kommen. Da wir auf diesem Gebiet keine Ahnung haben , haben wir euch vertraut und müssen jetzt feststellen, dass wir auch auf diesem Gebiet betrogen wurden! Für ausführlichere Informationen zu diesem Thema möchten wir wieder auf das Buch von Brd. R. Franz "Christliche Freiheit" verweisen (nur als CD erhältlich). Auf den Seiten 143 - 158 kann man umfangreiches wissenschaftliches und biblisches Wissen zu diesem Thema erhalten. In diesem Brief möchten wir nur kurz auf die vielleicht wichtigsten Punkte in eigenen Worten hinweisen, soweit wir sie verstanden haben. Es wird bei einem Vergleich der Aussagen der Bibel über das Blut mit euren Ansichten deutlich wohin Fanatismus hinführt und welche schrecklichen Auswüchse es annehmen kann.

Organtransplantationen ist bei euch erlaubt und akzeptiert ihr seit einigen Jahren. Doch die gleichen Elemente, die in den Organen vorhanden sind, wie z.B. weiße Blutkörperchen (Leukozyten), sind auch im Blut vorhanden. Bei einer Organtransplantation bekommt man mehr Leukozyten übertragen, als im Blut sind und doch gehören sie zu den „verbotenen“ Bestandteilen!!

Ein anderer Punkt betrifft die Verwendung von anderen Blutbestandteilen, die bei manchen Schutzimpfungen benötigt werden. Damit ihr eure Missionare in bestimmte Länder senden könnt, habt ihr diese Bestandteile von der Verbotsliste gestrichen, obwohl zu deren Gewinnung für eine einzige Impfung mehrere Liter Blut notwendig sind, die man vorher gelagert hat.

Blutplasma ist auch auf der Verbotsliste. Aus was besteht dieses Plasma? Zu 95 % aus Wasser. Der Rest setzt sich aus verschieden Eiweißen zusammen wie z.B. Immungluboline, Albumin u.ä. Kein einziges der Bestandteile von Blutplasma ist auf der Verbotsliste, aber Plasma als Ganzes darf nicht genommen werden. Ein Arzt beschrieb diese Situation mit dem Vergleich: Es ist so als ob man jemandem verbietet einen Sandwich zu essen, aber gleichzeitig erlaubt alle einzelnen Bestandteile des Sandwichs zu essen, nur nicht auf einmal!!

Dies sind nur einige wenige Punkte zum Thema Blut.

Interessant ist jetzt natürlich noch die Frage: was sagt denn nun die Bibel zur Aufnahme von Blut?

Sagt sie wirklich, dass man kein Blut nehmen soll, oder handelt es sich, wie bei vielen anderen Themen, nur um einen Irrtum in der Auslegung der Bibel, wie z. B. auch die Zeitrechnung zu 1914 u.Z.?

Das erste Mal wird das Blut in Verbindung mit dem Gebot Gottes an Noah erwähnt. Nach der Sintflut sagte Jehova zu Noah:

"Nur Fleisch mit seiner Seele — seinem Blut — sollt ihr nicht essen Und außerdem werde ich euer Blut, das eurer Seelen, zurückfordern. Von der Hand jedes lebenden Geschöpfes werde ich es zurückfordern; und von der Hand des Menschen, von der Hand eines jeden, der sein Bruder ist, werde ich die Seele des Menschen zurückfordern. Wer Menschenblut vergießt, dessen eigenes Blut wird durch Menschen vergossen werden." 1. Mose 9:4-6

In diesen Versen macht Jehova Gott den Menschen deutlich, dass sie nicht das Recht haben Leben zu nehmen und dass sie in Anerkennung dieser Tatsache das Blut eines geschlachteten Tieres auf die Erde ausgießen und damit das Leben symbolisch dem Schöpfer zurückgeben. Bei vergießen von Menschenblut gab es keinen Kompromiss. Auf diese Weise zeigte der Schöpfer, dass das Leben etwas Heiliges ist.

Dieses Gebot wurde später im mosaischen Gesetz und dann zur Zeit der Apostel wiederholt.

"... euch von Dingen zu enthalten, die Götzen geopfert wurden, sowie von Blut und von Erwürgtem und von Hurerei" Apostelgeschichte 15:29

Wie hat Jesus damals die Heuchelei der Pharisäer aufgedeckt, die wegen einer Heilung am Sabbat sich aufgeregt hatten? Wer von euch wird nicht seinen Esel oder sein Schaf , das in eine Grube gefallen ist herausholen, auch an einem Sabbat? Übertritt er damit nicht das Sabbatgesetz? Wie kann man dann heute sagen, es sei eine Sünde jemandem Blut zu geben, und damit sogar sein Leben zu retten, obwohl derjenige der es spendet dabei nicht einmal leiden muss? Wenn Gott sagt, das Leben ist im Blut und dadurch das Blut etwas Heiliges wird, dann kann man das Blut nehmen um Leben zu retten. Wenn das Leben von Menschen zu retten oder zumindest ihren Gesundheitszustand zu verbessern nichts heiliges ist, was dann?? Was ist wertvoller, ein Esel oder ein Mensch? Ist das Leben eines Schafes wertvoller als das eines Menschen? Durch dieses Sabbatgesetz wird verhindert, dass ein Israelit einen wirtschaftlichen Schaden erleidet. Denn ein auf dem Felde gefundenes totes Schaf oder einen Esel machte das Volk nicht schuldig. Aber wenn ein menschlicher Leichnam gefunden wurde sagt Jehova ausdrücklich: „ich werde sein Blut aus eurer Hand zurückfordern!“. Dadurch zeigt er welchen Stellenwert das Leben eines Menschen in seinen Augen hat. Wenn Gott den Menschen verbietet Blut zu essen, dann fügt er dadurch den Menschen keinen gesundheitlichen Schaden zu, sondern es ist im Gegenteil förderlich. Also Blut als Genussmittel sollte man ablehnen, aber wenn man Blut als Mittel zum Überleben, als medizinische Behandlung annimmt, und es dadurch zu einem Bestandteil unseres Körpers wird -wie bei einer Organtransplantation - dann widerspricht es keinem Verbot der Bibel.

Wenn unser Schöpfer also deutlich sagt, dass das Vergießen von Menschenblut nicht ungestraft bleiben wird, um damit Morden und Blutvergießen zu verhindern, mit welchem Recht können wir dann mit unserer heutigen Technik und unseren Möglichkeiten einer Person die Aufnahme von Blut verbieten, wenn es um sein Leben geht? Wir verweigern jemandem Blut, mit der Begründung es ist heilig, und lassen gleichzeitig jemanden sterben, obwohl das Blut erst durch das Leben heilig wird!!

Hier treffen genau die Worte Jesu zu, die er denn religiösen Führern seiner Tage gegenüber geäußert hat:

Wenn jemand beim Altar schwört, das ist nichts; wenn aber jemand bei der Gabe schwört, die darauf liegt, so ist er verpflichtet.‘ [Ihr] Blinden! Was ist denn größer, die Gabe oder der Altar, der die Gabe heiligt? Matthäus 23:18-19

Dass ihr genauso verdreht denkt wie die Pharisäer wundert uns nicht. Blut bedeutet Leben! Wenn Jehova das Leben als heilig sieht, warum verbietet ihr dann das nehmen von Blut, wenn jemand wegen hohem Blutverlust oder wegen einer Krankheit dem Tod ins Auge sieht? Ist das Leben heiliger, oder Blut??

Von welchem Wert ist das Blut ohne Leben? Blut ist heilig weil es ein Symbol für Leben ist. Was ist größer, das Symbol oder das wofür es steht?? Das Blut wird erst in Verbindung mit dem Leben heilig und es bleibt heilig, solange es seinen Besitzer am Leben erhält.

Lehrt uns nicht die Bibel, dass etwas Heiliges dem Menschen dienen muss? Hat nicht auch David durch das Essen der heiligen Brote sein Leben und das seiner Gefährten verlängert das sie nicht dürften? Es steht in Matthäus 12;3-4:

Er sprach zu ihnen: „Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als ihn und die Männer, die bei ihm waren, hungerte? 4 Wie er in das Haus Gottes ging und wie sie die Brote der Darbringung aßen, etwas, was zu essen ihm nicht erlaubt war noch denen, die bei ihm waren, sondern nur den Priestern?

Die Bibel lehrt uns genau das Gegenteil von dem was ihr uns beigebracht habt!! Es ist etwas Heiliges und Gutes alles zu tun um das Leben eines Menschen zu verlängern, da das Leben heilig ist!

Aber waren es nicht eure Vorväter, die wütend wurden weil Jesus kranke Menschen am Sabbat geheilt hat?? Ihr seid nicht viel anders. Ich glaube kaum, dass es einen Zeugen gibt, der den Text aus Apostelgeschichte "enthaltet euch des Blutes" nicht gut kennt. Den habt ihr ihnen beigebracht. Aber wenn wir diesen Wort „enthalten“, in einem absoluten Sinn verstehen, so wie ihr es auslegt, dann dürfte niemand überhaupt nur mit Blut in Berührung kommen. Dann wäre jede Operation, jede Blutabnahme schon eine Übertretung des Gebots. Wir dürften dann auch kein Fleisch essen, denn es gibt kein absolut blutfreies Fleisch. Nach dem deutschen Gesetz darf der Blutanteil sogar bis zu 3% betragen, ohne besondere Angaben zu machen.

Und wie steht es mit dem Gebrauch von Morphium? Ist es nicht auch ein Unterschied, ob jemand zu seinem Vergnügen Morphium raucht, oder ob er als Betäubungs- bzw. Schmerzmittel nimmt?? Warum sagt kein Fanatiker: enthaltet euch des Morphiums und zwar im absoluten Sinn? Das wäre Unsinn – aber genau das ist es was ihr mit Blut gemacht habt und noch macht.

Der Unterschied zwischen Blut essen und Bluttransfusion liegt darin, dass das Blut bei der intravenösen Aufnahme nicht verdaut und ausgeschieden wird, sondern ein Bestandteil des Körpers wird und auch in diesem Zustand bleibt, wie bei einer Organtransplantation!

Mit diesen Ausführungen wollen wir nicht die medizinischen Risiken die mit der Bluttransfusion verbunden sind ignorieren. Wer schon eine Operation hinter sich hat, der weiß dass man ein Formular unterschreiben muss, in dem auf die Risiken in Verbindung mit einer Narkose hingewiesen wird. Bei den vielen möglichen Nebenwirkungen wird unter anderem auch Tod erwähnt. Fast alle Medikamente die wir einnehmen, haben ein Zettel beiliegen, mit einer oft sehr langen Liste von möglichen Nebenwirkungen, trotzdem nehmen wir diese Medikamente. Mit dem Blut ist es nicht viel anders. Ein gesundheitliches Risiko ist mit jedem Eingriff verbunden.

Da wir sehen, dass euer Verständnis auf diesem Gebiet ungenügend ist, und wir die Heuchelei in eurer Handlungsweise sehen, fühlen wir uns verpflichtet all diese Dinge zu sagen, sonst würden wir uns mit schuldig machen. Ihr habt zwar viel mehr Wissen als wir, aber ihr gebraucht es zum Schlechten.

Bedeutet das, dass wir gerechter sind als ihr? Nein. Wir behaupten von uns nicht, dass wir gerecht sind, so wie ihr das macht. Unter euch gibt es auch sehr wertvolle Menschen. Besonders einige, die ihr aus euren Reihen entfernt habt wegen Abtrünnigkeit, haben wir als wertvolle Menschen gesehen, weil sie nicht aus Menschenfurcht einer Organisation dienen, sondern weil sie im Glauben an Gott sich bemühen ihm zu gefallen. Sie geben die Ehre Gott und seinem Messias, aber nicht einer Organisation.

Der Brief ist doch sehr lang geworden, dabei haben wir nur ein paar wenige Themen angesprochen. Diesen Brief habe ich geschrieben mit Hilfe meines Mannes, der mich dazu gedrängt hatte ein Zeuge Jehovas zu werden und eines Bruders, den ihr ausgestoßen habt, nur weil er sagt, dass Jehova nicht nur ab und zu sondern immer die Zukunft voraussieht. Sonst hätte ich nicht so viel Stoff zusammentragen und es so gut formulieren können. Auch wenn wir uns freuen über die Wahrheiten die wir kennen gelernt haben, um so trauriger sind wir über euch. Deswegen ist unser flehentliches Bitten zu Gott, dass er euch helfen möge von dem Organisationsdenken frei zu werden und geistig selbständig werdend, lernt euch auf Jehova Gott und nicht auf Menschen zu verlassen.

Verflucht ist der kräftige Mann, der sein Vertrauen auf den Erdenmenschen setzt und tatsächlich Fleisch zu seinem Arm macht und dessen Herz sich von Jehova selbst abwendet. - Jeremia 17:5

Jede Art von Organisationsdenken entfernt die Menschen von Gott. Das haben Brd. C.T. Russell und Brd. R. Franz sehr gut erkannt und auch ausführlich erläutert. Jehova benötigt keine Organisation und wie bereits erwähnt kommt dieses Wort auch nirgends in der Bibel vor. Der Zweck des mosaischen Gesetzes war das Volk Israel zu schulen. (Galater 3:24) Aber Jehova hat das Volk nicht organisiert! Organisation ist ein Werkzeug Satans. Staaten, Regierungen, Armeen, Schulen, Firmen, Mafia und Terroristen funktionieren nur durch Organisation. In der neuen Welt wird es so etwas nicht geben! Weder die Engel im Himmel, noch das Leben auf der Erde wird organisiert sein. Das wird deshalb so sein, weil Gott seinen Vorsatz den Menschen in Herz und Sinn eingegeben hat. Das werdet ihr wohl nicht verstehen!

Nehmen wir einmal an Gott hat das Volk Israel organisiert. (dies war zwar nie der Fall, wie oben gezeigt, aber wir nehmen es hier einmal an) Was ist mit dieser Organisation im Laufe der Zeit geschehen? Sie ist verschwunden. Wer kann besser organisieren als Gott? Wenn Er überhaupt ein Organisatorischer Gott ist, was Er aber mit Sicherheit nicht ist.

Es kommt noch hinzu, dass Gott den Gedanken der Organisation hasst! Denn das Organisationsdenken zerstört Glück, Geist, Initiative, Spontaneität, Gedanken, Liebe, Barmherzigkeit, Glauben und was sonst noch mit Freiheit verbunden ist. Nur Menschen die unter einer Organisation stehen erhalten Befehle und müssen sie durchführen, ob sie wollen oder nicht, ob sie daran glauben oder nicht, ob sie es lieben oder nicht. Das erscheint uns unvollkommenen Menschen auch richtig und notwendig, weil wir denken, dass es sonst keine Einheit und auch keinen Erfolg geben würde. Aber Gott benutzt nicht diese Verfahrensweise.

Das bedeutet nicht, dass Gott nicht befiehlt, aber unter einer Organisation werden Menschen zu Sklaven gemacht, Jehova Gott dagegen, hat uns zur Freiheit gerufen; eine Freiheit, die schon jetzt beginnt und nicht erst im Paradies.

Jesus hat kurz vor seinem Tod seinen Jüngern folgendes gesagt:

Ich nenne euch nicht mehr Sklaven, denn ein Sklave weiß nicht, was sein Herr tut. Ich habe euch aber Freunde genannt, weil ich euch alle Dinge, die ich von meinem Vater gehört habe, bekanntgegeben habe. - Johannes 15:15

Geht aus diesen Worten irgendwie der Gedanke einer Organisation hervor? Welche Organisation ist schon so offen und ehrlich wie Jesus es gegenüber seinen Jüngern war?? Organisation in welcher Form auch immer, haben immer den Interessen des Teufels gedient, nie den Gottes. Er hasst jede Form von Organisation.

Wie Gott über Organisation denkt, kann man sehr gut aus dem Bericht in 1.Mose Kapitel 11 erkennen. Als die ganze Erde nur EINE Sprache sprach und sie dann einen gemeinsamen Gedanken hatten. Dieses Volk hat sich organisiert eine Stadt und einen Turm zu bauen. Wie hat Jehova darauf reagiert? Er hat ihre Sprachen verwirrt, bevor sie den Bau beenden konnten. Das ist Gottes Reaktion auf ein Volk das, die Einstellung hatte: „ wir müssen die Einheit bewahren, koste es was es wolle“! 1.Mose 11:1-9

1.)Die ganze Erde nun hatte weiterhin e i n e Sprache und einerlei Wortschatz... 4.)Nun sagten sie: „Auf! Lasst uns eine Stadt und auch einen Turm bauen mit seiner Spitze bis in die Himmel, und machen wir uns einen berühmten Namen, damit wir nicht über die ganze Erdoberfläche zerstreut werden... 9.) Deshalb gab man ihr den Namen Babel, weil dort Jehova die Sprache der ganzen Erde verwirrt hatte, und Jehova hatte sie von dort über die ganze Erdoberfläche zerstreut.

In dem Buch von Raymond Franz steht wirklich Zutreffendes zu diesem Thema:

Totalitäre Überwachung, egal ob auf religiösem oder politischem Gebiet, fürchtet die Individualität und sieht sie als Bedrohung an. Diese Furcht ist ein Zeichen von Schwäche, nicht von Stärke. In gleicher Weise fürchtet die Unwahrheit die Wahrheit, sie weicht ihrem Licht aus und möchte sich davor verstecken. Vielleicht versucht sie, es mit Gewalt oder List zum Verlöschen zu bringen, sie wird aber vermeiden, sich offen mit ihr zu messen. Einheit, die auf erzwungener Uniformität beruht, mag wohl nach außen solide erscheinen, ist aber eigentlich brüchig. Anders als Einheit, die sich auf Wahrheit und Liebe gründet, ist solch eine erzwungene Einheit nicht aus sich heraus stark, sie erhält sich nur durch Manipulation, Zwang und Furcht.

Man kann leicht Lippenbekenntnisse zu den Vorbildern einzelner aus der Vergangenheit ablegen, die sich nicht durch Einschüchterung davon abhalten ließen, die Wahrheit zu suchen und bekanntzumachen, und die dafür oft einen großen Preis zahlen mussten. Wachtturm-Schriften enthalten häufig lobende Artikel über frühere Märtyrer und Reformatoren und wie sie gegenüber der Wahrheit und ihrem Gewissen integer waren - Männer wie Wycliffe, Tyndale, Michel Servetus oder Johannes Hus, die der religiösen Zensur, die ihnen die Luft nahm, widerstanden und ungebeugt durch Zwang und Verdammung seitens kirchlicher Macht starben. Andere Artikel sprechen anerkennend über verschiedene Splittergruppen, nonkonformistische Minoritäten wie die Waldenser, Lollarden, Wiedertäufer, die alle erklärten, sie stellten Loyalität gegenüber der biblischen Wahrheit über den bedingungslosen Gehorsam gegenüber Macht und Lehren einer Organisation. Man kann sich über dies alles nur wundern, denn auch die geistlichen Machthaber zu der Zeit Jesu bauten, wie er sagte, „den Propheten wunderbare Grabmäler und schmückt[en] die Gräber der Gesetzestreuen.“ Weiter sagten sie: „Wenn wir zur Zeit unserer Vorväter gelebt hätten, wir hätten ihnen nicht dabei geholfen, als sie die Propheten umbrachten.“ Trotz ihrer Beteuerungen zeigte der Lauf dieser geistlichen Führer, dass sie gleichen Geistes wie ihre Vorväter waren, die die Propheten zu Tode brachten, die ihr Machtapparat verworfen hatte. Die Wachtturm-Organisation ehrt zwar die dissidenten Einzelpersonen und nonkonformistischen Gruppen der Vergangenheit, benutzt aber in vergleichbarer Weise dieselben Waffen, die gegen diese gerichtet waren - Zensur durch einen Machtapparat, Einschüchterung, Druck, Zwang und Ausschluss -, um jeden Versuch einer freien, offenen Diskussion über die Rechtmäßigkeit ihrer Lehren und Machtausübung zum Schweigen zu bringen. Alle ihre Mitglieder müssen Personen, die sie heute als "Ketzer" etikettiert, als tot ansehen. Sie rühmt den Mut, der Männer und Frauen in der Vergangenheit an ihrer Überzeugung festhalten ließ, verurteilt denselben Weg aber jetzt als Ausgeburt eines zerstörerischen, hochmütigen Geistes und als Beweis für Rebellion gegen Gott. Und dabei benutzt sie eine Sprache, die stark an die kirchlichen Verdammungen der Vergangenheit erinnert. Dennoch wird die Menschheitsgeschichte ganz sicher durch das Beispiel bereichert, das solche Männer und Frauen gaben, indem sie aus ihrem Gewissen heraus für Freiheit einstanden. ( Christliche Freiheit S.549 )

Und was ist mit den ersten Christen? Kommt in dem Bericht über die Apostel und den ersten Versammlungen irgendwo der Begriff oder der Gedanke einer Organisation vor? Aber als im zweiten und im dritten Jahrhundert die Christenversammlung als römische Staatsreligion organisiert wurde, d.h. feste Strukturen und eine Hierarchie erhielt, dann begann das finstere Mittelalter und die geistige Finsternis, deren Auswirkungen bis in unsere Zeit hinein reichen. Das ist das was eine Organisation erreicht!!

Im Gegensatz dazu ... liebt Gott einen fröhlichen Geber, gemäß 2.Korinther 9:7. Das ist es was eine Organisation nichterreichen kann. Eine Organisation interessiert sich nicht für Liebe, Glauben, Barmherzigkeit, sondern für Zahlen, Statistiken, Umsätze, Ansehen. Aber diese Dinge werden nicht durch Liebe, sondern nur durch Druck erreicht.

Über dieses Thema gäbe es noch sehr viel zu schreiben, aber der Brief ist ohnehin schon sehr lang geworden. Weitere Ausführungen zu den Themen Organisation und Religion findet man auch auf der Internetseite http://www.mesias.de.

Wir haben in diesem Brief nicht über Dinge geschrieben, die ihr nicht wisst, sondern dies alles ist euch wohlbekannt und ich habe die Überzeugung, dass es nur ein Hundertstel eurer Werke ist. Wir haben dies geschrieben, weil es die Dinge sind, die wir gesehen, gehört und selbst erfahren haben. Und ich denke, das genügt.

Ich habe meine frühere Religion verlassen, ohne so tief nachzuforschen, da ich zu ihr nicht ein solches Vertrauen und Zuneigung hatte wie zu euch. Das sage ich nicht um anzudeuten, dass ich diesen Schritt bereue, sondern um zu zeigen, dass ihr nicht besser seid als die anderen Religionen.

Wie wir gesagt haben, sind all diese Dinge nicht hinter eurem Rücken und ohne euer Wissen geschehen, denn sonst würden wir euch nur warnen und könnten sogar hoffen, dass ihr euch ändert und umkehrt und um Vergebung bittet. Aber wir haben festgestellt, dass ihr diese Dinge wissentlich und im Verborgenen tut, deswegen haben wir diesen Brief geschrieben, damit viele davon hören, die genauso unwissend sind wie wir es waren. Unsere Absicht ist nicht euch zu ändern, das können wir nämlich nicht. Mit dem Brief teilen wir euch mit, dass wir uns geändert haben. Wir haben diesen Brief geschrieben, damit diejenigen die an dieser Organisation festhalten - die nicht Werke die zum Leben führen, sondern Werke des Totes hervorbringt - nicht sagen können: wir haben davon nichts gewusst !

Danke für die Zeit die ihr euch für uns genommen habt.

Meine offizielle Versammlung ist Murrhardt, aber die Versammlung mit der ich eigentlich verbunden war und die ich auch regelmäßig besuchen konnte war Neckarsulm – Türkisch.

(Sie haben mich mit der indirekten Begründung ich würde für meinen Mann spionieren(!!!!) in eine andere Versammlung geschickt !)

N.Kiper     I.Kiper      B.Penack

2.Brief

An

Wachtturm Gesellschaft 19.Januar 2005

Am Steinfels

65618 Selters /Taunus

Mit diesem Schreiben möchte ich bezug nehmen auf meinen Brief vom 10.Oktober 2003. Dass eine Antwort auf meinen Brief kommen würde hatte ich sowieso nicht erwartet.

Mittlerweile ist mir klar geworden, dass eine Organisation uns nicht zum Leben sondern im Gegenteil zum Tode führt. Gott ist ein Gott, der uns die Freiheit gegeben hat und Anbeter sucht, die selbständig, entschlossen aus eigenem Antrieb ihm dienen. (Galater 5:1) Aber er hat niemals vorgehabt, wie ihr behauptet, dass eine Organisation für alle Menschen denken, reden und entscheiden soll. (Lukas 12:57) Das ist ein System, dass ihr von der Welt nachahmt. Ihr vergleicht euch ja selbst mit weltlichen Soldaten und dem Militär, obwohl ihr wisst, dass es ein satanisches System ist. Meine eigenen Sünden reichen bis zum Himmel, wie soll ich da zusätzlich noch eure tragen?

Die Gründe, warum ich meine frühere Religion verlassen habe sind vergleichsweise gering und unbedeutend mit dem was ich bei euch gesehen und ertragen habe. Es mag sein, dass ihre Sünde im Laufe der Geschichte sich mehr aufgehäuft hat als eure (alleine schon bedingt dadurch, dass sie schon viele Jahrhunderte existieren und die Anzahl der Anhänger um ein vielfaches größer ist als bei euch), aber ich habe sie nicht so gründlich erforscht wie euch, bevor ich sie damals verlassen habe. Ich will damit sagen, dass ich euch gegenüber viel länger Geduld und Verständnis gezeigt habe. Mit diesen Worten will ich mich nicht über euch oder über andere Menschen erheben, aber wie oben erwähnt, bin ich nicht bereit auch noch die Sünden von anderen zu tragen.

Deswegen habe ich mich entschieden mit euren Werken nichts zu tun zu haben, da ich nicht so wie ihr glaube, dass es eine Organisation gibt oder früher gegeben hat, die Gott auf der Erde vertritt. Ich lehne euch entschieden als Religion ab, das heißt aber nicht, dass ich mit euch als meine Mitmenschen nichts zu tun haben möchte. Unter den Menschen mache ich keine Unterschiede zwischen Nationalitäten, Hautfarben oder Religionen, aber ich möchte keinen Vermittler zwischen mir und Gott haben, da ich es als eine Unverschämtheit Ihm gegenüber empfinde. Daher möchte ich euch bitten meinen Namen aus allen euren Unterlagen zu vernichten. Bitte kommt meinem Verlangen nach und sendet mir dafür eine schriftliche Bestätigung.

Mit freundlichen Grüßen

P.S.: Als Anlage habe ich den Brief vom 10.Oktober 2003 noch mal beigefügt, damit ihr wisst um was es geht.

N. Kiper       I. Kiper         B. Penack

 

Dritter und letzter Brief!

An die Wachtturm Gesellschaft 14 Juli 2005

Am Steinfels

65618 Selters /Taunus

Hiermit möchten wir euch einen letzten Brief schreiben. Obwohl wir euch schon zwei Mal geschrieben haben mit einer ausdrücklichen Bitte um eine Antwort, bzw. eine einfache Bestätigung dafür, dass wir nicht mehr ein Teil eurer Organisation sein wollen und auch jede Art von Organisationsdenken nicht unterstützen, kam bisher von eurer Seite keine Reaktion. Uns ist auch klar, warum ihr nicht reagiert, da wir ja selbst austreten und ihr den Gemeinschaftsentzug nicht als Rache und Drohung gegen uns verwenden könnt. Raymond Franz hat schon in seinem Buch geschrieben, dass die Organisation es nicht dulden kann, wenn jemand selbst geht, da ihr dann keine Macht mehr über ihn habt und wir können diesen Gedanken aus eigener Erfahrung nur bestätigen.

Uns ist von Anfang an klar gewesen, dass wir durch Kritik an der Organisation nur euren Zorn auf uns ziehen würden. Außerdem haben wir die Überzeugung, dass alle eure Mitglieder sich dessen bewusst sind und deswegen nicht kritisieren. Aber sollte man nicht von jemandem, der mit der Bibel in der Hand von Haus zu Haus missioniert eine andere Reaktion erwarten? Wie hat David reagiert, als er kritisiert wurde, reagierte er wütend? (2.Samuel 12:1-15) Hätte jemand sich gefürchtet David zu kritisieren, aus Angst ihn wütend zu machen? Auch wenn sie sogar unrecht hatten?(2.Samuel 16:5-13) In all den Jahren die wir euch als Organisation kennen gelernt haben, haben wir nie eine Handlungsweise oder Einstellung gesehen, die der von David auch nur ähnlich ist.

Nach unserem Wissen und Gewissen entspricht diese Organisation nicht der Moral Gottes wie wir sie aus der Bibel kennen gelernt haben. Wir erwarten auf dieses Schreiben keine Antwort, sondern dies ist nur als eine letzte Bestätigung für unseren Entschluss.

N. Kiper    I. Kiper    B. Penack

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