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Organisation und Gott

Organisation: 1) Planmäsige(r) Aufbau, Gliederung, Ordnung, Gestaltung von etw. "Die Organisation der Olympiade war eine schwierige Aufgabe". 2) a) Gruppe; Verband; Gesellschaft; Vereinigung; Zusammenschluss einer Personengruppe mit gleichen Zielen "politische Organisationen" b) Zusammensetzung, Struktur, Anordnung von Institutionen, Dienstleistungsunternehmen „Organisation der Städte und Gemeinden! 3) "Biologisch" Organordnung, Bauplan eines Organismus 4) "Medizin" Umwandlung in Organgewebe, gefäßhaltiges Bindegewebe durch Zelleneinwanderung u. Blutgefäßneubildung. Deutsches Wörterbuch 1996 by Honos Verlag.

(Das Wort "Organisation" ist von dem griechischen Ausdruck órganon abgeleitet. Er bezeichnet unter anderem ein Instrument oder Hilfsmittel, mit dem Arbeit verrichtet wird. In der Septuaginta kommt er mehrmals vor und bezieht sich auf ein Musikinstrument, wie zum Beispiel Davids Harfe. Das Wurzelwort ist érgon, ein Substantiv, das "Arbeit" bedeutet. Eine Organisation ist also eine Einrichtung, die dazu dient, eine Arbeit zu bewältigen oder ein Ziel zu erreichen, und zwar auf bestmögliche Weise und mit dem geringsten Aufwand an Zeit und Energie. (Der Wachtturm 15.03.85 S.10))

In der Heiligen Schrift kommt das Wort "Organisation" an keiner Stelle vor, weder in der Originalsprache, noch in irgendeiner der Übersetzungen. An dieser Stelle möchte ich auch erwähnen, dass Jehovas Zeugen die Bibel daraufhin untersucht haben und schließlich traurig diese Tatsache anerkennen mussten. Jehovas Zeugen sind eine Organisation und sie betonen ihren Mitgliedern gegenüber immer wieder ihren Wert und man kann sagen, dass jeder Zeuge Jehovas mehr oder weniger auf diese Organisation stolz ist.

In dieser Abhandlung wollen wir uns aber nicht nur mit der Organisation der Zeugen beschäftigen, sondern viel mehr über die grundsätzliche Bedeutung von Organisation für die Menschheit nachdenken und sehen welcher Geist dahinter steht. Wir wollen durch Beispiele aus der Geschichte sehen, wozu Menschen durch Organisationsdenken geführt, bzw. verführt werden. Aber vor allem wollen wir sehen ob Gott ein Gott der Organisation ist und was die heiligen Bücher zu diesem Thema sagen. Um eine umfassende Erklärung zu diesem einen Wort und dessen Bedeutung für uns zu schreiben, wäre sicher eine ausführlichere Abhandlung möglich, als es an dieser Stelle sinnvoll ist, man könnte ein dickes Buch damit füllen. Können wir sagen, es gibt nur gut oder schlecht organisierte Dinge? Kann man alles auf diese zwei Aussagen reduzieren? Gibt es gute Organisationen?

Eine Begebenheit aus meiner Kindheit, als ich ca. 15 Jahre alt war ist mir immer noch gut im Gedächtnis. Ich war zu Besuch bei meinem Freund, dessen Vater Kohlenverkäufer war. Mein Freund fing an durch trotzige Antworten seinen Vater zu ärgern.. Für mich war sein Verhalten verwunderlich und beschämend, da mein Freund normalerweise in der Gegenwart seines Vaters eher kleinlaut ist. Warum muss er das ausgerechnet dann machen, wenn ich dabei bin? Im Laufe des Gesprächs hat sein Vater, wahrscheinlich um die Unwissenheit seines Sohnes bloßzustellen, ihm eine Frage gestellt. "Wie viele Sorten Kohlen gibt es?" Als mein Freund schnell antwortet: "Zwei Sorten, wie bei allen anderen Dingen" dachte ich bei mir: das war daneben. Darauf fragt sein Vater weiter: "welche zwei Sorten?". Mein Freund antwortete ruhig: "gute und schlechte Kohlen". Ich wusste nicht, sollte ich lachen oder... Sicher war jedenfalls, dass sein Vater eine solche Antwort auch nicht erwartet hatte. Jedes mal wenn ich an diese Begebenheit denke muss ich lachen.

Ist es mit dem Thema Organisation genauso? Gibt es gute Organisationen und schlechte? Wenn wir das so einteilen, sollten wir gleich überlegen nach welchem Kriterium wir eine Organisation als gut oder schlecht bezeichnen - nach ihrer Größe, nach ihrem Erfolg, nach ihrem Einfluss, nach ihrer Macht, nach ihren Zielen, nach ihrer Popularität, nach dem Zusammenhalt unter ihren Mitgliedern, usw.? Vielleicht denken wir zunächst, alle Kriterien sind wichtig. Aber wir sollten noch mal in Ruhe darüber nachdenken, bevor wir eine Organisation als gut oder schlecht einstufen. Diese einfache Frage scheint doch nicht so leicht zu beantworten zu sein.

Fast alles auf der Erde ist organisiert. Wir wollen hier nur ein paar bekannte, alltägliche Beispiele anführen: Politik, Militär, Religion, Nation, Finanzwelt, Geschäftswesen, Terror, Verbrechen, usw. Und jetzt sollten wir versuchen unter all diesen politischen, militärischen, religiösen, karitativen, verbrecherischen Organisationen die guten von den schlechten zu trennen! Welche sind gut, welche schlecht? Einige Organisationen wird von Vielen als gut bezeichnet, während Andere sie als schlecht einstufen würden. Während ein paar Menschen bereit wären für eine Organisation ihr Leben zu lassen, werden andere ihr Leben einsetzen um die gleiche Organisation zu bekämpfen!

Obwohl im großen und ganzen die Funktion- und Arbeitsweisen der Organisationen gleich oder zumindest sehr ähnlich sind, wollen wir hier vor allem auf religiöse Organisationen eingehen. Dieses Thema wollen wir auch etwas ausführlicher behandeln, nicht um das Interesse unserer Leser zu gewinnen, sondern viel mehr um zu zeigen, dass dieses Thema jeden Menschen betrifft. Wir alle, die ganze Welt ist unter dem Einfluss von Organisation!

Wir alle leben in dem Einflussbereich von Organisationen, ob wir es wollen oder nicht. Ob wir einkaufen, arbeiten, zur Schule gehen, usw., überall stehen wir direkt oder indirekt in dem Einflussbereich von Organisationen. Vielleicht gibt es noch den einen oder anderen Menschen, der wie Robinson einsam auf einer Insel lebt und nicht unter diesem Einfluss steht, aber das ist die Ausnahme. Worauf wollen wir mit diesem Gedankengang hinaus? Wie wir weiter oben schon erwähnt haben, kommt der Begriff „Organisation“ in keiner Form in der Heiligen Schrift vor. Warum nicht? Und warum ist das interessant für uns?

Der erste und wichtigste Grund ist der: Gott benötigt keine Organisation!! Wir wollen es aber nicht bei dieser Behauptung belassen, sondern werden versuchen dies so gut es uns möglich ist auch zu beweisen.

Organisation bedeutet etwas zu planen und dann diesen Plan unter allen Umständen durchzuführen. Dazu benötigen Menschen und menschliche Einrichtungen eine Organisation.

Anders verhält es sich bei unserem Schöpfer. Er hat seinen Willen und damit auch seinen Plan in die Herzen der Menschen gegeben, so dass sie seinen Willen von Natur aus gerne tun. Es ist ein Teil von ihnen. Das heißt nicht, der Mensch ist nichts weiter als ein Roboter. Sie tun es gerne weil es richtig ist. Die heutige Weltsituation und die Geschichte der Menschheit scheinen unsere Worte Lügen zu strafen, denn das Gute scheint ständig im Kampf gegen das Böse verwickelt zu sein und gewinnt dabei nicht immer die Oberhand. Das kommt daher, dass Gott, Satan (der ein Engel war) die Gelegenheit gab Macht über die Erde auszuüben. Und sie heute unter seinem Einfluss steht. Das mag vielleicht für viele Leser seltsam klingen. Wie wir zu Beginn gleich gesagt haben, geht es uns bei dem Thema Organisation darum in welcher Beziehung sie zu Gott steht. Für Personen, die nicht an Gott glauben, oder ihre eigene Vorstellung von Gott haben, mag diese Abhandlung wertlos sein, aber wenn jemand die Wahrheit objektiv kennen lernen möchte für den ist diese kurze Abhandlung nicht nur interessant, sondern kann für ihn sogar Erkenntnisse beinhalten, die sein Leben verändern können.

Wie wir schon erwähnt haben, bedeutet die Tatsache, dass Gott seinen Willen in unseren Sinn und unser Herz gegeben hat nicht, dass wir alle wie Roboter sind. Wir wissen aus der Heiligen Schrift auch, dass sowohl der Mensch als auch die Geistgeschöpfe mit einem freien Willen, d.h. mit der Fähigkeit zwischen Gut und Böse zu wählen und es zu tun, ausgestattet wurden. Wenn wir aber von unserem Schöpfer seinen Willen eingepflanzt bekommen haben, wie kommt es dann, dass wir trotzdem Schlechtes tun? Ein vollkommener Mensch, muss sich dazu zwingen das Schlechte zu tun. Die ersten Menschen Adam und Eva waren vollkommen. Wir lesen in der Heiligen Schrift, dass sie sowohl sich selbst gezwungen haben zum Ungehorsam, aber auch dass sie durch äußeren Einfluss dazu gedrängt wurden und schließlich Ihre Vollkommenheit verloren. Dieser äußere Einfluss war Satan der Teufel, der als ein intelligentes und mächtiges Geistgeschöpf, als ein Engel gegen Gott rebellierte. Eine Schlange kann weder reden, noch so denken. Um Eva zu beeindrucken hat Satan mittels der Schlange gesprochen. Einfach gesagt hat er sie reingelegt. (1.Mose Kap.3; Offenbarung 12:9 ; Koran Araf Sure 11–25 ; Ta-Ha Sure 115-124)

Sie wundern sich sicherlich, was das alles mit unserem Thema zu tun hat. Unser Ziel ist es zu erfahren, wie Gott über Organisation denkt, und daher möchten wir auch etwas über seinen Widersacher in Erfahrung bringen.. Wir wollen nicht nur wissen wer diese Schlange damals benutzt hat, sondern wollen etwas mehr über dieses Geschöpf und seine Ziele, seine Vorgehensweise und seinen Einflussbereich erfahren. Da die Welt in seiner Hand liegt (gelegt worden ist) haben wir die Verpflichtung ihn genauer kennen zu lernen. Leider tun wir viele Dinge, weil er es so will. Das heißt, dass wir sogar manchmal mit dem Wunsch Gott zu gefallen, Dinge tun, die völlig im Widerspruch zu Gottes Willen sind und in Wirklichkeit den Interessen Satans dienen. Der Zweck, das Ziel dieser Abhandlung ist es, die Werke Gottes von den Werken des Teufels zu unterscheiden, den Unterschied deutlich zu machen.

Wie zuvor bereits erwähnt sind die Menschen in einen unvollkommenen Zustand gelangt durch ihre Sünde, d.h., dass auch dieser Wille Gottes, den er den Menschen in Sinn und Herz gegeben hat nicht mehr fehlerfrei vorhanden ist. Das ist einer der Gründe warum der Vorsatz Gottes auf der Erde nicht verwirklicht ist. Aber dass Gott den Menschen in seinem Bilde geschaffen hat und in sein Herz und Sinn seinen Vorsatz eingepflanzt hat und dass er zu Verwirklichung seines Planes keine Organisation benötigt, werden wir zunächst anhand der Tierwelt, die auch ein Teil der Schöpfung Gottes ist, beweisen.

Ein einfaches Beispiel das uns allen bekannt ist, und auf das uns auch die Bibel aufmerksam macht, ist das Volk der Ameisen. Sie arbeiten perfekt zusammen, obwohl sie keinen Befehlshaber oder einen Arbeitsanweiser über sich haben. ( Sprüche 6:6-9) Gott hat sie so geschaffen. Dies ist aus der Schöpfung Gottes nur eines von Millionen Beispielen. Sie sind weder organisiert, noch sind sie so geschaffen, dass sie eine Organisation benötigen. Die Natur ist so geschaffen, dass wir uns daran erfreuen können und wenn sie für uns immer noch eine Wohltat und eine Augenweide ist, obwohl die Menschen alles daran gesetzt haben sie zu zerstören, dann ist das kein Verdienst des Organisationsdenkens. Von Organisation beherrschtes Denken wirkt auf das Leben zerstörerisch.

Organisation ist ein System dessen sich Satan der Teufel bedient. Da er nicht wie Gott die Fähigkeit hat zu erschaffen, erreicht er sein Ziel am einfachsten dadurch, dass er die Menschen in Organisationen führt. Die ganze Welt hat er auf diese Weise unter seine Kontrolle gebracht. Denken wir einmal an eine Regierung. Eine handvoll Menschen regieren ein ganzes Volk und haben es unter ihrer Kontrolle. Aber es ist etwas, das völlig im Widerspruch zur Gottes Grundsätzen und Zielen ist. Er hat dies niemals so gewollt, aber zugelassen. Das lässt sich anhand vieler biblischer Beispiele zeigen, besonders bei Gottes Handlungsweise mit den Königen Israels. Deswegen war auch Gott von Anfang an dagegen, dass Israel von einem menschlichem König regiert wird. Aber das Volk wollte unbedingt von einem sichtbaren König regiert werden, wie die Nachbarvölker. (1.Samuel 8:4-22; 10:17-20 und das ganze Kapitel 12; Man kann auch den Bericht im Koran Bakara (2) Sure 246-252 nachlesen, aber wenn man den Bericht in der Bibel nicht kennt wird man den Zusammenhang kaum verstehen.)

Diejenigen, die den Organisationsgedanken verteidigen führen als Beispiel die Gesetze an, die Gott dem Volk durch Moses gegeben hat und sagen, Gott hat doch das Volk Israel organisiert, sie waren seine irdische Organisation. Sie verfolgen im Grunde das gleiche Ziel, das damals die Israeliten wollten, nämlich einen menschlichen Herrscher. Es geht darum Menschen eine Autorität zu übertragen und eine göttliche Legitimation zu geben.

Früher habe ich immer gedacht das Ausüben von Autorität kommt daher, dass Menschen Machtbesessen sind, aber in Wirklichkeit ist die Zahl derer die regiert und beherrscht werden wollen viel größer. An dem erwähnten Beispiel aus dem Volk Israel sieht man es sehr deutlich. Sie haben auch schon früher darum gebeten von einem Menschen regiert zu werden (Richter 8:22,23) Die Aktivitäten gingen vom Volk aus, sie wollten regiert werden. Es war nicht so, dass jemand vom Volk aufgestanden ist und gesagt hat, er wird über das Volk regieren, sondern die Mehrheit des Volkes Gottes hat darum gebeten regiert zu werden, obwohl sie darauf aufmerksam gemacht wurden, welche Nachteile es mit sich bringen würde, ganz zu Schweigen von der Tatsache, dass sie mit ihrem Wunsch eigentlich sich gegen Gott entschieden hatten.

Kehren wir noch mal zur Zeit Mose zurück. Hat Gott damals als Organisator gehandelt? Dazu können wir nur Nein sagen. Auch wenn in Verbindung mit dem Wort Organisation Begriffe wie Ordnung und Planung gebraucht werden, bedeutet das nicht, dass überall wo Ordnung und Planung zu sehen ist eine Organisation sein muss. Gott liebt Ordnung und gibt auch Gesetze, deswegen ist er noch kein Befürworter von Organisationen. Wir sprechen hier über zwei ganz verschiedene Begriffe. Es gibt nicht wenige, die in erster Linie sich auf diese beiden Begriffe stützen um den Organisationsgedanken zu verteidigen. Sie sagen, ohne eine Organisation ist es nicht möglich Ordnung und Gesetze durchzuführen. Natürlich sind in einem gewissen Maße Ordnung und auch Gesetze notwendig, aber das erfordert nicht zwangsläufig eine Organisation. Es geht nur darum, wie man Ordnung und Gesetze durchsetzen kann, deswegen fordert man eine Organisation. Es ist der leichteste, bequemste Weg. Die Alternative wäre, so wie Gott Ordnung und Gesetze dem Gewissen, der Verantwortung und den Fähigkeiten der Menschen zu überlassen – in Freiheit, ohne die Notwendigkeit einer Organisation. So war es auch in der Zeit als Gott selbst König über Israel war, bis zu der Zeit als sie einen menschlichen König über sich haben wollten. (Richter 17:6; 21:25; 2.Samuel 8:7,8) Auch Moses hatte in der Zeit als er mit dem ungehorsamen, sündigen Volk Israel durch die Wüste zog, nicht versucht sie durch eine Organisation zu leiten oder zu Dienern Gottes zu machen (5.Mose 12:8). So wie Moses gesagt hatte, konnte natürlich nicht jeder tun und lassen was er wollte. Aber er konnte tun und lassen was er wollte, wenn er dabei nicht die Gesetze übertrat oder die Ordnung störte. Kehren wir noch mal zu 5.Mose 12:8 zurück, wo Moses sagt: "Ihr dürft es nicht mehr so machen, wie wir es heute hier tun, dass jeder all das tut was in seinen eigenen Augen recht ist." Das zeigt ganz klar, in welcher Weise Moses das Volk geführt hatte – dieses halsstarrige, rebellische, widerspenstige Volk. Es zeigt, wie groß die Freiheit dieses Volkes war. Wenn wir die Bücher Mose lesen, dann kann man zwar zu dem Schluss kommen, dass Gott ein sehr strenger Führer seines Volkes war, doch dieser Text beweist dass wir da ein falsches Bild haben. Es ist nicht zu übersehen, wie viel Freiheit Gott den Israeliten gab. Jemandem Freiheit zu geben, bedeutet ihn wertzuschätzen. Wo die Freiheit der Menschen stark eingeengt ist, dort wird ihnen wenig Wert beigemessen. Gott schätzt den Wert seiner Geschöpfe immer sehr hoch, auch wenn in unseren Augen jemand wertlos erscheinen mag. Wenn wir also sagen "Gott herrscht über seine ganze Schöpfung als König", dann bedeutet das nicht, dass er alles organisiert hat. Auch der Messias wird bei seinem Auftrag die Erde zu einem Paradies zu gestalten keine Organisation benutzen. Woher wissen wir das und können eine solche Behauptung aufstellen? Indem wir seine Handlungsweise auf der Erde und seine Lehren betrachten ( z.B. Matthäus Kapitel 5,6,7 und Johannes 8:32).

Wir müssen hier aufpassen, dass wir nicht etwas miteinander verwechseln. Wenn zwei oder mehr Personen ein Abkommen, eine Vereinbarung treffen oder einen Vertrag machen, dann ist die Einhaltung dieser Vereinbarung für alle Beteiligten bindend. Das lässt sich nicht mit Organisation vergleichen. Organisation bedeutet einen Plan zu machen und Personen in einer Gemeinschaft, einem Verband zusammenzubringen, um diesen Plan zu verwirklichen, bzw. durchzuführen. Eine Vereinbarung ist ein Abkommen zwischen zwei oder mehreren Personen, die eine entsprechende Verantwortung mit sich bringt. Wie und warum auch immer, aber eine unterschriebene Vereinbarung bringt unweigerlich Verantwortung mit sich. Auch wenn jemand diesen Schritt hinterher bereut, er muss die Vereinbarung einhalten! Ich kann jederzeit mit jemandem ein Abkommen machen, eine Vereinbarung treffen oder einen Vertrag schließen, dadurch bin ich aber nicht mit dem anderen organisiert. Ich kann von jemandem Geld leihen oder es ihm leihen, aber ich bin dann nicht mit ihm in einer Organisation vereint. Eine Vereinbarung verbindet uns auf einem bestimmten Gebiet, denn beide Seiten müssen sich an bestimmte Abmachungen halten. Natürlich kann es sein, dass eine von diesen beiden Parteien die Notwendigkeit, bzw. den Wunsch nach einer Organisation verspürt, um die Abmachung halten zu können. Das bleibt ihnen selbst überlassen, aber es ist keine logische oder zwingende Konsequenz aus dieser Vereinbarung. Einige Menschen verspüren den Drang bei allem was sie tun sich zu organisieren, d.h. sie legen sich selbst Regeln und Gesetze auf, während andere sich ihre Freiheit nicht einschränken lassen und versuchen ihren Verstand, ihre Liebe, ihr Verantwortungsgefühl, ihr Gewissen, ihren Glauben usw. zu benutzen um ihr Ziel zu erreichen.

Eine Organisation funktioniert nicht auf diese Weise (gemäß der oben angeführten Erklärung) und hat nichts mit einer Vereinbarung oder einem Abkommen zu tun. In einer Organisation hat nicht jedes Individuum das Recht auf jedem Gebiet eigene Entscheidungen zu treffen. Ausgenommen natürlich, wenn die Entscheidungen des Individuums mit den Zielen der Organisation und ihren Regeln übereinstimmt. Um ihre Ziele zu erreichen, müssen in einer Organisation Befehle gegeben bzw. empfangen und ausgeführt werden. Ob es einem gefällt oder nicht, wird von jedem erwartet, dass er sich daran hält. Sowohl ein Abkommen, als auch Mitglied in einer Organisation zu sein bringt Verantwortung mit sich. Wenn eine Vereinbarung auch Verantwortung mit sich bringt, warum kann man dieser nicht mit dem Gebrauch der Freiheit nachkommen? Aber die Organisation gibt diese Freiheit nicht, kann sie nicht geben. Wenn sie es doch tut, dann hört sie bald auf eine Organisation zu sein. Was passiert dann? Es mag passieren was will, das geht jetzt hier über unser eigentliches Thema hinaus. Liegt also der einzige Unterschied darin, dass die Organisation keine Freiheit gibt? Verfolgen wir das Thema mal weiter.

Gott hat mit dem Volk Israel ein Abkommen gemacht, einen Bund mit ihnen geschlossen, bei dem das ganze Volk durch ihre Aussage: "wir wollen alles tun, was Gott geredet hat", gewissermaßen eine Unterschrift geleistet hat. Wenn wir den Bericht in 2.Mose 20-24 lesen, dann sehen wir, dass Gott vorher dem Volk mitteilt, was er erwartet und was er befiehlt. Dann hat Gott es ihnen selbst, ihrer Willensfreiheit überlassen, ob sie bereit sind seine Gebote zu halten und diesem Bund zuzustimmen. Wie reagierten sie? 2.Mose 24:3 sagt:

Dann kam Moses und erzählte dem Volk alle Worte Jehovas und alle richterlichen Entscheidungen, und alles Volk antwortete mit e i n e r Stimme und sprach: „Alle Worte, die Jehova geredet hat, wollen wir tun.“

Erst danach geht Moses auf den Berg und erfährt in den folgenden 40 Tagen, wie sie im Einzelnen die Gebote Gottes ausleben sollten. 2.Mose 24:12

Das könnte man ungefähr damit vergleichen, wenn heute zwei Personen einen Vertrag machen über den Kauf, bzw. den Verkauf eines Autos. Die beiden sind solange aneinander gebunden durch den Vertrag, bis der Käufer den vollen Kaufpreis bezahlt hat. Der Verkäufer hilft ihm dabei in materieller und in moralischer Hinsicht, damit er in der Lage ist den Vertrag einzuhalten! Ist so etwas in der heutigen Zeit vorstellbar?? Aber auf einfache Weise ausgedrückt stellt es das Verhältnis zwischen Gott und dem Volk Israel dar. Oder richtig ausgedrückt, das ist das Verhältnis zwischen Gott und seinen Dienern. Wenn wir sagen: „Gott hat doch den Israeliten Gesetze gegeben, die sie einhalten müssen“, dann ist das diese Vereinbarung. Gott hat ihnen diese Gebote gegeben um sie auf dem Weg des Lebens zu schulen. Es ging nicht darum sie zu organisieren! Die Priester und die Leviten waren sozusagen als Stellvertreter eingesetzt. Sie waren Mittler zwischen Gott und dem Volk. Aber sie regierten nicht über das Volk. Auch wenn sie als Richter gedient haben, bedeutet das nicht, dass sie regiert haben, wie es z.B. ein König tut. Ja, ein Richter richtet entsprechend den Interessen des Königs. In diesem Fall war es ja Gott, der als König über Israel bezeichnet werden konnte. Deswegen kann man auch nicht sagen, dass die Priester und Leviten in Israel, die Rechtsfälle behandelt und entschieden haben, Könige waren. Dass sie das Volk nicht mit Gewalt oder Druck geführt haben kann man am Besten aus dem Bibelbuch Richter erkennen. In Richter 17:6 heißt es:

In diesen Tagen gab es in Israel keinen König. Jeder tat was recht war in seinen eigenen Augen.

Das zeigt, dass das Organisationsdenken und der Geist der dahinter steht nicht bei den Priestern und Leviten vorhanden war. Wenn Gott durch eine Organisation geführt und geleitet hätte, hätte er so etwas nicht zugelassen. Wenn das nicht Freiheit ist, was dann? Hat Gott sie deswegen bestraft? Nein. Erst als sie soweit gingen und Gott verließen und anfingen Götzen zu dienen, dann hat Er sie auch nicht bestraft, sondern sie verlassen. Wenn Gott ein Gott der Organisation wäre, hätte er es erst gar nicht soweit kommen lassen.

Im Organisationsdenken gibt es keinen Platz für Freiheit, Individualität, Glaube, Liebe, Barmherzigkeit. Im Gegenteil, Organisation zerstört diese Dinge.

Im Organisationsdenken gibt es Befehle erhalten und ausführen. Es gibt keinen Platz für Äußerungen wie: "Ich denke aber soundso..." oder „ich glaube, so wie ich es verstanden habe ..." oder gar "ich möchte das gerne soundso tun ..." kann er überhaupt nicht sagen. Diese Organisation kann eine Gemeinschaft sein, eine Armee, die Mafia oder irgendeine Vereinigung unter dem Namen Religion. Die Mitglieder oder Anhänger werden mit der Zeit zu Sklaven gemacht, aber irgendwann wird diese Organisation verschwinden. Beseitigt wird sie interessanterweise wiederum durch Menschen. Oder deutlich gesagt: meistens sind es sogar die eigenen Anhänger die diese Organisation beseitigen oder zu ihrem Untergang beitragen. Danach suchen vieler dieser, aus einer solchen Organisation befreiten Menschen, wieder eine neue Organisation, in der Überzeugung, dass diese besser ist oder gründen selbst eine. Das Ergebnis ist immer das Gleiche. Es ist wie ein ständiger Kreislauf. Deswegen sagen auch manche: die Geschichte ist eine ständige Wiederholung der Ereignisse. Und sie haben dabei nicht Unrecht, denn ein Diktator oder grausamer Herrscher wird durch viele Opfer, durch viel Blutvergießen gestürzt, dann setzt man an seine Stelle einen anderen Regenten und das gleiche beginnt von vorne. Das System ist eine Organisation, nur der Name mag sich ändern. Monarchie, Diktatur, Kommunismus,...usw. und schließlich Demokratie. Aber das System ist im Grunde genommen immer dasselbe, es ist immer Organisation. Werden daher die Demokratien nicht auch irgendwann verschwinden? Es ist eine Frage der Zeit. Wo sind die Pharaonen und ihre Reiche von früher, wo sind die Assyrer, wo ist Babylon, Medo-Persien, usw.? Wo ist Alexander d. Große, wo das Römische Reich und viele andere, wo sind ihr Glanz, ihr Ruhm, ihre Macht, ihre Autorität? Hatten sie nicht alle gut organisierte Staaten, Regierungen und Armeen? Alle diese Regierungen, diese Völker, diese Religionen, Glaubensansichten, Kulturen und Reichtümer die wir aufgezählt haben, und noch mehr die wir nicht aufgezählt haben, sind alle verschwunden. In neuerer Zeit haben wir mit eigenen Augen den Zusammenbruch des Kommunistischen Systems gesehen. Und die USA, wird sie vielleicht ewig bestehen? Im Gegenteil, ihr Ende wird, gemäß der Bibel, noch unerwarteter kommen. Wer von diesen angeführten Namen war nicht organisiert? Und waren sie nicht zum Teil sehr gut organisiert? Aber alle sind verschwunden, und die noch bestehenden werden verschwinden!

Vorhin haben wir gesagt, dass die Israeliten zur Zeit der Richter das taten, was in ihren eigenen Augen recht war, das heißt aber nicht, dass wir sagen, dass diese Handlungsweise richtig ist, sondern wir wollten damit nur herausstellen, welche Freiheit Gott ihnen gelassen hat. Bei besonderen Begebenheiten hat sich das Volk manchmal versammelt und gemeinsam eine Entscheidung getroffen, aber das heißt wiederum nicht, dass sie organisiert waren, oder dass Organisationsdenken sie zu dieser Verhaltensweise trieb.

Z.B. als ein Mann beim Stamm Benjamin zu Besuch war, wurde seine Frau zu Tode vergewaltigt. Daraufhin haben sich alle Stämme versammelt, um gegen diese schreckliche Handlungsweise vorzugehen. Diese Begebenheit können wir in Richter Kap.19-21 nachlesen. Es war nicht Organisationsdenken, das sie zusammenführte, sondern es war ein Problem das gemeinsam gelöst werden musste und schließlich auch gelöst wurde, nachdem sie Gott dazu befragt hatten. Wortwörtlich steht dort:

Und das ganze Volk erhob sich wie e i n Mann und sprach ... Richter 20:8

In einer Organisation gibt es so etwas nicht. Wenn ein Problem auftaucht, dann wird es von den Verantwortlichen, von den Führern hinter verschlossenen Türen heimlich verhandelt und dann ein Beschluss gefasst. Dann erwartet man natürlich, dass jeder sich an den Beschluss hält, ob er ihn für gut hält oder nicht, ob er ihn akzeptiert oder nicht.

So funktioniert es auch bei den Zeugen. Sie arbeiten nach dem Vorbild des Militärs, wie sie es auch selbst zugeben. Dabei denken sie nicht an eine himmlische Armee, sondern an eine menschliche, irdische, die sie ansonsten als schlecht sehen und verurteilen, diese nehmen sie als Vorbild für ihre Ordnung. Wenn alle Militärs unter dem Einfluss Satans sind, so wie die Zeugen es selbst sagen, dann ist es auch nicht schwer zu erraten, unter wessen Einfluss die Zeugenorganisation steht. Sie richten sich durch ihre eigenen Worte.

Wenn wir noch mal kurz zurückkommen auf das Ereignis das im Buch Richter beschrieben wird, so mag man sich fragen, was mit denjenigen passiert ist, die sich nicht mit dem Volk versammelt hatten. Mit wenigen Ausnahmen wurden alle durch das Schwert getötet. Wo ist da dann der Unterschied zu einer Organisation? Zunächst mag es so aussehen, als ob es keinen Unterschied gäbe in der Vorgehensweise, aber denken wir noch einmal an das was wir oben gesagt haben: wir dürfen nicht Organisation mit einer Vereinbarung, bzw. einem Bund verwechseln. Der Grund für das Versammeln der Israeliten, um das Problem zu lösen, liegt in dieser Vereinbarung, die durch Moses zwischen Gott und dem Volk Israel geschlossen wurde. Denn in diesem Bund heißt es unter anderem: Das unschuldig vergossene Blut sollte unbedingt gerächt werden. Das war eines der Gebote, zu denen das Volk „Ja“ gesagt hat. Wenn also jemand diesen Bund eingeht und dann sich nicht daran hält, ist dann seine Bestrafung nicht gerechtfertigt?

So ähnlich werden auch die Verteidiger der Organisation argumentieren: „Wir haben auch unsere Regeln und Gesetze und jeder der bei uns Mitglied werden will muss diesen zustimmen, bevor er aufgenommen wird. Wenn er es nicht tut, benutzen wir die uns von Gott gegebene Autorität, um diese Personen zu bestrafen. Wieso sollte dann Organisation ein Mittel Satans sein?“ Der Unterschied ist eigentlich ganz einfach: Erstens ist das Zusammenkommen des ganzen Volkes, wie es im Buch Richter beschrieben wird, kein Beweis für eine Organisation. Es ging m die Erfüllung einer Aufgabe, zu der sie aufgrund ihres Bundes verpflichtet waren und dazu mussten sie nicht die Form ihrer Liebe, ihrer Barmherzigkeit, ihrer Gerechtigkeit, ihrer Strafe, ihrer Verantwortung usw., organisieren.

Zweitens: Es entspricht einfach nicht der Wahrheit, dass sie ihre angehenden Mitglieder über alle Regeln vorher informieren. Wenn sie großspurig sagen: „wir reden offen die Wahrheit und zeigen auch offen was sie erwartet.“, dann ist das nur eine Methode um neue Mitglieder für die eigenen Reihen anzuwerben. Wir möchten dazu ein einfaches Beispiel erzählen, danach können Sie selbst beurteilen, ob unsere Darstellung richtig ist. Wir möchten wieder die Zeugenorganisation als Beispiel anführen, da sie so versessen sind auf diesen Organisationsgedanken. Das bedeutet nicht, dass wir besonders gegen die Zeugen sind, an dieser Stelle könnte man jede andere politische, religiöse, wirtschaftliche oder wie auch immer geartete Organisation anführen; aber dann würde es ein ganzes Buch füllen, wenn wir auf alle diese Organisationen eingehen würden. Aber wir möchten hier nur ein Beispiel herausgreifen, stellvertretend für alle, denn das ist es ja was wir sagen möchten, dass immer das gleiche Prinzip dahintersteht.

Betrachten wir also einmal die Handlungsweise der Zeugen etwas näher. Es stimmt, dass jemand bevor er in die Zeugenorganisation aufgenommen wird ein ziemlich umfangreiches Schulungsprogramm mitmacht. Dieses Schulungsprogramm findet sowohl in privater Ebene im sogenannten Heimbibelstudium als auch in ihren Zusammenkünften im Königreichsaal statt. Auf diese Weise haben sie es organisiert. Dabei lehren sie unter anderem folgenden wichtigen Gedanken:

Es kommt nicht darauf an was man selbst glaubt, sondern man sollte auch die Lehren der Glaubensgemeinschaft untersuchen, der man angehört. Stützen sich ihre Glaubenslehren wirklich auf die Bibel oder mehr auf menschliche Überlieferungen? Wenn wir die Wahrheit lieben, werden wir vor einer solchen Untersuchung nicht zurückschrecken. Es sollte unser aller aufrichtiger Wunsch sein den Willen Gottes uns bezüglich genau kennen zulernen und unser Leben danach auszurichten. – Johannes 8:32 (Wahrheitsbuch von Zeugen Jehova S.13)

Diesen und ähnlichen Worten begegnet man häufig in der Wachtturm Literatur und ist an sich ja auch sehr positiv, da Menschen zu ehrlichem aufrichtigen Forschen motiviert werden. Aber wie wir gesagt haben, werden solche großspurige Worte nicht von der Organisation selbst angewendet, man verlangt es nur von anderen bzw. benutzt es als Köder. Ganz genau so ist es bei den Zeugen. Diese ganze Aufrichtigkeit, die Wahrheitssuche, der Hunger nach Gerechtigkeit, diese Ermunterungen Menschenfurcht zu überwinden, all das findet man nur bis jemand ein Teil der Organisation geworden ist, danach wandelt sich das Bild. Wenn jemand mal drin ist, dann erwartet man, dass er sich an alles hält und an alles glaubt, was die Organisation ihm sagt. Obwohl sie selbst zugeben, dass sie unvollkommen sind und Fehler machen, wird doch jemand, der etwas nicht so annimmt oder glauben kann wie sie es lehren, aus den eigenen Reihen entfernt mit der Begründung, er hat sich gegen den „Kanal Gottes“ und damit gegen Gott erhoben. Sich gegen Gott zu stellen ist gleichbedeutend mit ewiger Vernichtung! Jetzt spricht niemand mehr mit ihm, sie grüßen ihn nicht einmal. Als Beweis für die Richtigkeit ihrer Handlungsweise zitieren sie Verse aus den Briefen der Apostel. Z.B. II Johannes 9-11 wo folgendes steht:

Jeder, der vorausdrängt und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht. Wer in dieser Lehre bleibt, der hat sowohl den Vater als auch den Sohn. Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn niemals in euer Haus auf, noch entbietet ihm einen Gruß. Denn wer ihm einen Gruß entbietet, hat an seinen bösen Werken teil.

Aber eigentlich ist es genau dieser Vers der beweist, dass diese Organisation keine Einrichtung Gottes sein kann. Denn sie selbst leben nicht nach dem was sie lehren, wie wir das eben anhand eines Beispieles gezeigt haben. Sie werden durch ihre eigene Worte verurteilt. Mit der Zeit kommt also jeder Zeuge zu dieser Schlussfolgerung: Jeder negative Gedanke über die Organisation genügt um rausgeschmissen zu werden. Obwohl die Organisation selbst sich für ihre eigene Fehler nie entschuldigt, erwartet sie von ihren Anhängern andererseits, dass sie die Organisation mit allen Mitteln verteidigen, selbst wenn sie dabei zur Lüge Zuflucht nehmen müssen. Aber es geht ja schließlich um die Interessen der Organisation! Diese ungesunde, ja götzendienerische Einstellung zur Organisation führt zu grotesken Situationen, wie sie schon auf Kongressen der Zeugen vorgekommen ist: Ein Redner steht auf der Bühne und hält ein braunes Buch hoch und sagt: „Brüder wenn die Organisation sagt dieses Buch ist schwarz, dann ist es schwarz!!“ - und die Zuschauer applaudieren noch dazu!! Sie denken wirklich so wie es in dem Motto zum Ausdruck kommt: „Besser mit der Organisation auf dem falschen Weg, als allein auf dem richtigen.“ Hier wird besonders deutlich, wohin Organisationsdenken Menschen führen kann, warum es so gefährlich ist, und dass Satan ein mächtiges Werkzeug in der Hand hat. Das politische System unter der Führung Hitlers hat im Prinzip genau so funktioniert. Das ganze Volk war so organisiert, wie es bei den Zeugen der Fall ist. Der Unterschied zwischen beiden besteht im Grunde genommen nur in der Machtposition. Wenn sie die Macht hätten, wie sie Hitler damals gehabt hat, dann würden wir uns bald nach ihm sehnen. Ich will damit nicht sagen, dass die Übereinstimmung Hitlerdeutschlands mit den Zeugen darin besteht, dass sie organisiert sind/waren. Damit will ich zeigen, dass sie beide ihre Macht über die Menschen daraus beziehen, dass sie sie organisiert haben. Es geht hier nicht um gute Organisation oder schlechte, sondern darum, dass sie von einer Stelle Befehle erhalten. Alle anderen haben sich an diese Anweisungen zu halten. Wer ist nicht unvollkommen und macht Fehler? Dazu kommen noch unsere bewussten Fehler, die wir aus unserer Schlechtigkeit heraus tun. Und jetzt wende bedingungslos alle Gesetze und Regeln an die von einer menschlichen Instanz kommen! Durch eine Organisation kann sich ein falscher ein schlechter Gedanke schnell wie ein Virus, wie eine tödliche Krankheit ausbreite. Wenn 98% einer Anweisung folge leisten, wird man die anderen 2% ebenfalls dazu zwingen zu folgen. Dadurch wird von dieser Krankheit niemand verschont. Der einzige Erfolg der Organisationen liegt wohl darin, dass sie solche Krankheiten, sprich: Sünden, falsche Denkweisen, Schlechtigkeiten usw., schnell verbreitet haben. Es ist genau der Gegensatz von der Denkweise Gottes, denn er sagt:

Du sollst nicht der Menge zu üblen Zwecken nachfolgen, und du sollst in bezug auf einen Rechtsfall nicht so zeugen, dass du mit der Menge abbiegst, um das Recht zu beugen. 2.Mose 23:2

Falls dein Bruder, der Sohn deiner Mutter, oder dein Sohn oder deine Tochter oder deine inniggeliebte Frau oder dein Gefährte, der wie deine eigene Seele ist, versuchen sollte dich zu verlocken, und spricht: „Lass uns gehen und anderen Göttern dienen ... sollst du nicht auf seinen Wunsch eingehen noch auf ihn hören, noch Mitleid mit ihm haben, noch ihn schützend decken. 5.Mose 13:6-8

So deutlich ist der Unterschied zwischen Gott und Organisation, wenn wir bereit sind das zu sehen. Organisation verteidigt um jeden Preis die Einheit, Gott verteidigt um jeden Preis das Recht, die Gerechtigkeit! Gott hält überhaupt nichts von einer Einheit, oder einer Mehrheit, die seine Gesetze niedertritt und seine Gerechtigkeit zunichte macht. Und Zahlen sind für ihn erst recht nicht von Bedeutung. In der Sintflut, als Gott die gesamte Menschheit vernichtete, haben nur eine handvoll Menschen, genau 8 Personen, überlebt. Bevor die Städte Sodom und Gomorra vernichtet wurden, lässt Gott nur Lot und seine 2 Töchter, 3 Personen, vorher rausholen. Einige Millionen Menschen sind damals aus Ägypten ausgezogen, Israeliten und Mischvolk, aber von denen die gezählt wurden, gelangten nur 2 Personen in das Verheißene Land. In dem Dialog mit Satan lenkt Gott dessen Aufmerksamkeit auf Hiob, indem er über ihn sagt: „..., dass es seinesgleichen keinen gibt auf der Erde, rechtschaffen, gottesfürchtig, ...“ Dadurch zeigt Gott, dass er stolz auf seine Diener ist, und wenn es sich dabei nur um eine einzelne Person handelt, schämt er sich nicht, denn er sieht sie als wertvoll. (1.Mose 7:1,23; 1.Petrus 3:20; 1.Mose 19:29; 4.Mose 14:26-30; Hiob 1:8) Für Organisationen dagegen besteht der Grund ihres Rühmens in Zahlen, Statistiken, Macht und Reichtum. Sie würden sich schämen für die oben genannten Beispiele, weil sie nicht den Menschen, das Individuum wertvoll sehen.

Zugegeben, viele Organisationen handeln so wie oben beschrieben, aber das hat nichts damit zu tun, dass Organisationen grundsätzlich schlecht sind, mag man zu recht einwenden. Das wäre genauso, wenn man die Polizei grundsätzlich ablehnt, weil man einige Fälle kennen gelernt hat, in denen Polizisten das Gesetz übertreten haben, obwohl ihre Aufgabe darin besteht Gesetzesübertreter dingfest zu machen. Diese Überlegung ist sicher logisch und richtig. Es gibt sicher Organisationen - wenn auch eher kleine – die nicht zur Lüge und Betrug zuflucht nehmen müssen, die nach außen und ihren eigenen Mitgliedern gegenüber immer ehrlich sind. Sicher sind sie die Ausnahme, wenn es überhaupt welche gibt. Aber gehen wir einmal davon aus, dass es sie gibt – schließlich ist es ja das Ideal das alle Organisationen anstreben. Das ist ja genau unser Thema – nicht dass die Zeugenorganisation lügen, betrügen und heuchlerisch handeln oder ob eine Organisation immer ehrlich ist oder nicht. Das eigentliche Probleme besteht darin, dass die ganze Menschheit organisiert ist, ob sie Zeugen sind oder nicht. Außerdem, dass Organisationen sehr schnell und gründlich eine Krankheit einen Virus verbreiten können, sind sie vor allem erfolgreich darin dem Menschen seinen Willen, seine Freiheit und seine Freude zu untergraben oder gar zu nehmen. Organisation denken nur in feste Schemen, daher möchten sie aus Menschen gewissen - und gefühllose Roboter machen, die nicht selbstständig denken und Entscheidungen treffen können.

Oft sehen die Menschen Gott als jemanden, der straft, weil wir nicht seine Gebote halten. Dabei geht es auch nur um eine Vereinbarung die Gott mit uns getroffen hat und die er nur zu unserem Nutzen und zu unserem Vorteil getroffen hat. Er zwingt uns nicht seine Gebote zu halten, obwohl er sowohl die Macht als auch das Recht dazu hätte, sondern er gibt uns folgenden Rat:

Ich nehme heute Himmel und Erde als Zeugen gegen euch, dass ich dir Leben und Tod vorgelegt habe, den Segen und den Fluch; und du sollst das Leben wählen. -5.Mose 32:19 ... sagt Gott.

Aber eine Organisation lässt keine Wahlfreiheit. Sie zwingt oder nötig, auch wenn sie noch so ehrlich und offen ist.

Gibt Gott aber den Menschen ihre Freiheit nicht auch nur für eine begrenzte Zeit? Was ist also der Unterschied? Besteht er nur darin, dass Gott mehr Zeit lässt, mehr Geduld hat? Am Ende vernichtet Gott diejenigen, die nicht seinem Willen entsprechen auch, so wie es die Organisationen tun, oder nicht? Ja, das ist richtig, aber Gott macht es nicht nach dem Prinzip der Organisationen. Nur weil beide töten, kann man Gott nicht mit den Organisationen in einen Topf werfen. In dem einen Fall gehen die Betroffenen freiwillig entweder auf dem Weg des Lebens oder dem, der zum Tod führt, aber bei Organisationen wird immer Druck ausgeübt, egal wie gut oder schlecht eine Person ist, es hat nichts mit einem freien Willen zu tun. Oft machen die Anhänger einer Organisation einfach mit – oft, ohne dass sie sich dessen bewusst sind und ohne dass sie über sich selbst und ihre Ziele im Klaren sind. Gott dagegen hasst diesen Zustand, da er gerecht ist. Er möchte, dass jeder Mensch deutlich und offen sich bekennt, zu dem was er ist oder tun möchte. Das kann nur dadurch erreicht werden, indem Freiheit gewährt, niemals indem man Druck ausübt. Gottes Ziel ist es Freiheit, Freude und Ewigkeit zu geben. Keines davon ist jemals das Ziel einer Organisation, kann es nicht sein. Sie könnten nichts davon geben, selbst wenn sie wollten.

Kommen wir noch mal kurz auf den Punkt zu sprechen, dass Menschen bestraft werden, u.U. sogar mit dem Tod. Das bedeutet keinesfalls, dass dadurch der Organisationsgedanke unterstützt wird. Im Gegenteil, damit der Richter gemäß seinem Gerechtigkeitsempfinden und gemäß dem Recht urteilen kann, muss er frei sein. Dass ein Richter einen Schuldigen zum Tode verurteilt, bedeutet nicht, dass er eine Organisation unterstützt. Genauso wenig, wie die Tatsache, dass Gott Menschen zum Tode verurteilen wird bedeutet, dass er Organisationen oder ihre Denkweise unterstützt oder als richtig empfindet. Es wäre also Unsinn wenn eine Organisation hier in dem Punkt der Bestrafung eine Ähnlichkeit oder gar eine Übereinstimmung mit Gottes Handlungsweise finden würde und daraufhin behauptet: "wir handeln nicht anders als Gott". Es gibt sehr viele Regierungssysteme, wie z.B. Königreich, Diktatur, Demokratie, Kommunismus. Obwohl sie in ihrer Ideologie sehr stark voneinander abweichen, haben alle aber eine Einrichtung zur Bestrafung von Gesetzesbrechern. Sind sie deswegen gleich, nur weil sie Verbrecher verurteilen? Hier ist von verschiedenen Dingen die Rede. Was hat das Übertreten eines Gesetzes und die gerechte Bestrafung des Übeltäters mit Organisation zu tun? Wir dürfen das Vorhandensein von Gesetzen nicht mit Organisation gleichstellen. Gott hat viele Gesetze gegeben, das stimmt, aber dennoch hat Gott keine Organisation zu deren Durchsetzung gegründet. Er hasst es seine Geschöpfe in einer Organisation zu sehen, angeblich um seine Gesetze durchzuführen!

Nehmen wir einmal an, dass Organisationen wirklich etwas Nützliches sind. Vergleichen wir es mit einem Medikament wie z.B. Aspirin. Bei Kopfschmerzen hilft Aspirin im Allgemeinen. Im Paradies aber, wird niemand mehr Kopfschmerzen haben, weil alle auch körperlich vollkommen sind, daher wird man auch kein Aspirin mehr benötigen. Egal, wie sehr jemand dann noch die Vorteile und die Wirkung von Aspirin loben mag, all das wird für Gottes Diener ohne Bedeutung sein, denn sie benötigen es dann nicht mehr. Was habe ich von den Vorteilen einer Sache, die ich nie benötigen werde? Es würde mich nie interessieren. „Ja, aber unser Kopf tut jetzt weh, deswegen nehmen wir jetzt Aspirin,“ mag jemand einwenden. Das Aspirin ist nur ein Vergleich, aber bleiben wir trotzdem dabei. Die Befürworter der Organisation sagen nicht: „Aspirin ist für die kranken Menschen.“ In unserem Beispiel mit dem Aspirin sagen sie: "Diese Medizin wird Gott immer verwenden, in alle Ewigkeit!", "Gott hatte schon immer eine Organisation" sagen die Zeugen. Das ist der Unsinn, auf den wir hier aufmerksam machen wollen. Sie stellen Gott sogar so hin, als ob er eine Organisation benötigt um seinen Vorsatz durchzuführen. Es ist als ob sie sagen - um wieder auf den Vergleich mit dem Aspirin zurück zukommen: "Gott wird immer davon Gebrauch machen."

Nehmen wir einmal an, es gibt eine Organisation, die meinen Gedankengang bis hierher akzeptiert. Diese Organisation sagt, dass sie die Einrichtung einer Organisation nur als eine vorübergehende Vorkehrung betrachtet. Auch wenn es so sein sollte, wird wohl niemand ernsthaft den Gedanken verteidigen, dass eine Organisation nützlich, bzw. notwendig ist um Menschen Gott näher zu bringen. Weder jetzt, noch im Paradies. Wenn es jemand doch tut, kann er nicht erwarten von Gott Unterstützung zu erhalten. Und es ist ja deutlich zu sehen, dass eben keine Organisation, keine Religion eine Unterstützung von Gott hat. Wenn dies eine Lösung, eine Medizin ist, dann benötigt sie Gott auf keinen Fall und wird daher auch nie davon Gebrauch machen. Gott hat seine Geschöpfe so erschaffen, dass sie nur von Ihm abhängig sind, nicht von einer Organisation. Bei einer Gelegenheit, als einige Personen Jesus auf die Probe stellen wollten, wies er darauf hin, wie wichtig es ist nicht die weltlichen Angelegenheiten mit Gottes Angelegenheiten auf eine Stufe zu stellen:

So sandten sie ihre Jünger zusammen mit Parteianhängern des Herodes zu ihm, welche sagten: "Lehrer, wir wissen, dass du wahrhaftig bist und den Weg Gottes in Wahrheit lehrst, und du kümmerst dich um niemand, denn du schaust nicht auf die äußere Erscheinung der Menschen. Sag uns daher: Was denkst du? Ist es erlaubt, Cäsar Kopfsteuer zu zahlen, oder nicht?" Jesus aber, der ihre Bosheit erkannte, sprach: "Warum stellt ihr mich auf die Probe, Heuchler? Zeigt mir die Kopfsteuermünze." Sie brachten ihm einen Denar. Und er sagte zu ihnen: "Wessen Bild und Aufschrift ist dies?" Sie sagten: "Cäsars." Dann sprach er zu ihnen: "Zahlt daher Cäsars Dinge Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott." - Matthäus 22:16-21

Die Staaten funktionieren sowieso alle nach dem Organisationsprinzip, vielleicht sogar alles auf dieser Welt. Es geht nicht darum, wie wir uns aus diesen Organisationen befreien können. Gott lässt sie gewähren. Aber wir können sicher sein, dass Gott mit Abscheu darauf blickt, wenn wir versuchen auf diesem Weg, also durch eine Organisation, zu Ihm zu kommen. Deswegen trennt die Bibel klar die Werke Gottes von den Werken der Welt.

Denken wir nur an die Geschichte, allein die Ereignisse, die wir gehört haben über die katholische Inquisition. Nur weil Galilei sagt "die Erde ist nicht der Mittelpunkt des Universums", hat man gedroht ihn umzubringen. Das System, dass Galilei dazu gezwungen hat seine wissenschaftliche Arbeit und die gefundenen Wahrheiten zu widerrufen war eine Organisation. Gott würde niemals eine solche Strafe geben, nur weil jemand etwas glaubt, bzw. eine Behauptung aufstellt, auch wenn sie nicht den Tatsachen entspricht. Hat Gott vielleicht die Engel bestraft, weil sie eine falsche Vorstellung oder Meinung hatten? (Bakara 2:30; 1.Petrus 1:12; Epheser 3:9-10) Nein, auch im Paradies wird Gott niemand wegen einer falschen Meinung töten. Wir dürfen eben Vollkommenheit nicht mit Allwissenheit gleichsetzen. Eine falsche Ansicht oder auch falsche Erkenntnis zu haben ist eine Sache, aber zu sündigen ist eine ganz andere Sache. Diesen Unterschied habe ich ausführlicher unter dem Thema "Vollkommenheit" behandelt (zu finden im Buch "Die Religionsmafia").

Es waren auch die organisierten Kirchen, die Menschen lebendig auf dem Scheiterhaufen verbrannt haben, nur weil sie die Bibel gelesen hatten oder darum bemüht waren die Bibel dem Volk zugänglich zu machen. Was ist aus diesen mächtigen Kirchensystemen geworden? Bestehen sie heute noch? Die Geschichtsschreibung sagt, dass ihr Einflussbereich weit zurückgegangen ist, das können wir auch heute sehen. Aus diesen großen mächtigen Kirchen sind kleinere Sekten und Splittergruppen hervorgegangen, wie z.B. die Zeugen, Adventisten, Mormonen, Baptisten, Kirche Gottes usw. usw. Alle diese Gruppen haben wiederum versucht ihren Traum von einer weltweiten Kirche mit großem Einfluss zu verwirklichen, und wir können uns nur darüber freuen, dass sie es nicht erreicht haben. Stellen wir uns nur einmal vor, welche Auswirkungen es hätte, wenn die Zeugen eine Weltreligion wären, mit einer Macht und Autorität, wie damals die Römisch Katholische Kirche in ihrer Glanzzeit! Wo würde es dann noch so etwas wie Freiheit geben? Als die Zeugen ca. 4 Millionen Mitglieder hatten, wurden jährlich durchschnittlich 36 000 Personen die Gemeinschaft entzogen. Wenn sie weltweit 2 Milliarden wären dann würde sich auch die Form des Gemeinschaftsentzugs ändern, denn bis jetzt sind ihre Möglichkeiten durch das Gesetz eingeschränkt. Wenn wir das Verhältnis bei 4 Millionen Zeugen 36 000 Gemeinschaftsentzüge hochrechnen auf 2 Milliarden Zeugen, dann würden jedes Jahr ca. 18 Millionen Menschen ausgeschlossen. In dieser Zahl sind nicht nur Personen, die Huren, Verbrecher, Mörder eingeschlossen, sondern häufig sind es Personen, die einfach bestimmte Lehrmeinungen der Zeugen nicht teilen, oder die nur gesagt haben "in diesem Punkt seid ihr im Irrtum". Gemäß dieser Statistik würden dann innerhalb vier Jahren die Einwohnerzahl von fast ganz Deutschland ausgeschlossen werden. Was für ein beachtlicher Erfolg! Diese Organisation rühmt sich mit solchen Erfolgen. "Damit die Einheit gewahrt bleibt, machen wir dies und entfernen solche Menschen aus unseren Reihen. Die Organisation muss rein bleiben!" sagen sie, und ihre Anhänger glauben und unterstützen das.

Einmal hat eine Zeugin sich bei der Organisation beschwert. Sie bat um Erlaubnis sich von ihrem Mann trennen zu dürfen. Die Ältesten der Versammlung, die Verantwortlichen Männer sagten zu ihr, dass sie wenn sie das tun würde das Gebot Gottes übertreten würde, denn die Bibel sagt klar, dass Gott keine Scheidung gut heißt, außer aufgrund von Hurerei (Matthäus 5:32) Ihr Mann hatte Geschlechtsbeziehungen mit einer anderen Frau, aber anal!

Oder andere die sich trennen wollten weil ihr Ehepartner außereheliche aber homosexuelle Beziehungen pflegten, oder noch schlimmer Geschlechtsverkehr mit Tieren hatten, gab die Organisation kein grünes Licht für eine Scheidung!! Der Kanal Gottes hat gesprochen!

Mit der Zeit (wahrscheinlich weil sich die Beschwerden häuften) hat die Organisation ihre Einstellung zu diesem Thema geändert und inzwischen sind solche aus den oben genannten Gründen vollzogene Scheidungen zulässig. Aber was ist mit den Personen, die die Situation damals nicht ertragen konnten sich scheiden ließen, wieder geheiratet haben und ausgeschlossen wurden? Die Ausgeschlossenen, die nicht wieder zurückkehren sind in den Augen der Zeugen sowieso verloren und werden ihre ewige Strafe von Gott erhalten. Aber wenn die Organisation ihren Kurs ändert geht dann jemand hin und entschuldigt sich bei den Personen, die zu unrecht ausgeschlossen wurden? Nein, im Gegenteil, man erwartet, dass derjenige zurückkommt, und sich demütig entschuldigt!! Jemand der uns verlassen hat, egal aus welchem Grund, hat gezeigt, dass er uns nicht treu ist, ein unzuverlässiger Freund, deswegen muss er sich entschuldigen! Wie sollte die Person sich entschuldigen, mit welchen Worten? Er könnte z.B. sinngemäß folgendes sagen: "Ich weiß, dass ihr jetzt auch so denkt, wie ich früher gedacht habe, aber ich hätte auf keinen Fall vorauseilen dürfen. Ab sofort werde ich so etwas nicht mehr tun, sondern blind euch vertrauen. Es genügt, wenn ihr befehlt." Oder er könnte auch sagen: "So wie ich gehandelt habe, war nicht demütig, ich habe mich euch erhoben, das hätte ich nicht tun sollen." Wenn derjenige nicht so oder ähnlich redet und sich entschuldigt, wird er sowieso nicht aufgenommen. Gemäß ihrem Verständnis ist das wahre Demut und Bescheidenheit. Auch wenn du die Wahrheit kennst, solltest du sie für dich behalten und nicht darüber reden. Du darfst nicht der Organisation vorauseilen. Aber jeden Tag solltest du von Haus zu Haus gehen und den Menschen die Wahrheit bringen und sie unaufhörlich darauf aufmerksam machen. Aber kein Wort gegen die eigene Organisation!! Warum ist er dann überhaupt aus seiner früheren Religion ausgetreten? Hätte er nicht dort bleiben und warten können bis die Wahrheit geoffenbart wird? (wenn jemand mit der offiziellen Lehrmeinung nicht übereinstimmt ist es üblich bei den Zeugen zu sagen: "wir müssen auf Jehova warten, bis er uns die Wahrheit offenbart") Warum ist er dann in seiner Religion vorausgeeilt und hat sich darüber aufgeregt, dass sie ihm den Namen Gottes verschwiegen haben, dass er angelogen wurde oder falsch belehrt wurde? Wenn jemand dies bei einer anderen Religion macht, ist es keine Unverschämtheit und Mangel an Demut, sondern nur wenn er es innerhalb der Zeugengemeinde macht. Wenn jemand aus diesen Gründen seine frühere Religion verlassen und Zeuge geworden ist, dann wird auf den Kongressen Beifall geklatsch, aber wenn er die gleiche Einstellung innerhalb der Zeugenorganisation bekundet, dann ist er nicht demütig! Wenn danach die Demut, Bescheidenheit und Ausharren gemessen wird, warum sollte man diese Eigenschaften erst zeigen, wenn man Zeuge geworden ist? Wenn eine bestimmte Verhaltensweise richtig und anstrebenswert ist, dann ist sie das immer und überall. Aber, beim Organisationsdenken, trifft diese einfache, klare Logik nicht zu. So handeln und denken diejenigen, die nur sich selbst bzw. ihre Organisation als richtig sehen und das sind die Früchte ihrer Denkweise. Wie gesagt, die Zeugen sind nur ein Beispiel von tausend.

Einige werden hier vielleicht protestierend einwenden: "man kann doch Diktaturen nicht mit Religionen vergleichen, nur weil sie beide organisiert sind." Es geht in dieser Abhandlung in erster Linie ja darum Organisationen zu verstehen. Deswegen empfehle ich, lesen Sie doch weiter.

Ein Motor oder eine Maschine sollte ständig laufen, bzw. funktionieren. Wie die Organe oder die Organisation. Die verschiedenen Teile dieser Maschine müssen gut zusammen arbeiten. Aber man kann das nicht mit Menschen vergleichen. Menschen sind Geschöpfe mit Gefühlen und Empfindungen, ausgestattet mit einem Verstand und einem freien Willen. Den Menschen mit etwas leblosem zu vergleichen und mit einer Maschine oder einem Organ auf eine Stufe zu stellen, ist Unsinn und gefährlich. Aber alle Organisationen sehen ihre Mitglieder als Teile einer Maschine die zu funktionieren haben. Das trifft auf alle zu, angefangen vom Militär, über Religionen, Firmen, Krankenhäuser, Schulen, Parteien bis hin zu kriminellen Vereinigungen, alle arbeiten nach dem gleichen Prinzip und haben die gleiche Erwartungen an ihre Mitglieder. So wenig wie man einem Motor nach seinem Befinden oder seinen Gedanken oder Vorstellung fragt, so wenig sind sie auch an ihren Mitgliedern interessiert, Hauptsache, sie funktionieren. Die Mitglieder oder Anhänger haben bestimmte Aufgaben zu erfüllen, ohne Murren und Klagen, so wie man es auch von einem Motor oder Organ erwartet. Das heißt nicht, dass man diesen Menschen keine Rechte zugesteht. Natürlich gewährt man ihnen Gelegenheiten sich zu erholen, Pausen zu machen zum Essen, Trinken und Schlafen - alles Dinge, die man in gewissem Maße auch einem Motor, einem Organ zugesteht. Jeder weiß, dass jedes technisches Gerät, jeder Motor ein gewisses Maß an Pflege und Wartung benötigt, damit es möglichst lange funktionsfähig bleibt und seine Aufgabe erfüllen kann. Es gibt Menschen, die ihr Auto oder ihr Motorrad mehr lieben als ihre Frau! Satan versucht aus den Menschen Maschinen, Roboter oder Organe zu machen, denn es ist seine beste Möglichkeit Menschen gegen Gott zu bringen. Gott hat die Menschen mit hervorragenden Eigenschaften erschaffen, da aber Satan kein Schöpfer ist, versucht er Menschen durch Organisationen unter Kontrolle zu bringen. Deswegen ist es auch nicht verwunderlich, dass alles auf der Welt organisiert ist. Organisationen sind das wirksamste Mittel, um den Menschen wertvolle Fähigkeiten zu nehmen, wie z.B. Liebe, Freude, Lebendigkeit, ihre Denkfähigkeit, Entscheidungsfreiheit und es macht ihr Gewissen unempfindlich, so dass sie schließlich ihren Glauben verlieren. Diese hier aufgeführten Eigenschaften und einige mehr, sind sehr gut und werden gefördert, solange man den Interessen der Organisation dient. Aber sobald man gegen die Interessen der Organisation seine Fähigkeiten gebraucht, fangen die Probleme an. Sag doch mal „Nein“ zu den Erwartungen der Organisation! Ein ähnlicher Gedanke, der mit dem hier Gesagten eng in Verbindung steht, wird auch unter dem Thema "Wen gebraucht Gott?" behandelt.

Bibelkenner werden vielleicht hier in diesem Zusammenhang die Frage aufwerfen: Hat nicht sogar Paulus die Versammlung mit einem Leib und die Glieder der Versammlung mit Gliedern oder Organen eines Körpers verglichen? In der Bibel gibt es viele solcher Vergleiche, manchmal geht es um Schafe, manchmal um einen Hirten, dann wieder um ein Samen oder um einen Landwirt. Es geht darum den Sinn dahinter zu sehen, welche Aussage gemacht werden soll. Der Sinn ist wichtig, nicht die dargestellten Dinge. In diesem Fall gebraucht Paulus sogar dieses Beispiel um eben unsere Ansicht über dieses Thema zu unterstützen. Er sprach davon, dass alle Teile dieses Leibes sich umeinander sorgen oder kümmern sollten, nicht sich über sie erheben. Er sagt nicht, "wenn die Hand dir Probleme macht, dann schneide sie ab" oder weil das Auge hässlich ist, "reiß es aus". Im Gegenteil er ermuntert uns einander zu ehren und nicht zu verachten, indem er sagt, "Die Teile die als unansehnlich gelten kleiden wir mit besonderer Sorgfalt ..." (1.Korinther 12:12-31) Damit fordert Paulus nicht auf, einander unsere Schlechtigkeiten zuzudecken und Außenstehenden gegenüber zu verteidigen, damit die Einheit erhalten bleibt. An dieser Stelle sollte ich noch einen Gedanken kurz einfügen, um Missverständnissen vorzubeugen. Wenn Jesus sagt: "Wenn nun dein rechtes Auge dich straucheln macht, so reiß es aus und wirf es von dir weg. Denn es ist dir nützlicher, dass dir eines deiner Glieder verloren gehe, als dass dein ganzer Leib in die Gehẹ?nna gestürzt werde", dann bedeutet dies nicht, dass wir buchstäblich uns ein Auge rausreißen sollten. Gemäß dem mosaischen Gesetz durfte jemand der blind, lahm oder ein anderes körperliches Gebrechen hatte nicht am Altar dienen und an anderer Stelle gibt es das klare Verbot sich selbst Wunden oder Verletzungen zuzufügen. Hat hier Jesus aufgefordert dieses Gebot zu übertreten oder meinte er statt unsere Körperteile unsere schlechte Gewohnheiten und Schwächen? (Matthäus 5:27-31; 3.Mose 21:5,6; 21:16-24) Wer reißt sich schon selbst die Augen raus, weil er dahin schaut, wo er nicht hinschauen möchte? Was ist leichter sich das Auge ausreißen oder es beherrschen?

Da die Menschen unvollkommen sind, das heißt der Sünde zuneigen und weil Satans Macht über die Welt enorm groß ist, scheint der leichteste Weg darin zu bestehen, die Menschen zu organisieren. (Lukas 4:5,6; Koran Araf Sure 7:11-18; Hicr 15:37-39) Akzeptieren wir einmal diesen Gedankengang. Aber in Verbindung mit Gott, wenn es darum geht Ihm zu dienen, Ihm näher zu kommen, ist dieser Gedanke völlig unannehmbar. Wer sollte schon im Namen Gottes organisieren? Warum, zu welchem Zweck? Wenn Gott gewollt hätte, hätte er uns dann nicht gleich als Roboter erschaffen können? Und wir können sicher sein, dass Er es perfekt gemacht hätte. Aber er hat es nicht getan, Er hat uns in Seinem Bilde geschaffen, so dass wir Ihm ähnlich sind. Wir gleichen weder Roboter noch Maschinen oder Organen.

Jede Organisation hat Gesetze und Regeln. Auch der Bund mit dem Volk Israel schloss Gesetze und Regeln ein. Obwohl es hier um das Einhalten eines Versprechens ging, wie bereits erwähnt, so besteht doch die Gemeinsamkeit im Legalismus, dem Ausrichten an Gesetzen. Beachten wir was Gott selbst über das Gesetz sagt:

Denn alle die, die sich auf Gesetzeswerke verlassen, sind unter einem Fluch; denn es steht geschrieben: "Verflucht ist jeder, der nicht bei allen Dingen bleibt, die in der Buchrolle des GESETZES geschrieben sind, um sie zu tun." (5.Mose 27:26) Dass übrigens durch Gesetz niemand bei Gott gerecht gesprochen wird, ist offenkundig, denn "der Gerechte wird zufolge des Glaubens leben". (Habakuk 2:4) Das GESETZ nun hält sich nicht an [den] Glauben, sondern "wer sie tut, wird durch sie leben". (3.Mose 18:5) Christus hat uns vom Fluch des GESETZES losgekauft, indem er an unserer Statt ein Fluch geworden ist, denn es steht geschrieben: "Verflucht ist jeder, der an einen Stamm gehängt ist". (5.Mose 21:23) - Galater 3:10-13

Wenn das Gesetz so schlecht ist, warum hat Er es den Israeliten gegeben? Die Antwort gibt Paulus in den folgenden Versen:

Bevor jedoch der Glaube gekommen war, wurden wir unter Gesetz verwahrt, indem wir zusammen in Gewahrsam gegeben wurden im Hinblick auf den Glauben, der geoffenbart werden sollte. Folglich ist das GESETZ unser Erzieher geworden, der zu Christus führt, damit wir zufolge des Glaubens gerecht gesprochen werden könnten. Jetzt aber, da der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter einem Erzieher. Ihr alle seid tatsächlich Söhne Gottes durch euren Glauben an Christus Jesus. Galater 3:24-26

Diese Verse zeigen einerseits wie wichtig der Glaube ist und andererseits, dass niemand durch Gesetzeswerke vor Gott in einen gerechten Stand kommen kann. Gott hat also durch den Leib Jesu uns von dem Fluch des Gesetzes befreit, denn das Gesetz bringt Tod, nicht Leben. Da Gott alles hasst, was todbringend ist, hat Er selbst den Gesetzesbund beseitigt, obwohl Er selbst dieses Gesetz eingeführt hatte. Vielleicht erinnern Sie sich, dass ich wiederholt erwähnte, dass man Gesetz nicht mit Organisation gleichstellen darf. Wenn Gott sich also nicht zurückhält und Sein eigenes Gesetz verflucht weil es den Menschen schadet, wie betrachtet Er dann Organisationen, die nichts mit Seiner Gerechtigkeit und Seinen Gesetzen zu tun haben? Viele Moslems und vielleicht einige Juden behaupten durch den Koran hätte Gott wieder das Gesetz eingeführt. Das kann jedoch nur jemand sagen, der entweder das Gesetz oder den Koran nicht kennt. Der Koran führt nicht wieder das Gesetz ein, das ist nur eine Aussage von Menschen, die verrückt danach sind nach einem Gesetz zu leben.

Hat Gott, nachdem Er den Gesetzesbund abgeschaffen hatte, die Gesetzlosigkeit eingeführt, bzw. befürwortet? Sollten wir alle nach unseren eigenen Vorstellungen leben, nach dem was wir für richtig halten, ohne Regeln und Vorschriften, weil Gott viel Wert legt auf den Glauben? Lesen wir doch mal, wie wir Menschen ohne den Gesetzesbund und ohne Organisation leben sollten:

Überdies gibt uns auch der heilige Geist Zeugnis, denn nachdem er gesagt hat: "Dies ist der Bund, den ich in bezug auf sie schließen werde nach jenen Tagen", spricht Jehova: " Ich will meine Gesetze in ihr Herz legen, und ich werde sie in ihren Sinn schreiben", [sagt er danach:] "Und ihrer Sünden und ihrer gesetzlosen Taten werde ich keinesfalls mehr gedenken." - Hebräer 10:15-17; 8:7-13; Jeremia 31:33,34

Gibt es eine Organisation, die dies erreichen kann? Zeigt uns die Geschichte nicht, dass das was für den Menschen möglich wäre eben durch Organisationen zunichte gemacht wurde und wird. Ich habe hier ganz bewusst das Gesetz mit Organisation verglichen, um das Vorhaben Gottes mit der Menschheit deutlich zu machen. Meiner Ansicht und Erfahrung nach sind die Religionen nichts anderes als eine neue Version des Gesetzes, mit dem Unterschied, dass sie auf menschliche Gesetze und Durchführungsmethoden beruhen. Kann man die Menschheit durch bestimmte Regeln, Gesetze und Befehle aneinander ketten? Und das auch noch durch Menschen, die auch nicht anders sind als sie selbst. Sind die Menschen so einfach in ihrer Beschaffenheit? Als Gott nach der Erschaffung Adams ihm den Auftrag gab: „... machet euch die Erde untertan ...“, meinte er nicht die Menschen, sondern Tiere und Pflanzen. (1.Mose 1:28; 9:1-7)

Muss eine Organisation gebildet werden um das Wort Gottes bekannt zumachen? Das Wort Gottes ist sowieso auf der ganzen Erde zu finden. Man kann das Wort Gottes (sowohl die Bibel als auch den Koran) oft umsonst oder für einen geringen Betrag (selten mehr als der Wert von ein, zwei Schachteln Zigaretten) erhalten und lesen. Wenn es darum geht dieses Wort bekannt zumachen und es zu lehren, dann versagt die Organisation sowieso, da sie es nur kaputt macht. Die ersten Christen hatten zwei Jahrhunderte lang keine Organisation. Erst als es sich als Staatsreligion etablierte begann das finstere Mittelalter mit all seinen schrecklichen Folgen. Der Glaube wurde organisiert. Viele blutsaugende Wölfe drangen in die Herde Gottes ein. Es entwickelten sich eine Hierarchie mit verschiedenen Ämtern und Stellungen und viele unsinnige Lehren hielten Einzug. Pfarrer, Bischof, Kardinal, Papst, Nonnen, Beichte, Dreieinigkeitslehre, Ablass, Zölibat, Inquisitionsgerichte usw. Wir kennen ihre Früchte zu genüge. Das sind die Früchte der Organisation. Nur eine Organisation ermöglichte es, dass sich ein Gedanke, eine Lehre, ein Virus so schnell verbreiten konnte.

Alle Dinge, die in Gottes Augen wertvoll sind und möchte, dass wir sie entwickeln - wie z.B. unsere Denkfähigkeit, unsere Liebe, unsere Empfindungen, unser Gewissen – all diese Dinge blockiert die Organisation und versucht sie zu unterdrücken, bzw. einzuschränken. "Denk nicht so viel! Wir entscheiden für dich. Höre nicht auf dein gewissen und auf deine Gefühle, sie können dich täuschen! Entwickle keine eigenen Ideen. Überlass das Denken und Entscheiden denjenigen die erfahrener sind. Wir zeigen was du zu glauben hast, wen du lieben und wen du hassen sollst." Sie möchten gerne Anhänger haben, die bedingungslosen Gehorsam zeigen. Wer außerhalb dieser Erwartungen sich aktiviert, da ist man schnell bereit Disziplinarmaßnahmen zu ergreifen um denjenigen zur „Vernunft“ zu bringen. Dazu werden alle zur Verfügung stehenden Mittel ausgeschöpft. Diese Personen werden schnell als Verräter und Abtrünnige bezeichnet und wer möchte schon so genannt werden?

Ich habe immer wieder betont, dass wir unsere Fehlerhaftigkeit, unsere Unvollkommenheit auf jedem Gebiet anerkennen müssen. Eine Organisation zu gründen bedeutet, einer Person oder einer Gruppe von Personen, Entscheidungsgewalt über andere zu geben. Wie können diese Personen, egal ob es ein, zwei, mehrere oder hunderte sind, beweisen, dass sie intelligenter und fehlerfreier sind als alle anderen? Es ist schon vorgekommen, dass ein 10 jähriger in einer Angelegenheit mir gegenüber im Recht war, obwohl ich an Alter und Erfahrung ihm weit voraus war. Wer kennt das nicht? Sicher ist das einem jeden von uns schon passiert. Es kommt dann auf unseren Stolz und unsere Aufrichtigkeit an, wie wir uns dann verhalten.

Anhand eines Ereignisses aus meinem eigenen Leben möchte ich noch einmal verdeutlichen, wohin uns eine Organisation führen und welche zum Teil grausamen Folgen es haben kann. Ich hatte einen Freund mit dem ich zusammen die Bibel und auch den Koran erforschte. Dabei kann ich mich erinnern, dass wir an seinem Arbeitsplatz manchmal bis morgens um 4 Uhr gesessen sind und geredet haben. Seine Erkenntnis über Gott, sein Glaube und auch seine Liebe zu Gott war nicht wie bei mir. Damit will ich mich nicht über ihn erheben oder ihn irgendwie klein machen. Wenn er so viel Zeit und Interesse wie ich investiert hätte im Lesen und Forschen der Heiligen Schriften, so denke ich, dass er in Glaube und Liebe mir voraus wäre. Er sah die Bibel das erste Mal in seinem Leben, als er mich kennen lernte, zu dieser Zeit hatte ich die Bibel schon viele Male durchgelesen. In diesem Punkt war ich ihm was Wissen und Erfahrung betraf weit voraus. Genauer gesagt, dass dachte ich. Beim Schreiben dieses Buches ist mir etwas aufgefallen. Mit diesem Freund hatte ich mich über viele Themen ausgetauscht. Durch mein jahrelanges Zusammensein mit den Zeugen war meine Einstellung zu Bluttransfusionen falsch. Das kann ich heute leicht sagen, dass meine Einstellung falsch war, aber ich hatte 19 Jahre damit gelebt. Zum Glück war in dieser Zeit nichts Schlimmes passiert, sonst hätte ich wahrscheinlich eine große Dummheit begangen. Ich habe einen Sohn, und wenn er aufgrund eines Unfalls Blut benötigt hätte, wäre ich entschieden dagegen gewesen, selbst auf die Gefahr hin, dass er sein Leben verliert! Wie gesagt, zum Glück stand ich niemals vor dieser Entscheidung! Aber es gibt Tausende, ja Zehntausende, die als Zeugen Jehovas leben. Wissen Sie, was das Schlimmste wäre? Der Tag an dem man erkennt, dass der Glaube, nach dem man gelebt hat leer war und nicht dem Willen Gottes entspricht, im Gegenteil sogar Gott verärgert. Dann erkennt man, dass man betrogen wurde und verspürt eine große Wut und Empörung. Erst recht, wenn man noch schlimme Erfahrung im Namen dieses Glaubens erlebt hat. Man hat wie ein Löwe gekämpft, damit dem eigenen geliebten Kind, dem Ehepartner, dem Freund oder einem anderen geliebten Menschen kein Blut gegeben wird und die Person dann stirbt. Dann erkennt man irgendwann, dass diese Ansicht falsch war!! Stellen Sie sich einmal die Gewissensbelastung vor, die Sie dann empfinden! Wenn man dann noch nicht viel Kraft hat zum Vergeben, dann ist es kein Wunder, wenn man dann durchdreht und vielleicht sogar Amok läuft. Ich kann nur noch einmal betonen, wie froh ich darüber bin, dass uns so etwas nicht passiert ist. Mit dem erwähnten Freund habe ich stundenlang über dieses Thema diskutiert, wobei er immer wieder verteidigt hat, dass es richtig sei Blut zu geben, bzw. zu nehmen, wenn das Leben auf dem Spiel steht. Ich hatte mich dabei ständig bemüht anhand der Bibel ihn zu überzeugen, so zu denken wie ich, dass Bluttransfusionen gemäß der Bibel nicht in Ordnung sind und dass die Ärzte und Mediziner eben auch nur Menschen seien und man sich in diesem Fall eben nicht wirklich auf sie verlassen könne, da sie auch Fehler machen. Ehrlich gesagt hatte ich bei ihm sowieso kaum Erfolg, wenn es um Überzeugungsarbeit ging – unabhängig davon, ob meine Ansicht richtig oder falsch war. In bezug auf Bluttransfusionen sage ich im Nachhinein, gut dass er es nicht angenommen hat, auf anderen Gebieten wäre ich froh darüber er hätte manchmal etwas angenommen, aber man weiß ja nie.

Kommen wir zu dem Punkt, warum ich diese Geschichte erzählt habe. Stellen wir uns vor, ich wäre der Vorstand einer Organisation, mit Eifer und Überzeugung. Dann wäre es um meinen Freund schlecht bestellt. Nicht nur um ihn, um seine Familie und tausend andere. Meine ganze Aufgabe wäre es daraufhin zu arbeiten, dass alle so denken wie ich. Ich würde dies sogar mit guter Absicht tun. Ich würde alles tun, damit andere mir und meiner Dummheit folgen, dabei habe ich keinen persönlichen Vorteil oder irgendwelche schlechte Beweggründe. Wenn ich in meiner Überzeugung sogar soweit gegangen wäre, dass ich bereit war mein Kind sterben zu lassen, dann können Sie sich selbst ausmalen, wie weit ein Mensch für seine Überzeugung gehen und welchen Schaden er dabei anrichten kann. Nehmen wir einmal an ich bin der Vorsitzender einer gut organisierten Religion, einer sehr großen, die viele Millionen Mitglieder hat. Egal wie gut meine Beweggründe sein mögen, wie viel Wissen und Erfahrung ich haben mag, auch wenn ich allen anderen weit voraus bin, an dem erwähnten Beispiel mit dem Blut kann man sehen welche verheerende Auswirkungen es haben kann. Bis vor kurzem hatte ich über Bluttransfusionen noch eine solche verdrehte Ansicht! Mit der Zeit habe ich meine Eselei erkannt. "Wie gut, dass ich nicht Vorsitzender einer Religion bin", dachte ich bei mir, während ich diese Zeilen schrieb. Ohnehin würde ich nicht so eine Dummheit begehen und eine Führungsposition anstreben und die Verantwortung auf mich nehmen über Menschen zu richten. Aber offensichtlich gibt es Viele, die sich darum reißen. Um unter allen Umständen die Einheit in einer Organisation wahren zu können, muss man ein Herz aus Stein haben und bereit sein auch buchstäblich über Leichen zu gehen. Und in den vielen Organisation, egal wie sie heißen mögen, findet man solche Menschen zu genüge. Auch wenn jemand zu Beginn seiner Karriere vielleicht nicht so geartet ist, mit der Zeit wird es aber von ihm erwartet und die Organisation setzt alles daran, dass er so wird, ansonsten muss er mit Schwierigkeiten rechnen.

In einem Konzentrationslager, in der Arbeiter gerade dabei waren ein Gebäude zu bauen, geht eine, für den Bau verantwortliche, jüdische Architektin zum Lagerkommandanten und teilt ihm ihre Bedenken mit, dass das Gebäude, so wie es gebaut wird nicht stabil genug sein wird und gibt Empfehlungen wie man es bauen könnte. Der Kommandant nimmt seine Pistole und erschießt sie. Anschließend gibt er die Anweisung, das Gebäude so zu bauen, wie sie es empfohlen hatte! Das ist die Art wie eine Diktatur jemandem Recht gibt. Sie gibt Recht, aber gleichzeitig tötet sie den dem sie Recht gibt. Sie tötet, weil sie nicht zulassen kann, dass jemand widerspricht. Wenn die Architektin nicht Einspruch erhoben hätte, wäre irgendwann das Gebäude zusammengebrochen und die Architektin wäre dafür zur Verantwortung gezogen worden, was auch mit ihrer Erschießung geendet hätte! In diesem Fall, wird es immer mit ihrem Tod enden, egal was sie tut. Wenn sie schweigt, wird sie getötet, weil sie ihre Arbeit nicht richtig gemacht hat, wenn sie etwas sagt, wird sie hingerichtet, weil sie der Führung widerspricht. Organisation ist immer im Gegensatz zur Menschlichkeit. Wenn wir uns noch nicht vollständig vernichtet haben, dann ist der erste und wichtigste Grund Gott, an zweiter Stelle ist die Eigeninitiative der Individuen verantwortlich, die sich nicht hundertprozentig an die Anweisungen der Organisation gehalten haben, die auf ihr Gewissen und ihre Überzeugung gehört haben. Außerdem sind politische Organisation, Staaten nicht so unverschämt wie Religionen, dass sie sich in das Privatleben, in die Intimität der Menschen einmischen, sondern mehr Freiheit zugestehen. Aber das macht die Sache noch schlimmer, weil dadurch die Leiden länger andauern, wie bei jemandem, der körperlich sehr stabil und kräftig ist und dann an Krebs erkrankt. Bei ihm ziehen sich die Leiden länger hin.

Solche ähnlichen Probleme finden wir auch im Islam, nach dem Tod Mohammeds. Wenn Mohammed durch Satan inspiriert worden wäre, dann hätte er bestimmt versucht zu organisieren. Aber die Geschichte zeigt, dass erst nach seinem Tod der Streit um seine Nachfolge und dann anschließend die Zersplitterung in verschiedene Gruppierungen und Sekten begann und bis heute andauert. Sekten, Spaltungen, Hass, Blutvergießen, all das geht zurück auf ihren Wunsch einen Führer über sich zu haben. Es wird geredet von Einheit, aber es geht um Sklaverei. Sie haben den Wunsch andere zu Sklaven zu machen, aber nicht Sklaven Gottes, sondern gemäß ihren eigenen Vorstellungen. Gott aber wünscht eine Anbetung mit ganzem Herzen. (2.Mose 25:2; Johannes 4:23,24) Für sie geht es nicht um das Herz, die Liebe, die Überzeugung des Einzelnen – Dinge auf die Gott Wert legt – sondern darum, wie sie ihr Ziel am besten, am schnellsten erreichen können. Was ihr Ziel ist, das wissen nur sie selbst und Gott, aber ihre Anhänger haben keine Ahnung davon, wollen es auch nicht wissen. Hinter all diesem steht Satan der Teufel. Für ihn ist es leichter durch eine handvoll Menschen Millionen zu führen, deswegen ist er darum bemüht die Menschen zu organisieren. Es ist eine Meisterleistung von ihm, dass viele Personen wenn sie das Wort Organisation hören an Ordnung, Einheit und Erfolg denken. Geht es Ihnen nicht genauso, wenn sie dieses Wort hören?

Will ich damit sagen, dass jeder tun und lassen sollte was er will, töten, morden , ehebrechen, stehlen, betrügen usw.? Natürlich nicht. Ich sage auch nicht, dass jeder Mensch von Natur das Richtige und Gute tun wird oder dass die Gefühle, Gedanken, Ideen, Entscheidungen und der Verstand der Menschen fehlerlos sind. Wenn jemand gegen Organisation ist, heißt das nicht, dass er Gesetzlosigkeit befürwortet. Ich will damit nur sagen, dass das Gute und Richtige, das getan werden soll nicht durch eine Organisation erzwungen werden kann, erst recht nicht, wenn es in Verbindung mit dem Wunsch ist Gott näher zu kommen. Auch wenn sie für kurze Zeit für Außenstehende doch erfolgreich erscheint, so ist sie in ihrem Inneren doch voll von Heuchelei, Geheimniskrämerei, Falschheit und Augenwischerei. Mit diesen Eigenschaften kann man Gott nicht näher kommen, man kann sich höchstens von Ihm entfernen.

Jeder sollte seine alte sündige Persönlichkeit ablegen, so wie Jesus gesagt hat:

"Wer mir nachfolgen will, verleugne sich selbst und nehme Tag für Tag seinen Marterpfahl auf sich."Lukas 9:23

Wir sollten also nicht wie die Tiere einfach jede unserer Wünsche und Gefühlen nachgeben, sondern wie Menschen unsere Begierden beherrschen und so leben, dass wir wirkliches Glück erlangen können. Dabei sollten wir unsere Liebe, unseren Glauben, unser Vertrauen und unseren Gehorsam nur Gott geben, nicht einer Organisation, die erwartet, dass wir wie Organe unsere Arbeit verrichten. Das ist es worauf es ankommt. Wir sollten als Menschen leben, die sich in erster Linie Gott verpflichtet fühlen.

Natürlich sind wir alle unter einem Joch und dies bedeutet, dass wir eine Last zu tragen haben. Wer möchte schon freiwillig ein Joch auf sich nehmen und damit eine Last ziehen? Doch Jesus sagt folgendes:

"Kommt zu mir alle, die ihr euch abmüht und die ihr beladen seid, und ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin mild gesinnt und von Herzen demütig, und ihr werdet Erquickung finden für eure Seele. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht." - Matthäus 11:28-30

Eine Tatsache möchte ich noch ein Mal betonen: Wir alle sind von Gott abhängig. Niemand kann leben ohne Gott. Diese Tatsache bezieht sich aber nur auf Gott. Es gibt einige Personen, die jedes Joch abwerfen und absolut frei sein wollen. Das ist aber Unsinn, es geht nicht. Niemand auf der Erde ist im absoluten Sinne frei. Jeder, egal ob König oder Bettler, hat eine Last, ein Joch zu tragen. Jeder lebt in einem Staat und muss sich an die Gesetze des Staates halten, muss Steuern zahlen. Ob er will oder nicht, wird er von denjenigen regiert, die an der Macht sind. Das ist ein Joch, das uns allen von Geburt an auferlegt wurde. Es geht mir hier nicht darum, ob es richtig oder falsch ist, ich möchte hier nur auf eine Tatsache aufmerksam machen. Da Jesus sich dieser Tatsache bewusst war, bot er an sein Joch und seine Last zu nehmen. Wie gesagt, es gibt einige Arten von Joch, die wir uns nicht aussuchen können, wie z.B. Steuern zahlen, die Familie und Kultur in die wir hineingeboren werden usw. Aber außerhalb dieser aufgezwungenen Lasten gibt es noch andere die wir uns mehr oder weniger freiwillig aufladen. Was sind das für Lasten, die wir uns da noch zusätzlich aufladen? Zum Beispiel Religionen. Das ist etwas, das wir selbst wählen können. Deswegen sagt Jesus, "nehmt mein Joch auf euch". Es ist freiwillig, unsere Entscheidung. Wenn es nicht so wäre, dann würde er sagen, "ich lege euch mein Joch auf". Wenn Jesus es so gesagt hätte, dann wäre eindeutig Zwang dahinter, keine freie Willensentscheidung.

Aber Gott ist ein Gott der Freiheit gibt und er möchte, dass die Menschen ihm freiwillig und gerne dienen, nicht aus Zwang oder Nachgeben unter einem Druck. In den Evangelien, in denen über das Leben Jesu berichtet wird finden wir keinen Hinweis darauf, dass er etwas organisiert hat oder seine Tätigkeit auf organisierte Weise durchgeführt hat, weder bei seinen Predigten, die er hielt, noch bei der Heilung von Kranken, noch bei irgend einer anderen Gelegenheit. Im Gegenteil, alle diese Ereignisse entstanden aus der jeweiligen Situation und die Menschen reagierten spontan darauf. Er hat niemandem einen Termin gegeben. Er hat nie gesagt. "Komm morgen wieder". Besonders deutlich sehen wir seine Einstellung im Umgang mit seinen Jüngern, seinen engsten Vertrauten. Er hat sie nie unter Druck gesetzt, gezwungen oder gar Gewalt angewendet damit sie etwas tun oder ihm nachfolgen. Er hat ihnen niemals ein solches Gefühl gegeben. Nicht eine einzige Person, die zu ihm kam, hat er abgewiesen. Wen jemand ihn abgelehnt hat und ihm nicht folgen wollte, dann überlies er es dessen Willen. Wenn Jesus Druck ausüben möchte, wer kann es besser als Gott? Jeder weiß, dass niemand an Macht und Kraft Ihm gleichkommt. Auch wenn es darum geht Furcht einzujagen, könnte es niemand wirkungsvoller tun als Gott. Mit wem können wir Gott vergleichen? Niemand ist ihm gleich oder ähnlich. Dadurch, dass er uns in seinem Bilde in seinem Gleichnis erschaffen hat, sind wir auf manchen Gebieten ihm ähnlich. Aber natürlich würde jeder zugeben, dass der Schöpfer und das Geschöpf nicht gleich sind. Was denken wir eigentlich, wenn wir in seinem Namen handeln, glauben wir dass wir seine Interessen schützen, oder seinen Namen und seine Ehre? Oder denken wir wirklich, dass wir ihn vertreten? Wenn wir andere bestrafen, denken wir dann, wir tun es gewissermaßen als sein verlängerter Arm, hat er uns zu Richter eingesetzt? Obwohl wir in Wirklichkeit so weit von ihm entfernt sind, in unserem Denken und Handeln und in unseren Worten. (Matthäus 14:13-21; 15:29-39; 20:29-34; Johannes 6:66-69)

Wenn Gott auch möchte, dass wir gerne und freiwillig ihm dienen, so wird er doch letztendlich diejenigen töten, die Ihn und seine Herrschaft hassen. Im Bibelbuch Sprüche steht dazu folgendes:

"Denn wer mich findet, wird bestimmt Leben finden und erlangt Wohlwollen von Jehova. Wer mich aber verfehlt, tut seiner Seele Gewalt an; alle, die mich aufs tiefste hassen, die sind es, die tatsächlich den Tod lieben." - Sprüche 8:35-36

Ja, mag jetzt vielleicht jemand einwenden, sind nicht Jesus als König und Priester und seine 144 000 Mitregenten – diese Zahl könnte auch symbolisch zu verstehen sein - dazu eingesetzt die Erde zu einem Paradies umzugestalten, und werden sie dies nicht auch durch eine Organisation tun? Die Antwort gibt Jesus selbst:

"Ich nenne Euch nicht mehr Sklaven, denn ein Sklave weiß nicht was sein Herr tut. Ich aber habe euch Freunde genannt, weil ich euch alle Dinge die ich von meinem Vater gehört habe, bekannt gegeben habe.." - Johannes 15:15

Mit dieser Einstellung haben diese Menschen diese Aufgabe übertragen bekommen die Erde zu einem Paradies zu machen. Dies ist ihnen ins Herz geschrieben, es ist ein Teil ihrer Persönlichkeit; es wird nicht erreicht durch Organisation. Welche Organisation kann so handeln wie Jesus, kann ein solches Vertrauen entgegenbringen?

Stellen wir uns eine ganz leichte, einfache Arbeit vor. Mit unserer bisherigen Einstellung würden wir vielleicht denken, dass man das Ziel am leichtesten erreichen kann, indem man organisiert. Etwas, was in unseren Augen unmöglich scheint, ist bei Gott etwas Leichtes. Wir haben uns eine leichte Arbeit vorgestellt, aber wie sieht es aus wenn es darum geht die ganze Erde zu einem Paradies zu machen? Ist das vielleicht etwas Leichtes? Kann man dieses gewaltige Werk durchführen, ohne eine perfekte Organisation? Das ist genau die Aufgabe, die das erste Menschenpaar, Adam und Eva übertragen bekommen haben. Wie hat Gott sie organisiert, damit sie ihr Ziel erreichen können? Im Bibelbericht steht:

Und Gott segnete sie und sprach: "Seid fruchtbar und werdet viele und füllet die Erde und unterwerft sie euch und haltet euch die Fische des Meeres und die fliegenden Geschöpfe der Himmel untertan und jedes lebende Geschöpf, das sich auf der Erde regt." - 1.Mose 1:28

Wie sollten sie dieses schwerwiegende Gebot, das hier in einem einzigen Satz zusammengefasst ist, befolgen? Durch organisieren? Nein, durch Freude! Denn Gott sagte nicht sie sollten übereinander herrschen. Die Bibel sagt an einer anderen Stelle deutlich, dass der Mensch über den Menschen nur zu seinem Schaden geherrscht hat (Prediger 8:9)

Dies zeigt sowohl die biblische Geschichte, als auch die Neuzeit. Das ist deswegen so, weil der Mensch einfach nicht so erschaffen wurde! "... Gott liebt einen fröhlichen Geber" sagt die Bibel -2.Korinther 9:7. Das ist etwas, was eine Organisation nicht erreichen kann. Aber dieses Gebot ist in dem Menschen in seinem Herz und Sinn sowieso verankert, seit seiner Schöpfung an.

Wiederholen wir mal die Frage, wie oben beschrieben: Wenn Gottes Willen zu tun im Sinn und Herzen der Menschen verankert ist, warum waren dann gleich die ersten Menschen Adam und Eva ungehorsam?  Zum einen spielt die Tatsache, dass sie verführt worden sind eine große Rolle. Um ungehorsam zu sein mussten sie sich zwingen, es entsprach nicht ihrer natürlichen Neigung. Sie zwangen sich dazu und übertraten das Gesetz Gottes. Außerdem waren sie keine Roboter, die automatisch gehorsam waren. Das was sie taten, taten sie aus ihrem freien Willen. Es fiel ihnen nicht schwer, Gott gehorsam zu sein. Die Schwierigkeiten traten erst auf, nachdem sie ungehorsam waren. Sie entfernten sich von Gott und wurden unglücklich. Für sie ging es nicht mehr darum ewig in Glück und Harmonie zu leben und die Erde in ein Paradies zu verwandeln. Ist jetzt die Hoffnung auf eine paradiesische Erde ganz verschwunden, durch Adams Ungehorsam? Nein, mit Sicherheit nicht. Was sagt Gott selbst darüber, wie er die Erde wieder vereinen, ohne zu organisieren? An dieser Stelle möchte ich den oben erwähnten Vers noch ein Mal wiederholen:

" ... ich will mein Gesetz in Inneres legen und in ihr Herz werde ich es schreiben. Und ich will ihr Gott werden und sie selbst werden mein Volk sein." - Jeremia 31:33b

Im Lichte dieser Tatsachen verstehen wir auch die prophetischen Worte, die Gott zu Satan sprach im Hinblick auf Engel als auch auf Menschen: "Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er wird dir den Kopf zermalmen, und du wirst ihm die Ferse zermalmen." 1.Mose3:15

Wir wissen, dass die "Ferse zermalmen" etwas Schmerzhaftes ist, den "Kopf zermalmen" dagegen tödlich. Das ist die Zukunft die für Satan vorhergesagt wurde, klar und deutlich. Oder glauben Sie vielleicht, wie es auch einige Religionen lehren, dass Gott vorher nicht gewusst hat was Satan oder Adam tun würden und dann in diesem Moment schnell eine Entscheidung treffen musste? Es gibt Religionsgemeinschaften, die Gott so komisch darstellen! Aber Gott sieht die Zukunft aller seiner Geschöpfe und er sagt, im Vertrauen auf seine Geschöpfe, als Antwort auf Satans bösartige Unterstellung dem Schöpfer und seinen Geschöpfen gegenüber: "... er wird dir den Kopf zermalmen". Wenn Gott Zweifel an seinen Geschöpfen hätte, dann hätte er gesagt: " ....ich werde dir den Kopf zermalmen." Aber Gott ist sich seiner Werke sicher. Dementsprechend können wir auch sicher sein, dass sich seine Vorhersage erfüllen wird. Nicht durch eine Organisation, aber nach Gottes Plan. Und sein Plan wird sich erfüllen, weil Er ihn sowieso seinen Geschöpfen in Herz und Sinn gegeben hat. Wenn es nicht so wäre, dann würde sich diese Prophezeiung nicht erfüllen, dann wäre Gott ein Lügner. Da Gott aber gleich zu Beginn, als diese Schwierigkeiten auftauchten diese Prophezeiung macht, zeigt, dass Er Seinen Geschöpfen vertraut, da Er weiß, was Er in ihre Herzen gelegt hat. Bis heute gab es noch keine Prophezeiung Gottes, die sich als Lüge erwiesen hat. Bitte forschen Sie nach und wenn Sie eine gefunden haben, geben Sie mir bitte Bescheid.

Was ist wertvoller, macht glücklicher und zufriedener, etwas, das man von Herzen, mit Liebe tut, oder etwas, das man tut wegen eines Gesetzes, aus Furcht, oder einem Druck dem man nachgibt? Natürlich ist etwas das von Herzen getan wird viel wertvoller. Genau das ist Gottes Ordnung! Gibt es irgendeine Organisation die so etwas erreichen kann? Der weise König Salomo sagte durch den Geist Gottes:

"Vor Menschen zu zittern ist das, was eine Schlinge legt, wer aber auf Jehova vertraut, wird beschützt werden." - Sprüche 29:25.

Anhand diesen Worten ist es wirklich nicht schwer zu verstehen, wie Gott über Organisation denkt. Organisationen sind stets bemüht Menschen einzuschüchtern, ihnen Angst zu machen, Druck auszuüben, sie zu zwingen. Sie legen den Menschen ihre Lasten auf und erwarten von ihnen getragen zu werden, damit sie mit ihrer Hilfe ihr Ziel erreichen, von dem sie selbst nicht wissen, ob es richtig oder falsch ist. Es geht nur darum, dass die Menschen ihnen und ihrem Vorteil dienen. Diejenigen, die ihnen nachfolgen, möchte ich hier nicht als Menschen bezeichnen, sondern als Esel, da sie bereit sind diese Lasten zu tragen und ihren Führern überall hin zu folgen. Sie wollen von diesem Zustand nicht einmal befreit werden, im Gegenteil, sie sind noch beleidigt, wenn sie jemand darauf aufmerksam macht und wehren sich gegen diese Darstellung mit Händen und Füssen. Wem diese Darstellung hier übertrieben erscheint, der darf gerne das Gegenteil beweisen. Die Menschen haben sich in den Kopf gesetzt: "...lasst jemanden über uns regieren, der so ist wie wir"; oder solche die unbedingt regieren wollen und sagen: "....bringt uns an die Macht und vertraut uns eure Seele, euren Glauben, euren Verstand an und ihr werdet sehen, wie gut wir euch regieren. Habt keine Angst, wir werden für euch Rechenschaft ablegen, ihr müsst nur uns vertrauen." Auf diese Weise haben sie alles organisiert und den Menschen eingeredet, dass ohne Organisation nichts funktioniert. Wenn zwei Menschen zusammen etwas machen wollen, dann kommt eine dritte Person dazu um zu organisieren und zu bestimmen, wie alles ablaufen sollte. Deswegen gibt es heute so viele Organisatoren. Inzwischen haben sich die Menschen so sehr daran gewöhnt, dass sie nichts mehr tun, es sei denn jemand steht hinter ihnen und befiehlt, bzw. gibt Anweisungen. Deswegen sagen dann natürlich die Befürworter von Organisationen: "Seht ihr, ohne Organisation läuft nichts."

Gott und Christus sind von dem Organisationsdenken weit entfernt. Wie wir in diesem Aufsatz mehrmals erwähnt haben, liebt Gott einen fröhlichen, liebenden Geber, und hat es nicht nötig durch ein Regime Druck auszuüben.

Warum betrachten wir organisiertes Vorgehen als Druck? Weil die Organisation sagt, wie ein Plan in die Tat umgesetzt wird und wer was tut bzw. zu tun hat, und nicht die Personen selbst. Die Organisation teilt die Menschen nicht nur ein, wie Organe in einem Körper, sie erwartet, dass sie auch so funktionieren. Könnten wir uns vorstellen, dass unser Herz sprechen könnte und sagen würde: "ich habe keine Lust mehr zu schlagen, ich mach mal Pause". Würden wir das zulassen? Oder wenn unseren Nieren sagen: "Wir brauchen mal zwei Wochen Urlaub?" Was wir von unseren Organen erwarten ist, dass sie ununterbrochen, ohne Schwierigkeiten arbeiten. Schließlich hängt davon unser Leben ab. Solche Erwartungen kann man an unbelebte Dinge, die keinen eigenen Willen haben stellen, wie z.B. Organe, Maschinen oder Werkzeuge, aber niemals an Menschen. Wird ein Mensch durch eine solche Aussage erniedrigt, im Gegenteil, es macht ihn wertvoller. Ein Roboter kann effektiver, schneller arbeiten, ohne Pause zu machen, ohne auf die Toilette zu müssen. Aber der Mensch, der ja schließlich der "Schöpfer" des Roboters ist, ist jedem Roboter weit überlegen, unabhängig davon, wie leistungsfähig und schnell er arbeiten mag. Haben Sie jemals von einem Roboter, einer Maschine, einem Organ gehört oder gesehen, dass gelacht hat. Hat ihre Milz, ihre Nieren oder ihre Blase Ihnen schon einmal gesagt, dass sie Sie liebt, oder Ihr Computer, dass er sich freut? So einen Unsinn erwarten wir sowieso nicht. Aber Menschen für einen bestimmten Zweck zu organisieren bedeutet sie auf das Niveau von Maschinen und Organen zu bringen und ihnen ihre Freude zu nehmen und damit machen wir auch den Wert des Erreichten zunichte. Denken wir einmal nach über die Geschichte. Beinahe alles wertvolle, nützliche, das Menschen erfunden haben, haben sogenannte Freidenker gefunden, die nicht unter dem Druck von irgendwelchen Organisationen gestanden haben. Die Dinge, die man unter Druck unter Zwang gefunden, entwickelt, entdeckt hat, sind eher zum Nachteil für die Menschheit gewesen. Wenn einige dies anfangs gerne tun – den Anweisungen der Organisation Folge leisten – wie lange wird dies andauern? Es wird der Zeitpunkt kommen, da wird es monoton, zur Routine, die Freude geht verloren und man verliert den Respekt und die Achtung, die man am Anfang empfunden hatte. Aber Gott nimmt ein Opfer, das widerwillig oder ungern gegeben wird nicht an -1.Mose 4:4,5. Für eine Organisation spielt dies keine Rolle, für sie zählen Zahlen, Macht, Einfluss und Statistiken, an denen sie ihren Erfolg messen. Liebe, Barmherzigkeit, Vergebung und Geist sind für die Organisation unwichtig und eher hinderlich. Sie legt Wert auf die sichtbaren Dinge. Wie bereits erwähnt, gibt es außer den Zeugen auch noch andere Organisationen. Die ganze Menschheitsgeschichte hindurch waren die Menschen stets versessen darauf zu organisieren. (1.Mose 11:1-9) Wie glücklich sind Menschen geworden unter den Organisationen die sie gegründet haben? Ich denke, dass die Hölle, mit der man uns immer versucht hat Angst einzujagen nicht schlimmer sein kann, als die Welt, in der wir leben.

Wenn jemand mit diesem hier besprochenen Wissen im Sinn immer noch sagt: Ich ziehe es vor mit der Organisation auf dem falschen Weg zu gehen, als alleine auf dem richtigen, dann muss derjenige das natürlich selbst entscheiden, aber er sollte dabei folgenden Vers nicht vergessen:

Dies ist, was Jehova gesprochen hat: "Verflucht ist der kräftige Mann, der sein Vertrauen auf den Erdenmenschen setzt und tatsächlich Fleisch zu seinem Arm macht und dessen Herz sich von Jehova selbst abwendet. Und er wird gewiss wie ein einzelner Baum in der Wüstenebene werden und wird nicht sehen, wenn Gutes kommt, sondern er muss an ausgetrockneten Orten in der Wildnis weilen, in einem Salzland, das unbewohnt ist. Gesegnet ist der kräftige Mann, der sein Vertrauen auf Jehova setzt und dessen Zuversicht Jehova geworden ist. Und er wird zweifellos wie ein an den Wassern gepflanzter Baum werden, der seine Wurzeln direkt am Wasserlauf aussendet; und er wird [es] nicht sehen, wenn Hitze kommt, sondern sein Laub wird sich tatsächlich als üppig erweisen. Und im Jahr der Dürre wird er sich nicht sorgen, noch wird er davon ablassen, Frucht hervorzubringen." - Jeremia 17:5-8

Wenn wir logisch nachdenken, können wir dann im Lichte der besprochenen Tatsachen sagen, dass Gott ein Gott der Organisation ist? Hätte er dann damals die Rebellion Satans ungestraft gelassen? Oder Adam und Eva? Oder denken wir an den ersten Mörder Kain; hätten Gott ihn nicht auch sofort töten müssen? Wie hat Gott damals reagiert?

Nachdem Kain zu Gott sagt: " ... und wer mich findet, wird mich sicherlich töten."

Antwortet Gott: " Darum soll, wer Kain tötet, siebenmal Rache erleiden." Und er hat ihn sogar mit einem besonderen Kennzeichen gekennzeichnet, damit er nicht getötet wird. - 1.Mose 4:14,15 Wenn wir jetzt wieder vom Organisationsdenken ausgehen und etwas dem Plan einer Organisation im Weg steht und die Organisation unbegrenzte Macht hat, was würde sie tun? Sie würde alles was diesem Plan im Weg steht vernichten.

Organisation ist ein todbringender Virus. Seht dies nicht als ein Erfolg, wenn er sich schnell ausbreitet und die Welt unter seine Kontrolle bringt!!

Zum Schluss möchte ich noch etwas klar stellen, damit diese Abhandlung nicht falsch verstanden wird. Auch wenn ich nicht glaube, dass es unbedingt notwendig ist, gibt es doch Dinge, bzw. Gebiete, die man organisieren kann, aufgrund der Tatsache, dass wir sündig und unvollkommen sind. Etwas zu organisieren kann als schnellster und erfolgreichster Weg angesehen werden, weil wir kurzlebig und ungeduldig sind. Manche Dinge sollten organisiert werden. Wir können schlecht gegen das ganze System, das die Welt beherrscht angehen. Aber noch mal möchte ich hier betonen, trotz allem kann niemand durch Organisation Gott näher kommen oder andere näher bringen! Das Wichtigste für Gott ist, dass alle die zu Ihm kommen völlig frei und mit Freude dies tun. Alles andere – Angst, Druck, Zwang, Drohungen, Stunden berichten, der Wunsch bei anderen angesehen zu sein, Eifer für Gott, um uns den Zugang ins Paradies zu sichern, von Haus zu Haus rennen, mit der Bibel in der Hand und mit dem Ausruf: "kommt zu uns, denn nur wir werden gerettet" und viele weitere Unverschämtheiten, die einem überheblichen, selbstgefälligen Geist entspringen – ist in Gottes Augen nicht nur wertlos, sondern vielmehr widert es Ihn an. Eine Organisation kann diese in Gottes Augen widerliche Dinge erreichen, aber sie kann niemals Menschen Freiheit und Freude geben und auf diese Weise sie Gott näher bringen. Das hat sie bisher nirgendwo und niemals erreicht und wird es auch in Zukunft nicht.

Wir möchten daher allen unseren Lesern empfehlen zu lernen geistig auf eigenen Füßen zu stehen und nicht faul zu sein, während wir weiter der Erfüllung der Verheißung Gottes die Erde zu einem Paradies umzugestalten, frei vom Einfluss Satans oder einer Organisation und mit einer Menschheit die eine andere Gesinnung hat als heute, entgegensehen. Dies war Gottes Vorsatz von Beginn der Schöpfung an. Dieser Vorsatz sollte niemals durch eine Organisation sondern auf eine Weise durchgeführt werden, die allen Geschöpfen Freude und Zufriedenheit bringen würde. Ohne auf irgend eine Weise Druck auszuüben. Alle, deren Herz bei Gott ist, mögen mutig und entschlossen auf ihn vertrauen.

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