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Ein Brief an Zeugen

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Liebe Brüder,

mit diesem Brief möchte ich an Euch eine Frage richten, die mich schon seit einiger Zeit beschäftigt. Zunächst wollte ich die Angelegenheit einfach auf sich beruhen lassen, aber spätestens nachdem ich im Bibelleseprogramm den Text in Röm.14:23 gelesen hatte entschloss ich mich diesen Brief zu schreiben. Da ich in der Versammlung Neckarsulm-Türkisch als Ältester diene und daher auch lehre, muss ich von dem was ich lehre voll überzeugt sein.

Meine Frage betrifft das Vorherwissen Jehovas. In sämtlicher Literatur die ich zu dieser Frage gefunden habe wird dieses Thema leider ständig mit Vorherbestimmung vermischt. Im Einsichtenbuch ist es sogar unter dem gleichen Stichwort zu finden, obwohl andererseits im Unterredungsbuch auf einfache und logische Weise erklärt wird, dass beides absolut nichts miteinander zutun hat. Die Theorie, dass Jehova das Geschick der Menschen vorherbestimmt, lässt sich weder mit der Logik, noch mit der Liebe Jehovas vereinbaren. Dagegen ist es ein Zeichen seiner Liebe, wenn er von seinem Vorherwissen Gebrauch macht. Deswegen ist es für mich völlig unverständlich, warum im WT 53/s.468 Abs.13 folgendes gesagt wird:

"Er mischt sich mit seiner Fähigkeit des Vorauswissens nicht in die Angelegenheiten dieser Geschöpfe ein. Er ist kein argwöhnischer Gott, der seine Geschöpfe immer verdächtigt und in ihrem Sinn und Herzen stets Makel zu finden sucht, um ihnen Schwierigkeiten zu bereiten."

Warum wird hier das Vorherwissen als etwas Negatives dargestellt? In Bezug auf Gruppen hingegen heißt es, dass es " für die Menschen ein gnaden voller Dienst sei, da es das Erteilen von Warnungen ermöglicht.“ In der Ausgabe vom 15.4.98 wird auf das gleiche Thema eingegangen und als logische Begründung die Begebenheit Abrahams in Verbindung mit der Opferung seines Sohnes angeführt. Dieser Begründung kann ich nicht ganz zustimmen, da Jehova, der die Herzen sehr gut kennt, schon aufgrund der Herzenseinstellung wusste wie Abraham handeln würde. Dass Jehova trotzdem sagt : "...denn jetzt weiß ich wirklich, dass du gottesfürchtig bist...",zeigt nicht, dass er im voraus nicht wusste wie Abraham handeln würde. Wir finden in der Bibel viele solche ähnliche Beispiele.(Jehova fragte Adam nach dem Sündenfall - wo bist du? / Jehova fragte Kain - wo ist dein Bruder Abel?) Wenn wir davon ausgehen, dass Jehova alles im voraus sieht, entstehen natürlich einige grundsätzliche Fragen: Warum verbot Jehova Adam von der einen Frucht zu essen, wenn er doch genau wusste, dass er essen würde?

Für viele ergibt das keinen Sinn. Aber Adam wurde vollkommen erschaffen - im Bilde Gottes. Wenn er das Gebot Gottes übertritt wessen Schuld ist es dann? Kann man Jehova zu Recht einen Vorwurf machen? Gott schickte Jesus auf die Erde, unter viel schwierigeren Bedingungen, und er war Gehorsam bis zum Tode. Dadurch bewies er, dass Gott im Recht ist.

Beides hat Jehova vorhergesehen. Warum sollte dieses Vorherwissen ihn schuldig machen? Auch wir würden immer unser Kind zum Gehorsam ermuntern, obwohl wir vorher wissen, dass es manchmal ungehorsam sein wird. Hesekiel sollte warnen, obwohl Jehova sagte, dass niemand auf ihn hören würde! (Hes. 3:7)Ein weiteres Beispiel finden wir in 5. Mose 31:16-19,29 wo Jehova das Volk Israel ein Lied lernen lässt. Jehova wusste ganz genau, dass das Volk von seinen Bestimmungen abweichen würde und schließt trotzdem mit ihnen einen Bund. Das Lied Mose sollte dann als Zeuge für Jehova und gegen das Volk dienen. Dadurch wird Jehova völlig frei von jeder Schuld. Warum sollte er in Bezug auf Einzelpersonen nicht nach dem gleichen Prinzip verfahren? Es gibt in der Bibel sogar Ereignisse, die darauf hindeuten, dass er dies tut. Zum Beispiel lesen wir über die beiden Söhne Aarons Nadab und Abihu, dass sie ein besonderes Vorrecht erhielten, sie durften mit ihrem Vater mit Moses und mit siebzig älteren Männern zu Jehova auf den Berg steigen, sahen eine Vision seiner Herrlichkeit und aßen und tranken vor ihm.
(2.Mose 24:1,9-11)

Kurze Zeit später waren es genau diese beiden Söhne Aarons die vor Jehova unerlaubtes Feuer darbrachten.(3.Mose 10:1). Dadurch hat Jehova eindeutig bewiesen , dass sie den Tod zurecht verdient hatten. Niemand kann dabei Jehova einen Vorwurf machen. Auch mit der Sünde Adams verhielt es sich ähnlich. Jehova wurde dabei keineswegs von dem Lauf der Dinge überrascht. Im Gegenteil, Paulus sagt, dass "die Schöpfung der Nichtigkeit unterworfen wurde, nicht durch ihren eigenen Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat aufgrund der Hoffnung, dass die Schöpfung selbst auch von der Sklaverei des Verderbens frei gemacht werde". (Röm.8:20,21) Warum? Paulus gibt die Antwort in Kap.9:19-24.

Wir wissen doch warum Jehova das Böse zulässt - nicht weil er durch Adams Sünde unerwartete Hindernisse zu überwinden hatte sondern weil von Anfang an wusste, dass dadurch der Menschheit endgültige und bleibende Heilung zuteil werden würde. Im WT 53 s.469 Abs.14 wird gesagt, dass Jehova zur Verwirklichung seiner Vorsätze es nicht nötig die Zukunft des Einzelnen vorauszusehen. Natürlich ist das richtig, aber der Vergleich mit den Insekten entspricht in keiner Weise dem Geist der Bibel. Jesus sagte, dass sogar die Haare unseres Hauptes gezählt seien. Wir sehen in der Bibel, dass Jehova sehr viel Wert legt auf die Ergebenheit seiner Diener.(z.B. Da sprach Jehova zu Satan... " ...da es seinesgleichen keinen gibt auf der Erde“ Hiob 1:8) Auch Elia war sich bei seiner Herausforderung der Baals Anbeter am Berg Karmel sehr wohl bewusst, dass er in Jehovas Augen nicht ein unbedeutendes Insekt war, sondern dass Jehova sich zu ihm herabbeugen würde. Im Gegenteil Elia machte bei dieser Herausforderung die Hilflosigkeit der falschen Götter offenbar. Wenn wir die Bibel von Anfang bis Ende lesen, finden wir nicht den geringsten Hinweis, daß Jehova die Zukunft Einzelner oder von Gruppen nicht voraussehen würde, bzw. nicht sehen will.

Vielmehr deuten alle Aussagen der Bibel darauf hin, dass er alles immer sieht. Jehova ist nicht der Zeit unterworfen, er steht über der Zeit. Warum sollte er seine Fähigkeit nur ab und zu benutzen? Ist er zu beschäftigt dazu? Das Vorauswissen ist nicht eine Fähigkeit Jehovas sondern seine Eigenschaft. Er hat sie immer, wie seine Liebe oder Barmherzigkeit. Auch diese Eigenschaften setzt er nicht nur ab und zu ein. Sollten wir Jehova in irgendeiner Weise einschränken, nur weil wir manchmal seine Handlungsweise nicht verstehen?

Die Tatsache, dass Jehova alles im voraus sieht zeigt noch viel mehr seine Liebe und Weisheit. Ein einfaches Beispiel mag dies veranschaulichen: Ein Familienvater geht für eine Woche von Zuhause weg. Seinem Sohn, der alleine zurückbleibt lässt er Geld da, damit er sich selbst gut versorgen kann. Auch wenn der Vater weiß, ja sich ganz sicher ist, dass sein Sohn das Geld nicht immer in sinnvoller Weise gebrauchen wird (und deswegen vielleicht einen Tag hungern muss) wird er dann kein Geld dalassen? Er wird aber seinen Sohn schon vorher darauf hinweisen indem er sagt:“ Das Geld genügt für die ganze Woche. Es liegt an dir es sinnvoll zu gebrauchen. Der Sohn wird seinem Vater keine berechtigten Vorwürfe machen können, im Gegenteil, er wird vielmehr erkennen, dass sein Vater recht hatte und für die Zukunft daraus lernen. Denn:

Sondern Gott werde als wahrhaftig befunden, wenn auch jeder Mensch als Lügner erfunden werde, so wie geschrieben steht: Damit du dich in deinen Worten als gerecht erweist und den Sieg gewinnst, wenn du gerichtet wirst. Röm.:3:4

Eine andere Frage, die sich aus dem uneingeschränkten Gebrauch des Vorherwissens Jehovas ergibt: Warum hat Jehova dann Personen wie Saul oder Judas ausgewählt, wenn er doch ihr Ende voraus wusste? Ein Gärtner lässt einen kranken Obstbaum stehen, solange die Frucht, oder andere Bäume nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.(Joh.15:1) Ebenso waren Judas und auch Saul zu dem Zeitpunkt als sie gewählt wurden gute Menschen und sehr nützlich. Warum sollte Jehova verhindern, dass sie bestimmte Vorrechte erhielten? Diese Menschen waren gut, bis zu dem Zeitpunkt, da Ungerechtigkeit an ihnen gefunden wurde.

Bei all diesem können wir Jehova nicht zu recht für irgend etwas Vorwürfe machen. Natürlich ist es nicht möglich ein so umfangreiches Thema auf 2 Seiten abzuhandeln, aber ich habe versucht ein paar grundsätzliche Dinge anzusprechen, aufgrund derer es für mich nicht möglich ist zu glauben, dass Jehova nur manchmal Dinge vorhersieht oder sehen will. Im Gespräch mit einigen Brüdern habe ich festgestellt, dass viele so ähnlich denken.
Ich bitte Euch daher diese Lehre noch einmal Gebetsvoll zu überdenken, vor allem die Argumentation im WT 15.4.98.
Eure Antwort erwartend in brüderlicher Liebe Eurer Bruder und Mitdiener
 

Die Person, die diesen Brief geschrieben hat wurde aufgrund dessen, - dass sie daran glaubt - vom Ältestenamt entbunden und vor der Versammlung öffentlich zurechtgewiesen. Ausserdem würde dieser Person, wenn sie weiterhin mit anderen über ihre Glaubensansichten spräche die Gemeinschaft entzogen. Das alles nur, weil derjenige so glaubt wie in der Bibel geschrieben steht und es beweist. Letztendlich weil dieses Brief hier, in mesias.de veröffentlicht wurde, hat man ihn sogar von der Gemeinschaft zwei mal ausgeschlossen!

Und es gibt keine Schöpfung, die vor seinen Augen nicht offenbar ist, sondern alle Dinge sind nackt und bloßgelegt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft zu geben haben. Hebräer 4:13

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