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Gerichtsverfahren im Jahre 1954 mit Zeugen Jehova

Wie sie auf unseren Seiten gemerkt haben, sind wir gegen alle Religionen, Sekten und deren Organisationen. Wir sind deswegen dagegen, weil wir von der Vergangenheit gelernt haben, dass keine Religion oder Sekte funktioniert hat.

Die gesamten Heiligen Schriften (Bibel und Koran) das was wir Gottes Wort nennen, deuten nie darauf hin, dass man mit unter dem Namen Gottes über den Glauben der Menschen herrschen soll. (2.Korinther 1;24) Die Menschen behaupten immer: sie müssen immer organisiert sein, um ihr Ziel durchzusetzen. Es klingt sogar richtig und logisch. Wer kann sie aber besser organisieren als Gott !? Wenn Er überhaupt ein organisatorischer Gott ist. Was Er aber mit Sicherheit nicht ist. Wir sollen die Begriffe wie z.B. Erziehen und Bund nicht mit der Organisation zusammen mischen. Sie können unser ausführliches Schreiben über dieses Thema an unserem Link unter "Organisation und Gott" bald lesen.

Gott hat sein Volk Israel so belehrt und erzogen, dass kein Mensch es besser machen kann. Und was ist daraus geworden? Sie haben Gottes Sohn getötet.

Das schlechte Benehmen und der Unglauben der Israeliten, heißt nicht dass Gott sie schlecht erzogen oder belehrt hat. Aber damit wollte Gott uns, alle Nationen, Sprachen und Völker, kurz gesagt; an die gesamte Menschheit eine Botschaft geben, welche wir unbedingt verstehen müssen.

Egal was für ein Gesetz wir machen oder anwenden, egal welchen Druck, oder was für eine Macht wir ausüben, es wird niemals und niemanden an Gott nähern bringen.

Denn alle die, die sich auf Gesetzeswerke verlassen, sind unter einem Fluch; denn es steht geschrieben: "Verflucht ist jeder, der nicht bei allen Dingen bleibt, die in der Buchrolle des GESETZES geschrieben sind, um sie zu tun." Dass übrigens durch Gesetz niemand bei Gott gerechtgesprochen wird, ist offenkundig, denn "der Gerechte wird zufolge des Glaubens leben". Das GESETZ nun hält sich nicht an [den] Glauben, sondern "wer sie tut, wird durch sie leben". Christus hat uns vom Fluch des GESETZES losgekauft, indem er an unserer Statt ein Fluch geworden ist, denn es steht geschrieben: "Verflucht ist jeder, der an einen Stamm gehängt ist." So sollte der Segen Abrahams durch Jesus Christus für die Nationen kommen, damit wir den verheißenen Geist durch unseren Glauben empfangen könnten. (Galater 3;10-14)

Israel war nur ein Beispiel. Wir alle sind nicht besser als sie.

Bevor jedoch der Glaube gekommen war, wurden wir unter Gesetz verwahrt, indem wir zusammen in Gewahrsam gegeben wurden im Hinblick auf den Glauben, der geoffenbart werden sollte. Folglich ist das GESETZ unser Erzieher geworden, der zu Christus führt, damit wir zufolge des Glaubens gerechtgesprochen werden könnten. Jetzt aber, da der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter einem Erzieher. Galater 3:23-25 Neue Weltübersetzung der Wachturm-Gesellschaft.

Sonst hätte Gott das Gesetz nicht aufgehoben, wenn es nicht so wäre. Wir armselige Menschen schreien, und behaupten noch: "Es steht doch geschrieben, dass wir unsere Zusammenkünfte nicht verlassen sollen! Dass damals in der Apostelzeit auch ein Ältestenamt gegeben hat! Gott hat doch immer eine Organisation auf der Erde gehabt. Jesus hat doch gesagt: Wo immer ihr mit meinem Namen zu zweit seid, bin ich der Dritte unter euch."

Sie benutzen solche biblische Aussagen, um sich vor ihren Anhängern die Rolle von Moses, oder den Hohepriester Aaron zu geben; auch benutzen sie die Autorität als König Jesus, sie schrecken sogar nicht einmal davor zurück sich an die Stelle Gottes zu setzen.

Ohne rot zu werden sagen sie sogar vor ihren Zehntausenden Mitglieder, dass sie Sprecher für Gott sind , sogar offiziell ! Dafür bekommen sie von ihren Mitgliedern einen riesigen Applaus.

Von den vielen Religionen und Sekten möchten wir nur ein bekanntes Beispiel herausgreifen: die Wachtturm Gesellschaft, deren Gründer Charles Taze Russell war. Anhand ihrer ca.100 jährigen Geschichte kann man sehr gut sehen, wohin der Glaube an eine Organisation die Menschen bringen kann.

So haben sie angefangen:

Die mit Sicherheit deutlichsten Aussagen, die auch die eigentliche Grundlage für Russells Warnungen davor zeigen, sich mit einer religiösen Organisation zu verbinden, sind in dem Buch Thy Kingdom Come aus dem Jahre 1909 [deutsch: Dein Königreich komme, Ausgabe 1914, Seite 177-179) zu finden:

Es gibt unter den verschiedenen Sekten Babylons des „Christentums“ verschiedene Grade der Knechtschaft. Manche, die totale und absolute Sklaverei des persönlichen Gewissens und Urteils, wie es der Romanismus erfordert, mit Unwillen von sich weisen, sind gleich wohl ganz zufrieden, durch die Glaubenssätze und Dogmas der einen oder der anderen der protestantischen Sekten gebunden zu sein, und begierig, andere zu binden. Es ist wahr, ihre Ketten sind leichter und länger als die Roms und des dunklen Zeitalters

… Doch warum will man überhaupt menschliche Fesseln tragen? Warum überhaupt unser Gewissen knechten? Warum nicht in der Freiheit, damit Christus uns befreit hat, fest stehen? Warum nicht alle Versuche fehlbarer Menschen, unser Gewissen zu knechten und Untersuchung zu verhindern, verwerfen? nicht nur die Versuche ferner Vergangenheit, des dunklen Zeitalters, sondern auch dergleichen Versuche der verschiedenen Reformatoren der jüngeren Vergangenheit ? Warum nicht beschließen, so frei zu sein, wie die apostolische Kirche war? frei, sowohl an Erkenntnis als auch an Gnade und Liebe zu wachsen , je nachdem der Herr zu„ seiner Zeit“ seinen köstlichen Plan immer völliger und völliger offenbart? Gewiss , jedermann, der sich irgend einer dieser menschlichen Organisationen anschließt und ihr Glaubensbekenntnis als das seine annimmt, weiß, dass er sich damit verbindet , weder mehr noch weniger zu glauben, als jenes Glaubens Bekenntnis über die Sache ausspricht. Wenn sie trotz solcher freiwillig eingegangenen Knechtschaft für sich selbst denken und aus anderen Quellen Licht empfangen, über das Licht hinaus, das die Sekte genoss, als sie sich ihr anschlossen, so müssen sie entweder der Sekte und ihrem Versprechen derselben gegenüber, nichts ihrem Glaubensbekenntnis Widersprechendes zu glauben ,untreu sein, oder das Bekenntnis , dem sie entwachsen sind, ehrlich beiseite werfen und ihm entsagen und aus solcher Sekte austreten. Das zu tun, erfordert Gnade und kostet einige Anstrengungen und zerreißt oft angenehme Verhältnisse und setzt den ehrlichen Wahrheitssucher den einfältigen Beschuldigungen aus, als ob er ein „Verräter“ an seiner Sekte , [...] ein „Unbeständiger“ sei, usw. Wenn man sich einer Sekte anschließt, so wird erwartet, dass man sich der Sekte gänzlich ergibt und nicht mehr sich selbst gehört. Die Sekte entscheidet nun für ihn, was Wahrheit und was Irrtum sei; und er muss, um ein wahres, zuverlässiges, treues Glieder Sekte zu sein, deren spätere sowohl wie frühere Entscheidungen über alle religiösen Fragen annehmen , seine eigene Meinung übersehen und persönliche Nachforschungen vermeiden , da er sonst an Erkenntnis wachsen und als Glied
solcher Sekte verloren gehen könnte. Diese Sklaverei einer Sekte und einem Glaubensbekenntnis gegenüber wird oft mit so und so vielen Worten bezeichnet, wenn man sagt, dass man zu einer Sekte „ gehört “ .

Diese Bande des Sektentums , weit davon entfernt, als das, was sie sind, als Fesseln und Ketten, angesehen zu werden, werden als ein Schmuck, als Ehrenzeichen und Ausweis von Charakterstärke betrachtet und getragen. So weit ist der Selbstbetrug gegangen, dass viele Kinder Gottes sich schämen würden , als solche bekannt zu sein, die ohne solche Ketten wären, seien dieselben nun leichtschwer an Gewicht, lang oder kurz in betreff der gebilligten persönlichen Freiheit.

Sie schämen sich zu sagen , dass sie in keiner Sekte oder Glaubenssatzung in Knechtschaft seien, sondern Christo allein „ angehören “ .

Daher kommt es, dass wir manchmal ein ehrliches , wahrheitshungriges, allmählich voranschreitendes Kind Gottes von einer Benennung zur anderen fortschreiten sehen , gleichwie ein Kind in der Schule von einer Klasse zur andern übergeht. Wenn es in der Kirche Roms ist, und seine Augen öffnen sich, so geht es heraus und fällt wahrscheinlich einem Zweig der methodistischen oder presbyterianischen Systeme zu . Wenn sein Verlangen nach Wahrheit hier nicht gänzlich unterdrückt und sein geistiges Gefühl betäubt wird vom Geiste der Welt, so kann man dasselbe ein paar Jahre später in einer der Verzweigungen des baptistischen Systems finden ; und wenn es noch fortfährt, an Gnade und Erkenntnis und Liebe zur Wahrheit zu wachsen und in ein Verständnis der Freiheit, damit uns Christus befreit, so mag man es nach einiger Zeit außerhalb aller menschlichen Organisationen finden, nur noch mit dem Herrn und seinen
Heiligen verbunden, durch die zarten aber starken Seile der Liebe und Wahrheit gefesselt, wie es mit der ersten Kirche der Fall war. 1. Kor. 6: 15, 17;Eph: 4, 15, 16.

Das Gefühl der Unbehaglichkeit und Unsicherheit, wenn manche nicht durch die Ketten irgend einer Sekte gebunden sind, ist ziemlich allgemein. Es wird durch die verkehrte Idee erzeugt, die vom Papst um zuerst verkündigt wurde, dass Gliedschaft in einer menschlichen Organisation wesentlich, dem Herrn wohlgefällig und zum ewigen Leben nötig sei. Diese irdischen, menschlich organisierten Systeme, die so verschieden sind von den einfachen, ungebundenen Vereinigungen zur Apostelzeit, werden von christlichen Leuten unwillkürlich, ja fast unbewusst, als so und so viele Himmels-Versicherungsgesellschaften gehalten. . .Allein keine irdische Organisation kann einen Pass zur himmlischen Herrlichkeit ausstellen . Selbst der engherzigste Anhänger einer Sekte ( ausgenommen Romanisten ) wird nicht behaupten, dass Gliedschaft in seiner Sekte himmlische Herrlichkeit sichert. Alle sind gezwungen, zuzugeben, dass die wahre Kirche die ist , deren Eintragungen im Himmel und nicht auf Erden geschehen Man betrügt das Volk durch die Behauptung, dass es nötig sei, ein Glied irgendeines Sekten Körpers zu werden, um ein Glied des „Leibes Christi“, der wahren Kirche, zu sein . Im Gegenteil, obwohl der Herr niemandem die Aufnahme verweigert hat, wenn er auch durch das Sektenwesen zu ihm kam, und einen aufrichtigen Wahrheitssucher nie leer abgewiesen hat, so sagt er uns doch, dass wir solcher Hindernisse nicht bedürfen, sondern viel besser direkt zu ihm kommen können . Er ruft : „Kommt her zu mir“ ; „Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir“ ; „Mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen.“ Hätten wir doch schon früher auf diese Stimme gehört ; gar mancher schweren Last des Sektentums, gar manchem Sumpf der Verzweiflung, gar mancher Verlockung zur Eitelkeit und zu weltlichem Sinne
wären wir entgangen.

Wie aufrichtig, Weise der Wahrheit entsprechenden Wörter, die er damals benützt hat. Wir sind der selben Meinung, die wir auch von Gottes Wort gelernt haben. Freiheit, Göttliche Freiheit das Gott den Menschen gegeben hat (obwohl wir es gar nicht verdient haben ).
Es dauerte nicht lange, das die Wachturm-Gesellschaft sich gleich derart organisierte und einen ganz anderen Kurs geschlagen hat.
Worauf der Gründer der Wachturm-Gesellschaft Russell von Anfang an gegen alle Organisationen, Sekten, Religionen und er hasste genau gesagt mit seinen Worten:
"Etikette zu besitzen." Was für ein Kurs sie danach geschlagen haben lesen wir unten, ein Gerichtsverfahren in Schottland im Jahr 1954. Dabei wollen wir kein Kommentar machen. Lesen sie es bitte selber und sagen Sie uns dann was für ein unterschied sie zwischen Inquisition der Kirche sehen. Es gibt ein einziges Unterschied, das sie nicht so eine Macht besitzen wie die frühere Inquisition, dabei sind sie nicht besser aber auch nicht schlechter.
Das waren die frühen Aussagen und Ansichten. Wie kam es dann zu einer solch auffälligen Wandlung, an deren Ende eine fast vollständig entgegengesetzte Haltungstand, die auch heute noch besteht? (Raymond Franz ehemaliger Leitende Körperschaft Mitglied von Wachturm-Gesellschaft)

Und so sind sie geworden!

Das Gerichtsprotokoll liegt nur in Englisch vor. Die hier abgedruckte deutsche Fassung ist eine Übertragung durch den Übersetzer; Schreibfehler im Original sind bereinigt.

Ich kann mich dafür verbürgen, dass die Wachtturm-Organisation völligen Ernstes behauptet, Gottes alleiniger Mitteilungskanal auf Erden zu sein. Die vielleicht deutlichsten Aussagen von Wachtturm-Vertretern darüber, was alle Menschen erwartet, die ihre Botschaft zurückweisen, wurden in einem Gerichtsverfahren im Jahre 1954 in Schottland gemacht. Der Fall, als Fall Walsh bekannt, drehte sich um den Anspruch auf den Status als geistlicher Diener für einen Zeugen Jehovas, der vorsitzführender Aufseher einer Versammlung in Schottland war. Ich erinnere mich, dass ich vor Jahren von meinem Onkel (später bis zu seinem Tode am 22.Dezember 1992 Präsident der Wachtturm-Gesellschaft) selbst hörte, welche Rolle er in dem Verfahren spielte; aber erst, als ich vor kurzem das eigentliche Gerichtsprotokoll sah, wurde mir klar, was die Zeugenaussage alles beinhaltete.
Mit Genehmigung des Keeper of the Records of Scotland sind hier einige Teile des offiziellen Gerichtsprotokolls der Zeugenaussagen wiedergegeben. Wie dort 3festgehalten, war Fred Franz, zu jener Zeit Vizepräsident der Organisation, der erste im Zeugenstand, und das Protokoll enthält unter anderem folgende Aussagen, von denen ich Teile unterstrichen habe („
F“ steht für gestellte Fragen, „A“ für die entsprechenden Antworten):

F.:Arbeiten Sie zusätzlich zu diesen regulären Veröffentlichungen
von Zeit zu Zeit eine Anzahl theologischer Broschüren
und Bücher aus und geben sie heraus? A.:Ja. F.:Können Sie mir
folgendes sagen: Werden diese theologischen
Veröffentlichungen und die Halbmonatsschriften benutzt, um
Lehraussagen zu besprechen? A.:Ja. F.:Sieht man diese
Lehraussagen innerhalb der Gesellschaft als maßgebend an?
A.:Ja. F .:Steht es frei, sie zu akzeptieren, oder sind sie
verpflichtend für alle, die Mitglieder der Gesellschaft sind
und bleiben wollen? A.:Sie sind verpflichtend.

Nach dieser Aussage hat jeder, der ein Zeuge Jehovas bleiben möchte, keine Alternative, keine Wahlmöglichkeit als die, die publizierten Aussagen der Wachtturm-Gesellschaft, für die Fred Franz stellvertretend sprach, zu akzeptieren. Das ist „verpflichtend.“ Die Konsequenzen werden in seiner weiteren Aussage gezeigt:

F.:So, dass es praktisch als Ergebnis eine neue menschliche
Gesellschaft geben wird? A .:Ja. Es wird eine Neue-Welt-
Gesell-schaft unter neuen Himmeln geben, denn die früheren
Himmel und die frühere Erde werden in der Schlacht von
Harmagedon vergan-gen sein. F .:Nun zur Bevölkerung dieser
neuen Erde: Wird sie nur aus Zeugen Jehovas bestehen? A.:Am
Anfang wird sie nur aus Zeugen Jehovas bestehen. Die Glieder
des Überrests erwarten, diese Schlacht von Harmagedon genauso
zu überleben wie eine große Schar dieser anderen Schafe. Der
Verbleib des Überrests auf der Erde nach der Schlacht von
Harmagedon wird aber nur zeitweilig sein, da er seinen
irdischen Lauf treu bis zum Tod vollenden muss, aber die
anderen Schafe dürfen, wenn sie ständig Gottes Willen
gehorchen, für immer auf der Erde leben

Das Annehmen wird so zu einer Sache auf Leben und Tod, denn die Harmagedon Überlebenden werden „nur aus Zeugen Jehovas bestehen.“ Was nun, wenn ein Mitglied der Versammlung eine bestimmte Lehre der Organisation verwirft, weil ihm sein Gewissen sagt, es gebe dafür keine Stütze in der Schrift, und ihm würde daraufhin die Gemeinschaft entzogen? Wie sieht der offizielle Standpunkt gegenüber denjenigen Ausgeschlossenen aus, die um keine Wiederaufnahme ersuchen? Der Standpunkt dazu wird in der Zeugenaussage wie folgt genau erklärt:

F.:Und werden diese disziplinarischen Maßnahmen tatsächlich vollzogen, wenn
sich die Situation ergibt? A.:Ja. F.:Nun, ich will Sie nicht noch mehr über diese
Seite der Angelegenheit fragen, aber gibt es Verstöße, die als so schwerwiegend
angesehen werden, dass sie einen Ausschluss ohne Hoffnung auf Wiederaufnahme
rechtfertigen? A.:Ja. Tatsache ist, dass der Ausschluss als solcher für den
Ausgeschlossenen zur Vernichtung führen kann, wenn dieser niemals bereut und seinen
Lauf ändert und wenn er außerhalb der Organisation bleibt. Für ihn gäbe es keine
Hoffnung auf Leben in der neuen Welt. Es gibt jedoch eine zum Ausschluss führende
Handlungskette, aus der derjenige mit Sicherheit nie zurückkönnte, und das ist die
sogenannte Sünde gegen den Heiligen Geist.

Der Anwalt der britischen Krone lenkte später die Aufmerksamkeit auf gewisse Lehren, die die Wachtturm-Gesellschaft im Laufe der Zeit verworfen hatte, einschließlich einiger, mit denen gewisse deutlich genannte Daten verbunden waren. Was, wenn jemand zu der Zeit, als diese Lehren verbreitet wurden, den Irrtum erkannt und sie daher nicht akzeptiert hatte? Welche Haltung würde die Organisation einer solchen Person gegenüber einnehmen? Als Erklärung die Zeugenaussage:

F.: Stimmt es nicht, dass Pastor Russell den Zeitpunkt 1874
festsetzte? A.: Nein. F .: Es stimmt doch aber, dass er die
Festsetzung des Zeitpunktes vor 1914 vornahm? A.: Ja.
F.: Welchen Zeitpunkt setzte er an? A.:Das Ende der Zeit der
Heiden setzte er mit 1914 an. F .: Hat er nicht 1874 als
irgendein anderes entscheidendes Datum angesetzt? A.: 1874
verstand man allgemein als den Zeitpunkt des Zweiten Kommens
Jesu im Geiste. F.: Sagen Sie: Verstand man allgemein? A .: Das
ist richtig. F.: Und wurde das als Tatsache herausgebracht,
die von allen, die Zeugen Jehovas waren, akzeptiert werden
musste? A.: Ja. F.: Jetzt wird das nicht mehr angenommen, nicht
wahr? A.: Nein. F.: Als Pastor Russell zu diesem Schluss kam, da
gründete er die Ansicht doch auf eine Auslegung des Buches
Daniel, nicht wahr? A.:Zum Teil. F .:Und insbesondere auf
Daniel, Kapitel 7, Vers 7 und Daniel, Kapitel 12, Vers 12?
A.:Daniel 7:7 und 12:12. Was sagten Sie, gründete er auf
diese Schriftstellen? F .:Seinen Zeitpunkt 1874 als entscheidenden
Zeitpunkt und das Datum des Zweiten Kommens Christi?
A.: Nein. F.: Als was, sagten Sie, setzte er es an? Ich
habe das so dem von Ihnen Gesagten entnommen. Da muss ich Sie
wohl falsch verstanden haben. A.: Er gründete nicht 1874 auf
diese Schriftstellen. F.: Er gründete es auf diese
Schriftstellen in Verbindung mit der Ansicht, dass im Jahre
539 das Königreich der Ostgoten auf den Plan trat? A.: Ja. 539
war ein Datum, das er bei der Berechnung benutzte. Aber 1874
gründete sich nicht darauf. F.: Aber es handelte sich um eine
Berechnung, die nun nicht mehr vom Direktorium der Gesellschaft
angenommen wird?
A.: Das ist richtig. F .: So habe ich also doch recht; ich bin
nur bemüht, die Einstellung herauszufinden. Es wurde also die
Pflicht und Schuldigkeit des Zeugen, diese Fehlberechnung zu
akzeptieren? A.: Ja.
F .: So muss die Gesellschaft also vielleicht in ein paar Jahren
einräumen, dass das, was sie heute als Wahrheit herausgibt,
dann falsch ist? A.: Wir müssen eben abwarten. F.:Und in der
Zwischenzeit ist die Gesamtheit der Zeugen Jehovas weiter
einem Irrtum gefolgt? A.: Sie sind Missverständnissen in bezug
auf die Schrift gefolgt. F.: Irrtum? A.: Nun ja, Irrtum.

Wieder kam die Frage auf, wie groß die den Veröffentlichungen der Wachtturm- Gesellschaft zugestandene Autorität sei. Obwohl der Vizepräsident an einer Stelle geäußert hatte, „dass man nicht unter Zwang akzeptiere“, greift er in seiner Zeugenaussage später wieder die vorherige Position auf, wie man sehen kann:

A.: Um ein ordinierter Diener zu werden, muss er ein Verständnis der in diesen
Büchern enthaltenen Dinge erlangen. F.: Aber wird man nicht durch die
Taufe zu einem Diener ordiniert? A.: Doch. F.:Er muss daher
also bei der Taufe diese Bücher kennen? A .: Er muss die Vorhaben
Gottes verstehen, die in diesen Büchern dargelegt sind.
F.:In diesen Büchern dargelegt; und dargelegt aus Auslegung
der Bibel? A .: Diese Bücher geben eine Darlegung der gesamten
Schrift. F.: Aber eine maßgebende Darlegung? .A: Sie legen die
Bibel oder die darin gemachten Aussagen dar, und der einzelne
untersucht die Aussage und dann die Schrift und stellt fest,
dass die Aussage von der Schrift gestützt wird. F.: Er -Wie
bitte? A.: Er untersucht die Schrift, um festzustellen, ob die
Aussage von der Schrift gestützt wird. Der Apostel sagt:
"Vergewissert euch aller Dinge; haltet an dem fest, was vortrefflich
ist." F.: Ich habe Ihre Haltung so verstanden -bitte
korrigieren Sie mich, wenn ich unrecht habe-, dass ein Mitglied
der Zeugen Jehovas das, was in den Büchern steht, auf
die ich Sie hinwies, als eine Art Bibel und als wahre Auslegung
annehmen muss. A. :Aber er tut das nicht unter Zwang; man
gibt ihm das Recht als Christ, die Schriftstellen zu untersuchen,
damit er die Bestätigung erhält, dass das von der
Bibel gestützt wird. F .:Und wenn er nun sieht, dass die
Schriftstelle nicht von den Büchern gestützt wird oder auch
umgekehrt, was wird er dann tun? A.: Die Schriftstelle steht
da als Stütze der Aussage, darum wird sie dort angeführt.
F.: Was tut jemand, wenn er sieht, dass zwischen der Schriftstelle
und diesen Büchern eine Diskrepanz besteht? A.:Sie
müssen mir schon jemanden beibringen, der das findet, dann
kann ich antworten oder er wird es tun. F.: Haben Sie damit
auch sagen wollen, dass das einzelne Mitglied das Recht hat,
die Bücher und die Bibel zu lesen und sich dann seine eigene
Meinung zu bilden, was die richtige Auslegung der Heiligen
Schrift ist? A.: Er kommt--- F.: Würden Sie ja oder nein sagen
und es dann näher ausführen? A.:Nein. Möchten Sie, dass ich
das jetzt begründe? F.: Ja, wenn Sie wollen. A.: Die Schriftstelle
ist dort als Stütze für die Aussage angegeben. Wenn
daher jemand die Schriftstelle nachschlägt und sich so die
Aussage bestätigen lässt, dann gelangt er zu der schriftgemäßen
Ansicht über den Stoff, zu dem schriftgemäßen Verständnis
wie in Apostelgeschichte, Kapitel 17, Vers 11, wo es heißt,
dass die Beröer edler gesinnt waren als die Thessalonicher,
weil sie das Wort mit der größten Bereitwilligkeit aufnahmen,
indem sie in der Schrift forschten, ob sich die Dinge so
verhielten. Und wir erteilen Anweisung, diesem edlen Lauf der
Beröer nachzufolgen und in der Schrift zu forschen, ob sich
die Dinge so verhalten. F.: Ein Zeuge hat dann doch wohl
keine Alternative, als die im "Wachtturm", dem "Informator"
oder in "Erwachet!" herausgegebenen Anweisungen als maßgebend
anzunehmen und zu befolgen? A.: Er muss sie akzeptieren.
F.:Gibt es für jemanden Hoffnung auf Rettung, der sich in
einer Situation in der Welt, wo er die Traktate und
Veröffentlichungen Ihrer Vereinigung nicht erhalten kann,
allein auf die Bibel stützt?A.: Er stützt sich ja auf die Bibel.
F.:Kann er sie dann richtig auslegen? A.: Nein.
F .: Ich möchte nicht, dass wir uns gegenseitig Texte vorhalten,
aber sagte Jesus nicht: "Wer an mich glaubt, wird leben,
auch wenn er stürbe, [und wer lebt und an mich] glaubt, wird niemals sterben"?
(Johannes 11:25-40) A.: Ja.

Die Aussage dieses Zeugen heißt also soviel wie: Die Botschaft, die die Wachtturm- Gesellschaft als Gottes Kanal verbreitet, ist das alleinige Mittel, durch das die Menschen in der Welt im zwanzigsten Jahrhundert ein Verständnis der Heiligen Schrift erlangen können. Wenn man den Inhalt dieser Veröffentlichungen nicht akzeptiert, bedeutet das, sich Gottes Unwillen, ja sogar den Tod zuzuziehen. Das war aber nur die Zeugenaussage eines Mannes, von Fred Franz, dem Vizepräsidenten. Noch zwei verantwortliche Vertreter der Weltzentrale waren nach Schottland gekommen, um ihre Aussage zu machen. Bestätigten ihre Aussagen die seinige in diesen Dingen? Der nächste im Zeugenstand war der Rechtsberater der Gesellschaft, Hayden C. Covington. Hier seine Feststellungen im Verlauf der Aussage:

F.: Ist es nicht unbedingt notwendig, wahrheitsgemäß
in religiösen Dingen zu reden? A .: Ja, sicher. F.: Gibt es
Ihrer Ansicht nach in einer Religion Raum für eine Änderung
der Auslegung der Heiligen Schrift von Zeit zu Zeit? A.: Es
gibt allen Grund für eine Änderung der Auslegung der Heiligen
Schrift, wie wir sie sehen. Unser Blick wird klarer, weil wir
sehen, wie sich mit der Zeit die Prophetie erfüllt. F.: Sie
haben -entschuldigen Sie das Wort- falsche Prophetie
verbreitet? A.: Wir haben -ich glaube nicht, dass wir falsche
Prophetie verbreitet haben; es hat da Aussagen gegeben, die
waren irrig, so würde ich es ausdrücken, und unangebracht.
F.: Ist es bei der heutigen Weltlage ein höchst wichtiger
Aspekt, zu wissen, ob der Prophetie eine konkrete Bedeutung
gegeben werden kann, wann Christi zweites Kommen stattfand?
A.: Das ist es, und wir sind immer bestrebt gewesen zu sehen,
dass wir die Wahrheit haben, ehe wir uns äußern. Wir stützen
uns auf das bestmögliche uns zur Verfügung stehende Material,
können aber nicht warten, bis wir vollkommenes Wissen haben.
Wenn wir das nämlich täten, dann könnten wir nie etwas sagen.
F .:Lassen Sie uns den Faden etwas weiterspinnen. Dass das
zweite Kommen des Herrn im Jahr 1874 stattfand, war als etwas
verbreitet worden, dem alle Mitglieder der Zeugen Jehovas zu
glauben hatten? A .: Damit kenne ich mich nicht aus. Sie
sprechen da über etwas, von dem ich nichts weiß. F.:Sie haben
Mr. Franz' Aussage mitbekommen? A.: Ich habe Mr. Franz'
Angaben gehört, aber ich kenne mich mit dem, was er darüber
sagte, nicht aus. Deshalb kann ich nicht mehr darauf erwidern
als Sie, der Sie gehört haben, was er gesagt hat. F.:Lassen
Sie mich bitte aus dem Spiel. A.: Was ich im Gerichtssaal
gehört habe, ist die Quelle meiner Kenntnis. F.:Sie haben die
Literatur Ihrer Bewegung studiert? A.: Ja, aber nicht die
gesamte. Ich habe nicht die sieben Bände der "Schriftstudien"
studiert und auch nicht das, was sie jetzt über 1874
erwähnen. Ich kenne mich da ganz und gar nicht aus. F.: Nehmen
Sie als von mir gegeben an, es sei von der Gesellschaft
verbreitet worden, Christi zweites Kommen fände 1874 statt.
A.: Unterstellt, es sei so, dann ist das eine hypothetische
Feststellung. F .:War das Veröffentlichung falscher Prophetie?
A.: Es war Veröffentlichen falscher Prophetie, es war eine
falsche Aussage oder eine irrige Aussage über die Erfüllung
von Prophetie, die falsch oder irrig war. F.: Und das hatte
von der Gesamtheit der Zeugen Jehovas geglaubt zu werden?
A.: Ja, sie müssen nämlich verstehen, dass wir in Einheit sein
müssen; wir können keine Uneinigkeit haben, wo eine Menge
Leute alle möglichen Wege gehen. Von einer Armee wird
erwartet, dass sie im Gleichschritt marschiert. F.: Sie glauben
doch aber nicht an die Berechtigung weltlicher Armeen? A.:Wir
glauben an die christliche Armee Gottes. F.:Glauben Sie nun
an die Berechtigung weltlicher Armeen? A.:Darüber erlauben
wir uns keine Feststellungen. Wir predigen nicht gegen sie,
wir sagen bloß, dass die Armeen der Welt, wie die Nationen der
heutigen Welt, ein Teil der Organisation Satans sind, und wir
haben nicht an ihnen teil. Wir predigen nicht gegen den
Krieg, wir nehmen nur in Anspruch, davon befreit zu werden.
Das ist alles. F.: Kommen wir jetzt auf den Kern zurück. Es
wurde falsche Prophetie verbreitet? A.:Ich stimme zu. F.:Sie
musste von den Zeugen Jehovas akzeptiert werden? A.: Das ist
korrekt. F.: Wenn ein Glied der Zeugen Jehovas zu dem eigenen
Schluss kam, die Prophetie sei falsch, und das auch sagte,
wurde er dann üblicherweise ausgeschlossen? A.: Ja, wenn er
das sagte und weiterhin Unruhe verursachte. Wenn nämlich die
gesamte Organisation etwas glaubt, auch wenn es falsch ist,
und jemand kommt daher und versucht, seine Ideen unter die
Leute zu bringen, dann gibt es Uneinigkeit und Unruhe, kein
Marschieren im Gleichklang. Wenn eine Änderung kommt, sollte
sie aus der richtigen Quelle kommen, von der Leitung der
Organisation, der leitenden Körperschaft, nicht von unten
nach oben. Sonst hätte nämlich jeder so seine Vorstellungen,
und die Organisation würde zerfallen und in Tausende
verschiedener Richtungen gehen. Unsere Absicht ist es,
Einheit zu haben. F .: Einheit um jeden Preis? A.: Einheit um
jeden Preis, weil wir glauben und dessen gewiss sind, dass
Jehova Gott unsere Organisation benutzt und ihre leitende
Körperschaft zu ihrer Führung, auch wenn von Zeit zu Zeit
Fehler gemacht werden. F.: Und Einheit aufgrund zwangsweisen
Annehmens falscher Prophetie? A.:Das räume ich ein. F.:Und
derjenige, der seine Ansicht äußerte, dass sie, wie Sie sagen,
falsch sei, und der dann ausgeschlossen wurde, würde gegen
den Bund verstoßen, wenn er getauft war? A.:Das ist richtig.
F .:Und wäre, wie Sie gestern ausdrücklich sagten, des Todes
würdig? A.: Ich glaube--- F.: Würden Sie nun ja oder nein
sagen? A.: Ich antworte unbedingt mit ja. Ohne Zögern.
F .:Bezeichnen Sie das als Religion? A.: Das ist es sicher.
F.: Nennen Sie das Christentum? A.: Ganz bestimmt.
F.: Im Zusammenhang mit Irrtümern standen Sie in
einem ziemlich ausführlichen Kreuzverhör über
Ansichtsunterschiede, die es vielleicht in der maßgebenden
Darstellung der Schrift die Jahre hindurch seit Gründung der
Gesellschaft gegeben hat, und ich meine, sie haben
zugestimmt, dass es da Unterschiede gegeben hat. A.: Ja. F.: Sie
haben auch ganz freimütig beigepflichtet, dass Personen, die
zu irgendeiner Zeit die maßgebende Darstellung nicht
akzeptieren wollen, mit ihrem Ausschluss aus der Gesellschaft
rechnen müssen, mit den geistigen Folgen, die das vielleicht
mit sich bringt. A .: Ja, das habe ich gesagt, und das stelle
ich nochmals fest.

Einheit kann nach der Zeugenaussage dieses Vertreters der Gesellschaft von einem Christen fordern, alles als wahr anzunehmen, wovon er glaubt, dass Gottes Wort zeigt, es sei falsch. Ungeachtet dessen, was er in der Bibel liest, er soll das nicht äußern, wenn es nicht mit den maßgebenden Lehren der Organisation übereinstimmt. Ihm selbst ist es vielleicht aus Gottes Wort klar; das genügt jedoch nicht. Er hat zu warten, bis die Änderung "aus der richtigen Quelle kommt, von der Leitung der Organisation, der leitenden Körperschaft, nicht von unten nach oben." Ungeachtet dessen, was er in der Bibel liest, hat er auf die "richtige Quelle" zu warten, die leitende Körperschaft, die ihm sagt, was zu glauben und zu erörtern genehm ist. Und die Rechtfertigung für einen derartig außergewöhnlichen Anspruch? Es muss „Einheit um jeden Preis“ geben, auch wenn sie sich auf "zwangsweise Annehmen falscher Prophetie" gründet. Dies nicht zu tun heißt den Gemeinschaftsentzug verdienen und "des Todes würdig" sein. Praktisch bedeutet das: Jemand mag die eigenen Worte des Herrn geschrieben lesen, er kann sie trotzdem nicht annehmen oder danach handeln, wenn der angebliche "Sklave" des Herrn ihm etwas anderes sagt.
Das ist, schlicht und einfach gesagt, die Haltung, die die Organisation einnimmt. Es trat dann noch ein dritter Zeuge Jehovas in den Zeugenstand. Dieser Vertreter des Hauptbüros, der abschließend aussagte, war der Sekretär-Kassierer, Grant Suiter, und seine Aussage schloss folgende Erklärungen über ein Dienst amt mit ein:

F.: Wie sieht die Stellung eines Dieners
der Gesellschaft in dieser Hinsicht aus? A .: Er muss die
Voraussetzungen erfüllt haben, von denen zuvor gesprochen
wurde, er muss Reife und Verstand und geistiges Verständnis
besitzen, um die Versammlung zu leiten. Er muss die eben
erwähnte Schulung in der Theokratischen Dienstschule haben,
im Felddienst selbst führend vorangehen, lehrfähig sein, und
sonst noch Fähigkeiten haben, die die Schrift festgelegt hat.
Wissen Sie, der Mensch kann keine Fähigkeiten bestimmen, die
die Schrift selbst nicht festlegt. F.: Das ist allgemein
gesagt. Aber um auf die eigentliche Praxis zu kommen, er muss
nun also die Theokratische Dienstschule besuchen, nicht wahr?
A.: Ja. F.: Und dort findet er die Bibliothek vor? A.: Ja.
F.: Erwartet man von ihm nicht, dass er sich mit den
Publikationen der Gesellschaft vertraut macht? A.: Ja, sicher.
F.: Kann er nun eigentlich nach Ansicht der Zeugen Jehovas ein Verständnis der
Schrift ohne die Publikationen der Gesellschaft haben? A.: Nein. F.: Er kann
nur durch die Publikationen ein richtiges Verständnis der
Schrift haben? A.: Ja. F .: Ist das keine Anmaßung? A.: Nein.
F.: Sie haben die Aussage darüber gehört, dass man 1874 als
wesentliches und entscheidendes Datum schließlich für falsch
gehalten hat und dass 1925 ein falscher Zeitpunkt war? Was
diese zwei Punkte angeht: Allen Zeugen Jehovas zu der Zeit
wurde auferlegt, sie als die Wahrheit zu akzeptieren, und
zwar uneingeschränkt? A .: Das ist richtig. F.: Sie stimmen zu,
dass das Falsches zu akzeptieren hiess? A.: Nein, nicht ganz.
Die Punkte, die verkehrt waren, waren es deshalb, weil wir
uns irrten, aber wichtig ist das, was insgesamt dabei
herauskam. All die Jahre des Dienstes von Zeugen Jehovas,
seit der Gründung der Gesellschaft, der Pennsylvania
Corporation, hat es ein ständiges Hinwenden der Menschen mit
Herz und Sinn zu Gottes Wort und seinen gerechten Grundsätzen
gegeben, und es wurde ihnen die geistige Kraft gegeben, für
das einzutreten, was nach ihrem Wissen richtig ist, Jehovas
Namen hochzuhalten und sein Königreich zu verkünden. Man kann
die nebensächlichen Punkte, die berichtigt worden sind,
einfach nicht mit der Bedeutung der Hauptsache vergleichen,
der Anbetung Jehovas Gottes. Die ist all die Jahre hindurch
im Sinn von Jehovas Zeugen und anderen Personen verankert worden.

Der Sekretär-Kassierer beteuerte, dass "der Mensch keine Fähigkeiten bestimmen [kann], die die Schrift selbst nicht festlegt." Und doch sagt er selbst, wie auch die zwei vorhergehenden Vertreter, dass jedermann ‚nur durch die Veröffentlichungen der Wachtturm-Gesellschaft ein richtiges Verständnis der Schrift erlangen kann.‘ Obwohl falsche Prophetie hervorgebracht wurde, "wurde allen Zeugen Jehovas zu der Zeit auferlegt, [sie] uneingeschränkt als die Wahrheit zu akzeptieren", und es wird beharrlich erklärt, das sei richtig. Der Sekretär-Kassierer macht geltend, “es sei  wichtig, was insgesamt dabei herauskam”, man solle die Organisation daher nicht schlecht beurteilen, weil sie Irrtümer über "nebensächliche Punkte" verbreitet habe, wo doch "die Hauptsache, die Anbetung Jehovas Gottes", vermittelt wurde. Es sei unfair, die Bedeutung der Irrtümer der eigentlichen Botschaft gleichzusetzen. "Man kann das einfach nicht vergleichen", sagte der Sekretär-Kassierer. Diese letzte Forderung hat als solche ihre Richtigkeit. Aber Suiters eigene Aussage sowie die der beiden anderen zeigen, dass die Organisation zwar verlangt, ihr stünden gerechterweise eine solche Nachsicht und eine ausgewogene Beurteilung zu, das jedoch anderen verweigert. Sie verlangt wohl Toleranz sich selbst gegenüber, gesteht sie aber keinem einzigen Mitglied zu, das gegen Irrlehren Einwände erhebt und sie nicht annehmen kann. Für diese ist das Ergebnis der Gemeinschaftsentzug, sie werden als todeswürdig abgeschnitten. Das ist so, ungeachtet, wie vollständig der einzelne das Haupt-Thema der Botschaft vielleicht annimmt oder wie aufrichtig und hingebungsvoll er „Jehova Gott“ anbetet. Nein, er muss die gesamte Botschaft akzeptieren, mit allem Drum und Dran, geradeso, wie der Bote "Organisation" sie darzulegen für richtig hielt, Irrtümer eingeschlossen; die Alternative der Hinauswurf. Die Organisation bagatellisiert die Irrtümer, die sie publiziert, als "nebensächlich." Werden aber eben diese Fehler nicht akzeptiert oder Einwände erhoben, werden sie paradoxerweise enorm wichtig, so wichtig, um ein Ausschlussverfahren zu garantieren. Dieses merkwürdige Denken lässt Gott als sehr verärgert über jeden erscheinen, der die Irrtümer nicht annimmt, die ein angeblicher Bote Gottes in Seinem Namen aussprechen mag; verärgert darüber, dass derjenige auch noch darauf besteht,"alles zu prüfen und nur das zu behalten, was sich als gut und wahr erweist ", als wirklich von Gott. Gott sähe ihn, wenn er durch die Organisation hinausgetan wurde, also nicht als des Lebens würdig an. Es erscheint vielleicht unglaublich, aber die Personen, die diese Aussagen machten, sahen in all dem offenbar keine Inkonsequenz.

Das alles erinnert an den Grundsatz aus den Sprüchen: "Zweierlei Gewichtssteine sind für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, und eine betrügerische Waage ist nicht gut."(Sprüche 20:23) Es ist wohl unsinnig zu glauben, Gott könne es mit gewöhnlichen Geschäften so ernst sein (wo jemand in unehrlicher Absicht unterschiedliche Gewichte benutzt , je nachdem, ob er kauft oder verkauft) und nicht noch weit ernster, wenn es um Dinge geht, die geistige Interessen von Menschen beinhalten; wo Menschen einen Maßstab für sich selbst anwenden, wenn sie Nachsicht fordern, und einen anderen, wenn man daran appelliert, sie auch bei anderen zu zeigen. Gottes wahrer Bote, Jesus Christus, sagte: "Denn mit dem Gericht, mit dem ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch messen." Matthäus 7:2

Nicht nur bei diesem Gerichtsverfahren, sondern auch bei weiteren Gelegenheiten appelliert die Wachtturm-Organisation häufig an Jehovas Zeugen, die Irrtümer zu übersehen, und sie macht geltend, diese würden durch andere, günstigere Punkte ausgeglichen und aufgewogen. Sie wendet diesen Maßstab allerdings nicht darauf an, wie sie mit ihren Untergebenen verfährt. Falls diese irgendeine auch noch so unbedeutende Ansicht haben, die nicht mit den Wachtturm-Lehren übereinstimmt, sieht man das nicht etwa nur als menschlichen "rrtum" an, der mit der Zeit vielleicht korrigiert wird, sondern betrachtet es als Grundlage für einen Ausschluss. Das‚Gesamtbild‘ zeigt möglicherweise, dass der einzelne, der so anderer Meinung ist, eindeutig wahre christliche Eigenschaften aufweist. Das ist aber nicht relevant. Er muss einer Meinung mit der Organisation sein. Die Worte Christi besagen ganz klar, dass er ein solch ungleiches Anwenden von Maßstäben nicht gut heißt. Angesichts des Gewichts der Themen, die in dem Gerichtsverfahren in Schottland zur Sprache kamen, gibt es wohl keinen Grund zu denken, die drei Zeugenvertreter hätten bloß persönliche Ansichten vorgebracht. Obwohl das Ziel, das sie in diesem speziellen Verfahren zu erreichen suchten (es schloss die Anerkennung als ‚etablierte Religionsgemeinschaft‘ ein), vielleicht etwas die Ausdrucksweise beeinflusst hat, derer sie sich bedienten, legten sie doch die maßgebliche Politik ihrer Organisation dar, den herrschenden Legalismus. Das Zeugnis aus Vergangenheit und Gegenwart zeigt das. Meine eigene Erfahrung mit der leitenden Körperschaft kann dafür als Bestätigung dienen.

Diese Seite wurde mit Hilfe des Buches "Auf der Suche nach der Christlichen Freiheit" dessen Autor Raymond Franz ehemaliges Mitglied der Leitenden Körperschaft der Wachtturm-Gesellschaft erstellt. Hiermit danken wir für seine ehrliche, erfahrungsvolle Bemühungen. Sein Buch "Der Gewissenskonflikt" ist in fast jeder Bücherei oder Buchladen zu erhalten. Das zweite Buch "Auf der Suche nach der Christlichen Freiheit", das wir hier jedem empfehlen, bekommt man als CD und auch als Buch. Wenn Sie die CD haben wollen bestellen Sie es bitte schriftlich unter der Adresse:

Herbert Raab, Lübecker Straße 40, 45145 Essen.

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