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Hebräer  4:2

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Ein Brief von einem ehemaligen Zeugen an Zeugen Älteste

Hallo Markus,

nach unserem letzten Telefongespräch habe ich mir noch Mal über einige Dinge die du mir gesagt hast Gedanken gemacht. Es sind eigentlich immer wieder die gleichen Argumente. Für euch ist es wichtig irgendwo dazuzugehören, zu einer Gemeinschaft, einer Versammlung, einer Organisation. Warum ziehen wir es nicht vor Gott und seinem Sohn zu gehören, wie Er uns in der Bibel rät und wie uns die Propheten, die Apostel und viele andere vorgelebt haben? Du hast mehrmals den Bibelvers Hebräer 4:2 erwähnt. Diesen Vers habe ich mir jetzt mal näher angeschaut und dabei gleich mehrere Übersetzungen zur Hand genommen.

Hebräer 4:2

Denn auch uns wurde die gute Botschaft Gleicherweise wie auch ihnen verkündigt; aber das Wort, das gehört wurde, nützte ihnen nichts, weil sie nicht durch Glauben mit denen vereint waren, die hörten. – Neue Welt Übersetzung

Denn es ist uns auch verkündigt gleichwie jenen; aber das Wort der Predigt half jenen nichts, da nicht glaubten die, so es hörten. – Luther

Denn auch uns ist eine gute Botschaft verkündigt worden, gleichwie auch jenen; aber das Wort der Verkündigung nützte jenen nicht, weil es bei denen, die es hörten, nicht mit dem Glauben vermischt war. – Elberfelder

Denn es ist uns das Evangelium verkündigt gleichwie auch jenen; aber es ist jenen das Wort, das gehört ward, nicht nütze gewesen, da es nicht vermengt wurde mit dem Glauben bei denen, die es hörten. – Bengel

...and for we are having been brought good news according to which even also those, but not benefited the word of the hearing those not having been mixed to the faith to the having heard. – Kingdom Interlinear... da sie nicht mit vertrauendem Glauben mit denen verbunden waren, die es hörten. – Die Gute Nachricht (Fußnote)

siehe auch türkische Übersetzungen dieses Verses!!

Die hier angeführten Übersetzungen zeigen eigentlich schon, auf was es ankommt: auf den Glaube, nicht auf das Zusammenkommen mit anderen. Gehen wir einmal zunächst davon aus, dass dieser Vers in der NW Übersetzung richtig übersetzt wurde (sowie in der Fußnote der GN Übersetzung), dann würde es bedeuten, dass hier Paulus von Menschen spricht, die das Wort Gottes g e h ö r t hatten, aber keinen Nutzen daraus zogen, weil sie nicht im Glauben mit denen vereint waren, die h ö r t e n. Welchen Sinn ergeben diese Worte? Wer ist die Gruppe, die das Wort hörte und wer ist die Gruppe die es gehört hat, mit denen sie sich verbinden sollten? Interessanterweise zeigt auch der Textzusammenhang nicht, dass ein Zusammenkommen oder eine Art von Verbindung zwischen diesen Gruppen von Bedeutung wären. Paulus spricht hier ganz eindeutig von der Notwendigkeit des Glaubens, von der Wichtigkeit das Gehörte mit Glauben zu verbinden. (Hebr.3:18; 4:3) Diese Aussage wäre damit identisch mit dem was Paulus in Römer 10:17 sagt: Der Glaube kommt also aus dem Hören der Botschaft, ... (Gute Nachricht). Natürlich nicht zwangsläufig, wie wir alle wissen, aber das Hören der Botschaft ist zumindest Vorrausetzung. Aber nicht jeder der hört, glaubt.

Anscheinend verwendet die WT Gesellschaft diesen Text auch nicht zur Untermauerung der Einrichtung der Versammlung, jedenfalls habe ich auf der Watch CD nix gefunden.

Es ist sicher kein Fehler, wenn wir versuchen den Sinn solcher Aussagen zu erfassen, was uns unser Schöpfer durch diese Verse sagen will. Dabei können wir uns immer nach Grundsätzen richten, die für jeden, überall und zu jeder Zeit gültig sind. Wenn es, nach deinem Verständnis der Aussagen in Hebräer 4:2; 10:24,25 zwingend notwendig ist mit anderen zusammenzukommen, dann muss man sich fragen, welchen Stellenwert diese Aussage hat. Ist sie zu allen Zeiten für alle Menschen von lebenswichtiger Notwendigkeit? Was war dann mit C.T. Russell, als er sich von seiner Religionsgemeinschaft getrennt hat? Hat er dann nicht dieses wichtige Gebot übertreten? Was ist mit anderen tausenden, die sich von ihren Kirchen und Religionsorganisationen getrennt haben, nur weil sie nicht bereit waren alles mitzumachen, was im Widerspruch zum Wort Gottes war? Haben sie dadurch eine Schuld auf sich geladen? Bestimmt nicht.

Es geht aber nicht darum, ob es verkehrt ist mit anderen Menschen zusammenzukommen und sich auszutauschen, sondern es geht um die Art und Weise in der es geschehen sollte. Ein Bibelkommentator schrieb folgenden Kommentar zu dem Thema Zusammenkünfte:

Eine Betrachtung der biblischen Quellen über die Urchristengemeinde ergibt die auffallende Tatsache, daß wir einfach kein festgelegtes Muster finden, wie christliche Zusammenkünfte aussehen. Ursprünglich, direkt nach Pfingsten, kamen die Apostel und andere täglich im Tempel zu Besprechungen und Ermahnungen zusammen.

Die Annahme, die meisten hätten das nach dieser Eingangsperiode auch weiterhin so halten können, ist unrealistisch, und es gibt auch keinen Hinweis darauf. Im Zusammenhang mit den Zusammenkünften im Tempel werden auch die gemeinsamen Mahle mit ihren Brüdern in verschiedenen Häusern aufgeführt, und da Mahlzeiten Jesus Christus häufig die Gelegenheit boten, zwanglos geistige Segnungen auszuteilen, war das hier wahrscheinlich ebenso.

In Ephesus ging Paulus während der ersten drei Monate in die Synagoge, also einmal pro Woche an jedem Sabbat. Dann kehrte er der Synagoge den Rücken und "sprach täglich im Saal [des] Tyrannus", volle zwei Jahre lang. Es ist unlogisch, anzunehmen, es hätte sich bei denen, die mit ihm zusammenkamen, jeden Tag um dieselben Personen gehandelt, denn nur wenige konnten es sich erlauben, zwei Jahre lang ihre Zeit so zu verbringen. Wir wissen, daß Paulus Tag für Tag dort war; wir wissen aber nicht eindeutig, ob jemand sonst jeden Tag anwesend war. Und nichts belegt, ob die Christen sich danach in Ephesus - oder anderswo - mit derselben Häufigkeit trafen. In vielen Städten des Imperium Romanum war der Bevölkerungsanteil an Sklaven sehr groß und betrug gut und gerne ein Drittel der Einwohnerschaft größerer Städte wie Rom, Ephesus, Antiochia und Korinth. Viele von ihnen waren zwar keine bloßen Arbeiter, sondern hatten gelegentlich Stellungen mit recht großer Verantwortung, es ist aber dennoch unwahrscheinlich, daß die meisten Sklaven nach Belieben die Zusammenkünfte besuchen konnten.

Die christlichen Schriften sind zwar voll von allen Arten von Ermahnungen, aber neben diesen Berichten im Buch Apostelgeschichte enthalten sie einfach nichts, wo ein spezielles Programm für die christliche Zusammenkunft umrissen oder empfohlen wird, sei es in bezug auf Zeit, Häufigkeit oder Aufbau. Es gibt den Appell, aus Liebe zu den Mitbrüdern zusammenzukommen. Es wird gesagt, was das wesentliche Ziel und der Zweck ist, nämlich einander zur Liebe und zu guten Werken anzuspornen; aber die Art und die Form bleiben offen.

Bei dieser Art informeller Zusammenkünfte konnten Menschen aus sich herausgehen, sie selbst sein, aus ihrem Innersten reden, sie mußten nicht bloß vorgelegten Stoff wiederholen und sich an einem straff kontrollierten, schablonenhaften, katechetischen Frage-und-Antwort-Spiel beteiligen. Die Menschen lernten einander wirklich kennen, sie merkten, was jemand tatsächlich empfand und hörten nicht bloß, wie jemand etwas äußerte, das eigentlich für das Denken und die Ansichten anderer statt für die eigenen stand.

Das ist, was ich meine. Es geht um den Geist - nicht darum einer Aufforderung zum Zusammenkommen Folge zu leisten. -2.Korinther 3:6 – das geschriebene Recht verurteilt zum Tod, der Geist aber macht lebendig.

An dieser Stelle möchte ich etwas Grundsätzliches einfügen. Es geht im Zusammenhang mit der Anbetung Gottes i m m e r um den Geist, der dahinter steht. Es geht nicht darum bestimmte Dinge zu tun oder nicht zu tun, sondern um den Beweggrund der dahinter steht. Deswegen hat mir schon immer der Text aus Epheser 5:1 gefallen: Werdet Nachahmer Gottes als geliebte Kinder.

Stell dir mal einen Vater vor, der möchte, dass sich seine erwachsenen Kinder jeden Mittwoch in seinem Haus versammeln und gemeinsam essen. Das ist sicher keine schlechte Forderung, denn zum Einen sehen sich die Kinder gegenseitig und die Familienbande werden gestärkt, zum Anderen ist der Vater so liebevoll und aufmerksam, dass er für jedes seiner Kinder immer ein offenes Ohr und weise Ratschläge hat. Es ist also für die Kinder jedes Mal eine Ermunterung wenn sie dort sind. Aber wäre es vernünftig und liebevoll vom Vater, wenn er jedes Mal darauf bestehen würde, dass alle anwesend sind und beleidigt oder verletzt wäre, wenn eines der Kinder nicht kommt, weil es einfach keine Lust hat, oder gar dann disziplinarische Maßnahmen ergreifen?? Es mag scheinbar unbedeutend sein, ob man den Text aus Hebräer als ein Gesetz, ein Erfordernis oder als eine Ermunterung sieht, aber es verändert unser Bild, das wir von Jehova haben und andere durch uns bekommen.

Ich werde mich weiterhin entschieden abwenden von jeder Organisation, die ein solches Bild von Gott vermittelt und religiöse Gefühle missbraucht, indem sie Druck und Macht ausüben. Glaubst du dass ich übertreibe? Warum habe ich dann in den 30 Jahren, in denen ich dabei war noch nie (vielleicht 1-2 Mal) gehört, dass jemand die ZK nicht besucht hat, nur weil er keine Lust hatte. Sicher war dies nicht selten der Fall, aber wer sagt das schon. Dann versucht man lieber zu sagen, dass einem nicht gut ging, Kopfschmerzen hatte, o.ä., um Diskussionen oder „Gedankenaustausch“ aus dem Weg zu gehen. Warum schafft man eine solche Atmosphäre, dass man sich nicht einmal frei fühlt seine Gefühle zu äussern ?? Im türkischen gibt es eine schöne Redensart: Zorla güzellik olmaz (sinnigem. „Schönheit kann man nicht erzwingen“) Was hat Gott davon wenn wir ZK besuchen, aber unser Herz woanders ist. Im Gegenteil, wenn du nicht gerne gehst, geh lieber gar nicht, damit sich nicht Hass entwickelt !!

Alles in allem gesehen, kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand wirklich ernsthaft glaubt, dass allein die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft in irgendeiner Weise einen Vorteil bringt, wenn wir von Gott gerichtet werden. Es gibt in der Bibel ein schönen Vergleich: Hag 2:12-14. Ähnlich wie in diesen Fragen beschrieben, können wir nicht durch die Berührung mit Heiligem heilig werden, wohl aber durch das Berühren des Unreinen unrein. Selbst wenn wir davon ausgehen, dass es so etwas wie eine wahre Religion gibt, kann uns die Zugehörigkeit dazu uns keinen Vorteil bringen, solange wir nicht selbst von Herzen davon überzeugt sind. Aber wenn diese Gemeinschaft vor Gott unrein ist, können wir uns damit verunreinigen. Deswegen auch die eindringliche Aufforderung das Unreine nicht anzurühren und aus Babylon zu fliehen. Die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft kann also nicht unsere Rettung bewirken, unter Umständen aber unseren Tod.

Es ist wirklich schade zu sehen, wie sich Menschen an eine Organisation klammern, denn es hat absolut nichts mit Gott zu tun, auch wenn manche gute Werke vollbracht werden. Wir können aber sicher sein, dass Jehova uns alles nehmen wird (bzw. lässt Er es zu), was wir an seine Stelle setzen. Wir müssen lernen in unserem Leben nur auf IHN allein zu vertrauen. Ich habe die Überzeugung und das Vertrauen, dass du das genauso siehst, und bis vor Kurzem hatte ich auch die Überzeugung, dass dies auch das Bestreben der Organisation ist uns dieses zu lehren. Aber inzwischen weiß ich es besser. Schon allein die Tatsache, dass es mir in den ersten Monaten nicht so gut ging, zeigte mir, dass die Organisation nicht bemüht ist ihre Mitglieder (Anhänger o.ä.) zu geistig starke selbstständige Individuen zu erziehen, sondern im Gegenteil: sie versucht eine Abhängigkeit zu schaffen. Das zeigt sie unter anderem dadurch deutlich, dass sie behauptet, dass niemand zu Gott kommen kann außer durch den treuen und verständigen Sklaven (die Bibel sagt das übrigens nicht)! Dann wurde mir mehrfach gesagt: Was willst du machen ohne uns?? Wer so etwas sagt, verrät deutlich, dass er den anderen in der Abhängigkeit sehen will und nicht in der von Gott gegebenen Freiheit!! Christus hat uns befreit, er will auch, dass wir frei bleiben. Steht also fest und lasst euch nicht wieder in ein Sklavenjoch einspannen. Gott hat euch zur Freiheit berufen meine Brüder und Schwestern! Aber missbraucht eure Freiheit nicht als Freibrief zur Befriedigung eurer selbstsüchtigen Wünsche, sondern dient einander in Liebe. – Galater 5:1,13

Interessanterweise hat das Wort Freiheit immer einen negativen Beigeschmack bei den Religionsgemeinschaften, als ob jemand der die Freiheit sucht egoistisch sei. Aber es ist ein natürlicher Wunsch, den uns unser Schöpfer ins Herz gepflanzt hat. Erst wenn wir frei sind zeigt sich ob wir egoistisch sind oder nicht, denn es kommt darauf an wie wir unsere Freiheit gebrauchen. So wie Paulus sagt: Denn obwohl ich von allen frei bin, habe ich mich zum Sklaven aller gemacht, damit ich die meisten gewinne. – 1.Korinther 9:19

An dieser Stelle möchte ich noch einmal kurz auf Hebräer 10:24,25 eingehen. Der Textzusammenhang zeigt, dass es sich um etwas wirklich Schwerwiegendes handelt. Christian hat mir in einem Brief geschrieben, dass seiner Meinung nach die Wichtigkeit der ZK sogar noch zu wenig betont wird, da es gemäss dem 10. Kapitel des Hebräerbriefes sogar als Ablehnung des Loskaufsopfers gesehen werden kann (bzw. Jehova sieht es so). Aber wenn wir wieder an das denken, was ich oben beschrieben habe, nämlich das Verhältnis Vater-Sohn, dann kann man sich leicht erklären, was mit diesem Text gemeint ist: Es geht wieder darum sich gegenseitig zu ermuntern in der Liebe und im Glauben, nicht darum irgendwo anwesend zu sein, zu festgelegten Zeiten. Manche gehen ja sogar soweit zu behaupten jede ZK sei eine persönliche Einladung von Jehova und fernzubleiben wäre gleichbedeutend mit einer Ablehnung der Einladung und man würde dadurch Ihn verletzen!! Die Gute Nachricht übersetzt den Vers so: Einige haben sich angewöhnt den Gemeindeversammlungen fernzubleiben. Das ist nicht gut, vielmehr sollt ihr einander Mut machen.

Im Vordergrund steht wieder der Aspekt der Liebe und gegenseitigen Ermunterung, das ist es worauf es ankommt. Es geht darum, dass wir nicht gleich Hirten sind die sich selbst weiden, sondern aufrichtige Nächstenliebe bekunden, indem wir Interesse und Mitgefühl bekunden.

Zu diesen beiden Texten gäbe es sicher noch einiges mehr zu sagen, aber ich wollte hier wenigstens einmal kurz darauf eingehen, um zu zeigen wie ich darüber denke und was uns mit diesen Versen eigentlich gesagt werden soll.

Grundsätzlich geht es in unserem ganzen Leben darum wer wir sind, warum wir etwas tun und was wir sein möchten. Es geht nie darum wo wir sind, welche Stellung wir innehaben o.ä. Das wäre ein weiteres interessantes Thema: die Christenversammlung und Autorität!!

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